Der US-Präsident will mit dem Dekret offenbar neue Fakten schaffen und so den Verkauf des US-Geschäfts der ebenso beliebten wie umstrittenen chinesischen Video-App erzwingen. Als Käufer fällt immer wieder der Name Microsoft. Der US-Softwareriese soll offenbar bereits im Hintergrund mit dem chinesischen Eigentümer. Ein Deal soll bis Mitte September stehen, auch das Geschäft von TikTok in Kanada, Australien und Neuseeland soll Teil der Vereinbarung sein, so Microsoft in einem Blogeintrag zu Wochenbeginn. Ob das Europageschäft in China bleibt oder in die USA wandert, ist nicht bekannt.
Das von Trump unterschriebene Dekret markiert eine neue Eskalationsstufe in den Beziehungen zwischen den beiden Großmächten. Dem vorangegangen ist ein intensiver Handelskrieg zwischen China und den USA. Trumps Regierung hat sich bereits seit einiger Zeit gegen den chinesischen Telekomausrüster Huawei eingeschossen und vermutet auch, dass Chinas Geheimdienste über TikTok an sensible Daten von Usern aus den USA gelangen. Gegen WeChat wurde ebenfalls ein Dekret unterzeichnet, die WhatsApp-Alternative ist in China sehr beliebt, spielt außerhalb Asiens aber kaum eine Rolle. Das Verbot ist ebenfalls mit der Gefährdung der nationalen Sicherheit begründet.