Im Rahmen der DMEXCO 2025 fand das Panel „Sisterhood in Boards: von der Quotenfrau zur Gamechangerin“ statt. Diskutiert wurde, wie Frauen den Weg in Führungspositionen meistern, welche Hürden nach wie vor bestehen und welche neuen Konzepte von Leadership die Zukunft prägen könnten. Auf der Bühne standen unter anderem Alina Ludwig (Managing Director Strategy, ALL IN Artist Management GmbH), Katharina Schramm (COO, Weischer.Connect GmbH), Geena Schindler (Content Strategist, palmerhargreaves), Aissu Diallo (Managing Director & Co-Owner, BUTTER.Social) und Jeanette Okwu (CEO, BEYONDinfluence).
Sichtbarkeit, Support und Sisterhood
Die Expertinnen betonten, dass gegenseitige Unterstützung, offene Kommunikation und stabile Netzwerke entscheidend sind, um Barrieren zu überwinden. „Sichtbarkeit und Austausch sind der Schlüssel, um nachhaltig etwas zu verändern“, erklärte Aissu Diallo. Sisterhood bedeutet dabei mehr als nur gegenseitigen Support – sie schafft Chancen, macht Rollenmodelle sichtbar und bringt Frauen auf die Bühne. Alina Ludwig ergänzte: „Ein stabiles Netzwerk ist der erste Schritt.“ Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Abwesenheit solcher Strukturen ein zentrales Defizit darstellt: Ohne Vorbilder und weibliche Unterstützung bleibt es für viele Frauen schwieriger, sich in Führungspositionen durchzusetzen.
Empathie und notwendige Veränderungen
Empathie als Führungsstil wurde von den Expertinnen klar bejaht: Emotionen einzubinden und Menschen zu verstehen, sei keine Schwäche, sondern Teil moderner Führung. Dennoch bleibt das Umfeld für Frauen in Spitzenpositionen herausfordernd. Das Panel machte deutlich, dass weibliche Führungskräfte weiterhin besonderen Hürden begegnen. Aissu Diallo beschrieb die Herausforderung, als einzige Frau im Raum zu sitzen. Katharina Schramm berichtete von mangelndem Selbstvertrauen in jungen Jahren und betonte die Bedeutung von Mentorinnen. Gleichzeitig forderten die Panelistinnen strukturelle Veränderungen: mehr Sichtbarkeit für Frauen, generationenübergreifende Förderung und Offenheit in Unternehmenskulturen. „Solange Diversity als Projekt behandelt wird, wird sich nichts ändern“, fasste Alina Ludwig zusammen.
Das Panel zeigte: Frauen sind keine Quotenfrauen mehr, sondern wichtige Gestalterinnen. Netzwerke, Empathie und gegenseitige Unterstützung sind Schlüssel für eine neue Führungskultur. Die Expertinnen machten deutlich, dass Vielfalt nicht nur Chancengleichheit bedeutet, sondern auch wirtschaftliche Stärke bringt.
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten von der DMEXCO 2025. Dieser Artikel wurde von Anna Sophie Gruber und Nathalie Tasch verfasst.