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Deloitte Studie: Großteil der Österreicher:innen ist auch außerhalb der Arbeitszeit am Handy erreichbar

Aufgrund der ständigen Erreichbarkeit durch Smartphones verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zunehmend. Wie eine aktuelle Studie von Deloitte zeigt, belastet das die Österreicher:innen. Viele fühlen sich dadurch gestresst.

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Ein Großteil der Österreicherinnen und Österreicher (81 Prozent) ist außerhalb der Arbeitszeit für berufliche Angelegenheiten auf dem Smartphone erreichbar. Wie eine aktuelle repräsentative Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte unter rund 500 Mobiltelefon-Nutzerinnen und ‑Nutzern zeigt, werden viele davon (39 Prozent) auch mehrmals im Monat in der Freizeit von Führungskräften oder Mitarbeitenden kontaktiert, 15 Prozent sogar mehrmals pro Woche.

„Smartphones sind mittlerweile zu ständigen Begleitern im Alltag geworden, dadurch verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben“, weiß Florian Brence, Partner bei Deloitte Österreich. „Für die mentale Gesundheit birgt das ein Risiko: Immerhin 16 Prozent fühlen sich durch die ständige Erreichbarkeit im Arbeitskontext häufig gestresst, 13 Prozent verspüren innere Unruhe oder sogar den Zwang, dauernd auf das Smartphone schauen zu müssen.“

Ein Viertel der Befragten nutzt Smartphone vier bis fünf Stunden täglich

Doch nicht nur im Berufsleben, auch im privaten Alltag ist das digitale Endgerät für viele nicht mehr wegzudenken. Die Hälfte der Befragten nutzt das Smartphone sehr oft, über ein Viertel ist sogar der Meinung es viel zu oft zu verwenden. Konkret liegt die Nutzungsdauer bei fast einem Drittel (31 Prozent) zwischen zwei und drei Stunden pro Tag, fast ein Viertel (21 Prozent) ist sogar vier oder fünf Stunden täglich mit dem digitalen Endgerät beschäftigt.

„Vor allem die junge Generation ist stark an Smartphones gebunden. Wie unsere Studie zeigt, ist ein großer Teil der Vielnutzer zwischen 14 und 29 Jahre alt“, erklärt Florian Brence. „Verwendet wird das Mobiltelefon dabei vor allem als Kommunikationsmittel, etwa zum Messaging oder Telefonieren. Aber auch im Internet zu surfen oder Social-Media-Aktivitäten zählen zu den Top-Aktivitäten.“

Großteil der Österreicherinnen und Österreicher möchte Smartphone weniger nutzen

Obwohl der Alltag ohne das digitale Endgerät nur schwer zu bewältigen scheint, wird der Konsum zunehmend kritisch gesehen. Ein Großteil der Österreicherinnen und Österreicher (59 Prozent) möchte die Dauer der täglichen Smartphone-Nutzung daher auch reduzieren. Und über 60 Prozent setzen dafür auch schon konkrete Maßnahmen: Während es 27 Prozent mit dem Ausschalten des Tons probieren, legen 19 Prozent das Gerät immer wieder außer Reichweite. 18 Prozent haben auch die Push-Nachrichten deaktiviert und immerhin 16 Prozent setzen auf fixe Bildschirm-freie Zeiten.

„Eine bewusstere Smartphone-Nutzung und Digital Detox liegen derzeit im Trend. Dass die breite Öffentlichkeit aber künftig radikal auf die digitalen Endgeräte verzichten wird, ist unwahrscheinlich. Anbieter haben daher auch in Zukunft wenig zu befürchten – eine Anpassung an das neue Konsumentenverhalten im Sinne ihrer Corporate Digital Responsibility ist trotzdem empfehlenswert, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Florian Brence abschließend.

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