© Klara Fahrner

Adil Sbai, CEO von WeCreate und influData: „Die Aussage der NutzerInnen und das tatsächliche Nutzerverhalten sind oft sehr weit auseinander.“

DMEXCO 2025: Was die Generation 9:16 wirklich auf ihrem Smartphone macht

Am Nachmittag des zweiten Tages der DMEXCO 2025 wurde im Panel die neue Studie zur Mediennutzung der Gen Z & Gen Y diskutiert. Sie zeigt, wie unterschiedlich die Generationen ihre Smartphones nutzen und wie Communities Kaufentscheidungen beeinflussen.

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Die DMEXCO ging heuer am 17. und 18. September 2025 live in Köln über die Bühne. Dabei treffen EntscheidungsträgerInnen des Digital Business aufeinander, um Vorträge von über 900 SpeakerInnen zu hören.

Unter der Moderation von Victoria Effer diskutierten Magnus Folten (Managing Director, 9:16 by WeCreate), Johanna Lück (Senior Customer Success Manager, Appinio) und Adil Sbai (CEO, WeCreate & influData) auf der Collective Stage darüber, welche Apps Relevanz in der Lebensrealität der Gen Z und Gen Y haben.

Das verrät die neue Studie

Eröffnet wurde das Panel von Magnus Folten mit einer Keynote. Das Ergebnis war klar: Es gibt ein Comeback von Jugendlichen und jungen Erwachsenen „Heavy Usern“, die mittlerweile über sechs Stunden täglich am Smartphone verbringen. „Noch nie war es so einfach, junge Menschen zu erreichen und gleichzeitig so schwer, sie zu gewinnen“, so Folten.

Der Großteil der Nutzungszeit entfällt auf Hochkant-Feeds: Instagram Reels, TikTok und YouTube Shorts dominieren, aber auch Snapchat bleibt weiterhin für die Gen Z relevant, während die Gen Y nach wie vor auf Facebook setzt.

Folten betonte: „Erfolgsmetriken seien nicht mehr nur Views oder Follower, sondern Watchtime und Interaktionen.“ Insbesondere TikTok schaffe es, Communities und Sales zu verbinden.

Daten zeigen die wahren Motive

Johanna Lück meinte: „Erstaunlich ist, wie stark die Nutzung beider Altersgruppen gestiegen ist, gleichzeitig das Vertrauen in die sozialen Medien aber sinkt.“ Ein Widerspruch angesichts steigender Shopping-Aktivitäten. Ihre Empfehlung: Treibanalysen. „Wir wissen oft nicht, warum wir Dinge kaufen. Die Treibanalyse hilft, die Beweggründe dafür sichtbar zu machen.“

Communities als Schlüssel

In der anschließenden Paneldiskussion rückten Communities in den Fokus. Victoria Effer fasste zusammen: „Fast alle sozialen Netzwerke kämpfen mit ihrem Image. Wir verbringen dort viel Zeit, zweifeln aber gleichzeitig stärker denn je.“

Adil Sbai warnte davor, sich als Marke an der eigenen Community vorbeizuentwickeln: „Wenn man Communities nicht in strategische Entscheidungen einbezieht, scheitern Produkte.“ Sein Tipp: Marken nicht zu spät integrieren, denn die Watchtime ist kurz.

Auch bei der Definition von Zielgruppen waren sich die SpeakerInnen einig: Nicht nur „Wo“ und „Was“ zählt, sondern das „Warum“ ist entscheidend. Menschen treten Communities aus sehr unterschiedlichen Motiven bei. Vom Anschluss über Performance bis zur Selbstdarstellung. Als Beispiel wurde dafür die aktuell boomende Laufcommunity genannt.

Die Diskussion zeigte die Relevanz von Marktforschung sowie die unterschiedliche Mediennutzung der Generationen Z & Y. Außerdem muss man nicht jedem Plattformtrend folgen, um ein Effizienz-Korsett zu vermeiden und der eigenen Marke treu zu bleiben.

Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten von der DMEXCO. Dieser Artikel wurde von Rodrigo Urbanek und Klara Fahrner verfasst.

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