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APA: Austria Presse Agentur feierte 175 Jahre Jubiläum

Die älteste Vorläuferin der APA wurde als „Österreichische Correspondenz“ im Oktober 1849 gegründet. Kooperative Mediensysteme und Trusted AI gilt heute als Lösungsansätze für mediale und gesellschaftspolitische Herausforderungen.

Die am 10. Oktober 1849 in Betrieb genommene „Österreichische Correspondenz“ hatte mit dem heutigen Grundauftrag der im genossenschaftlichen Eigentum der Medien befindlichen APA – Austria Presse Agentur wenig gemeinsam. Durch den Publizisten Joseph Tuvora gegründet, wurde das zunächst private Nachrichtenbüro nach einer Falschmeldung über den Ausgang der Schlacht von Magenta zehn Jahre später zur Gänze verstaatlicht und diente knapp 100 Jahre als Sprachrohr der Regierung. Die Gründung der unabhängigen APA erfolgte 1946 auf Initiative der Alliierten als essenzieller Schritt im Zuge des Aufbaus einer Demokratie. Heute zählt die APA-Gruppe mit ihrer Kombination aus inhaltlichen und digitalen Nachrichten- und Kommunikationsangeboten zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Nachrichtenagentur-Gruppen Europas. 

Die Anfänge

Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Aufgabe der „Österreichischen Correspondenz“ –  die sich ebenso wie ihre „Mitbewerber“ „Agence Havas“ (Paris, gegründet 1835), „Associated Press“ (New York, 1848), „Wolff’sches Telegraphisches Bureau“ (Berlin, 1849) und „Mr. Reuter’s Cabled Messages“ (London, 1851) die Internationalisierung des Telegrafennetzes zur Verteilung ihrer Mitteilungen zunutze machte – wörtlich in der „Verbreitung von Nachrichten, deren Bekanntmachung man wünscht“. Ähnliches galt für ihre Nachfolger: das 1859 als eigene Nachrichtenagentur für Österreich-Ungarn gegründete „Telegraphen-Korrespondenz-Bureau”, das 1914 in das k.u.k. Kriegspressequartier eingegliedert wurde, und für die ab 1922 der obersten Medienbehörde unterstellte amtliche Nachrichtenstelle (ANA), die 1938 durch das nationalsozialistische Deutsche Nachrichtenbüro ersetzt und als „Zweigstelle Wien” für Nazi-Propaganda missbraucht wurde. 

Die Gründung der unabhängigen APA

Dass 1946 mit der APA in Österreich eine „entstaatlichte” Nachrichtenagentur das Licht der Welt erblickte, kam einem Traditionsbruch gleich. Dies lag nicht zuletzt im Interesse der Alliierten, die auch in den besiegten Ländern – Deutschland, Italien und Japan – eine Privatisierung nach dem Genossenschaftsprinzip durchführten. Paten waren dabei die angelsächsischen Weltagenturen AP und Reuters und ein von ihnen in den 40er Jahren beschlossenes Grundsatzprogramm, das unter anderem die Prinzipien der „true and unbiased news” verankerte.

Redaktionelle Unabhängigkeit durch wirtschaftliche Stärke 

Bis in die 1970er Jahre hinein brauchte die APA, trotz der in den Statuten verankerten Unabhängigkeit, um sich endlich vollkommen von parteipolitischer Einflussnahme zu emanzipieren. Zugleich galt es auch, die ökonomische Unabhängigkeit als unabdingbare Voraussetzung für redaktionelle Unabhängigkeit zu sichern. Dies führte zu einer Austöchterung der Verbreitungs‑, Medienbeobachtungs- und technischen Dienste in die Unternehmen APA-OTS, APA-DeFacto und APA-IT – die heute im Medien- und Kommunikationsmarkt zu den wichtigsten Playern zählen. Mit einer konsequenten Diversifizierungs- und Internationalisierungsstrategie schreibt die APA seit Ende der 80er Jahre durchgehend Gewinne und avancierte 2022 gar zur wirtschaftlich erfolgreichsten national tätigen Nachrichtenagentur-Gruppe Europas. 

Die APA als Kooperationsplattform

Neben dem Erhalt der Unabhängigkeit als wesentliches Ziel sieht sich die APA mit laufend neuen medialen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen konfrontiert. So sind etwa „Angriffe auf die digitale Informationsgesellschaft, die in sozialen Netzwerken KI-gestützt massiv Desinformation nach oben spülen, weltweit eine Bedrohung für Demokratien und Medien, der wir nur gemeinem begegnen können“, sagt Clemens Pig, geschäftsführender Vorstand der APA-Gruppe. Er unterstreicht dabei die Rolle der APA als neutrale und ideale Plattform kooperativer Mediensysteme, um diese und weitere Herausforderungen in Angriff zu nehmen.

Neben bereits bestehenden Digital-Plattformen wie dem APA-NewsDesk (Nachfolger des AOM), APA-PIX (Bildredaktionssystem) und der medienübergreifenden Login-Plattform MediaKey will der APA-CEO den vertrauenswürdigen Einsatz von KI (Trusted AI) durch die Gründung eines „Austria Media LLM“ vorantreiben: „Dort können alle unabhängigen Medien ihre faktenbasierten und zuverlässigen Nachrichten in einem gemeinsamen sichereren System zum Trainieren von Sprachmodellen vereinen.“ Saubere Informationen seien für Demokratien schließlich so wichtig wie sauberes Trinkwasser, ist Pig überzeugt. 

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Elisa Krisper

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