Doch nicht nur die Tatsache, dass sich die Nutzungsbedingungen von WhatsApp änderten, sorgten für den Ansturm auf Signal. Auch ein Tweet von Elon Musk, Tesla-Gründer, zog die Aufmerksamkeit auf Signal. In einem Tweet übte Musk scharfe Kritik an der WhatsApp-Konzernmutter Facebook und stellte einen direkten Bezug zwischen dem Sozialen Netzwerk und dem Sturm auf das US-Kapitol her. In einem anschließenden Tweet schrieb Musk: „Verwendet Signal“. Dieser Aufruf wurde nicht nur Tausende Male auf Twitter geteilt, viele dürften dem Aufruf Musks auch gefolgt sein. Für Signal dürfte das wohl ein enormer Antrieb sein – bisher galt die App besonders unter Menschen, die großen Wert auf Datenschutz legen, als beliebte WhatsApp-Alternative. So gelten der US-Whistleblower Edward Snowden und Twitter-CEO Jack Dorsey als bekannte Signal-Nutzer.
Unterschiede zwischen WhatsApp und Signal: Datenschutz
Der Aufbau der beiden Messenger-Apps ist sehr ähnlich und User, die von WhatsApp auf Signal wechseln, werden kaum Funktionen der gewohnten App vermissen. Doch in Sachen Datenschutz unterscheiden sich die beiden Messenger-Dienste dennoch: Sowohl bei WhatsApp- als auch bei Signal-Nachrichten werden verschlüsselt, dennoch sammelt WhatsApp laufend Daten. Dabei handelt es sich zwar nicht um die Inhalte von Nachrichten, allerdings werden Daten über die Benutzer selbst gesammelt. Ab 8. Februar werden diese Daten auch mit den gesammelten Daten von Facebook verknüpft, was vor allem einer noch effizienteren und zielgruppengenaueren Schaltung von Werbung dienen soll. Signal hingegen verknüpft keine Datensätze miteinander, zur Registrierung wird ausschließlich eine Telefonnummer benötigt. Da Signal Spenden-finanziert ist, ist die App nicht darauf angewiesen, Profit aus den eigenen Nutzern zu generieren. Im Gegensatz zu WhatsApp wird Signal auch offen entwickelt. Das bedeutet, dass User mit entsprechenden Programmierkenntnissen einfach nachvollziehen können, ob Signal die eigenen Versprechen in Sachen Datenschutz auch wirklich einhält.