Ich spanne Sie, lieber Leserin, lieber Leser, nicht lange auf die Folter: 90 Prozent der ÖsterreicherInnen kennen den Herrn Digitalisierungsstaatsekretär Florian Tursky nicht, weil er unter der Wahrnehmungsgrenze agiert und weil er bis jetzt nicht relevant in Erscheinung getreten ist. Vielleicht ist aber auch genau das sein Auftrag, da seine Vorgängerin Margarete „Kaufhaus Österreich” Schramböck zu sehr und zu oft aufgefallen ist, und zwar negativ.
Dass laut Umfrage des Magazins „trend” nur 30 Prozent der ÖsterreicherInnen wissen, dass wir einen Staatssekretär für Digitalisierung haben, ist ja schon kein Ruhmesblatt. Aber dass nur 35 Prozent dieser 30 Prozent gestützt wissen, dass der Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky heißt, sollte dem Mann aus Tirol, der das Amt als früherer Mitarbeiter des vormaligen Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter quasi geerbt hat, zu denken geben. Denn das Thema Digitalisierung ist ja allgegenwärtig. Nichts ist leichter, als sich in dem Bereich – im wahrsten Sinn des Wortes – einen Namen zu machen. Nicht so Florian Tursky, den ungestützt wahrscheinlich weniger als 5 Prozent der ÖsterreicherInnen kennen.
Einmal – es war im Dezember 2022 – ist Turskys Stern kurz aufgeflackert, als die Österreichische Bundesregierung unter der Koordination von seinem Staatssekretariat die „Digitale Kompetenzoffensive für Österreich“ ausrief: mit dem Ziel, bis is 2030 möglichst alle Menschen in Österreich mit grundlegenden digitalen Kompetenzen auszustatten. Wie weit Tursky und die seinen mit diesem Plan sind, ist nicht bekannt. Was dieser Tage in den Headlines heimischer Medien aufpoppte, lässt allerdings nichts Gutes erhoffen: Österreich ist dem Vernehmen nach bei den Investitionen in KI-Technologien gleichauf mit Ländern wie Uganda. Kann man diesen Umstand allein dem Digitalisierungsstaatsekretär Florian Tursky anlasten? Nein, aber irgendwie passt der erschütternde Fakt ins Bild.