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„Haben seit vergangenem März mehr geboten als in normalem Jahr.“

Niko Pabst, Geschäftsführer des Marketing Club Österreichs (MCÖ), erläutert im Interview den Status Quo des MCÖ, wie sich die Corona-Pandemie auf den „Club-Alltag“ ausgewirkt hat und was für 2021 geplant ist.

Herr Pabst, wie hat der Marketing Club Österreich die Herausforderungen, die das erste Corona-Jahr mit sich gebracht hat, gemeistert?

Niko Pabst: Nach der ersten Schockstarre haben wir relativ schnell unser Programm umgestellt und bereits zwei Wochen nach dem Lockdown unsere erste Online-Veranstaltung umgesetzt. In Summe haben wir schlussendlich seit März 2020 mehr geboten als in einem normalen Clubjahr, sofern man von den persönlichen Networking-Möglichkeiten absieht. 

Wie haben die Mitglieder auf die Clubabende und Workshops, die nun nicht mehr live, sondern virtuell stattfinden, reagiert?

Pabst: Prinzipiell sehr gut. Durch das Online-Angebot konnten wir sogar neue Mitgliedern außerhalb Wiens gewinnen. Was den meisten Mitgliedern natürlich weiterhin abgeht, ist der persönliche Austausch, davon lebt der Club ja auch zu einem großen Teil. Wir versuchen das mit Online Tools wieder wettzumachen, die das Networking forcieren und unterstützen das gemütliche Austauschen vor den Bildschirmen zu Hause mit Lieferando Essensgutscheinen.

Wie ist das Jahr 2021 aus Sicht des Marketing Club Österreich angelaufen? Planen Sie heuer noch Live Events?

Pabst: Was wir aus der Pandemie gelernt haben ist, dass man flexibel sein muss. Eine Planung über ein bis zwei Wochen hinaus, ist schwierig. Ob wir Veranstaltungen online oder offline umsetzen, entscheidet sich teilweise erst am selben Tag.

Der Marketing Club Österreich ist die größte Institution dieser Art in Österreich. Wofür steht der Marketing Club Österreich in wenigen Worten?

Pabst: Wir sind eine Expertenplattform in der Marketingbranche, die auf den Austausch unter den Mitgliedern setzt und Wissen auf hohem Niveau über umfangreiches Mitgliederangebot vermittelt.

Was macht das „Clubleben“ neben Clubabenden und Workshops noch aus?

Pabst: Wir setzen auf Wissensvermittlung im Bereich Marketing. Da bieten wir beispielsweise ein Weiterbildungsformat im Bereich Digitalisierung, auf unserer Website findet man Podcasts zu Marketingthemen, wir bieten einen YouTube-Kanal, veranstalten den Staatspreis Marketing und gemeinsam mit Internet World den Marketing Leader of the Year-Award, wir bieten kostenlose Rechtsberatung, geben Marketingstudien heraus etc. Wir versuchen mit diesem Angebot und Formaten Wissen zu transportieren und die Mitglieder in der Branche näher zusammen zu rücken.

Der Marketing Club Österreich gibt regelmäßig Studien in Auftrag: Wie sieht Ihre diesbezügliche Strategie aus?

Pabst: Wir versuchen Trends zu erheben, beschäftigen uns mit dem Berufsbild Marketing und wollen einen Überblick bieten, was die Kernthemen im Marketing sind und vor welchen Herausforderungen Marketer stehen. Unsere Studien sollen eine Entscheidungshilfe und Orientierung für alle sein, die im Marketing tätig sind

Was sind die Key Learnings aus den jüngsten Studien des Marketing Club Österreich?

Pabst: Wir haben kurz vor der Pandemie mit der European Marketing Confederation eine Umfrage unter Marketern durchgeführt und diese vor kurzem wiederholt. Was den Marketingbereich betrifft, gibt es einige signifikante Änderungen. Neben der Digitalisierung im Allgemeinen liegt der Fokus nun vor allem auf CRM-Systemen und auf dem ROMI (Return on Marketing Investment). Man liest deutlich heraus, dass Marketing Maßnahmen messbarer werden müssen und die Ausgaben zielgenau verwendet werden. Die Herausforderungen dabei sind laut Umfrage, dass es beim Fokus auf die Kernthemen an Know-how bezüglich relevanter Marketingtechnologien und an der Expertise, die Fülle an Tools zu beurteilen und zu implementieren, fehlt. Diese Bereiche waren vor der Pandemie jedenfalls nicht unter den Top-Antworten. 

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Elisa Krisper

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