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Thomas Thaler gründetet die Facebook-Performance-Marketing-Agentur Inspirit und unterrichtet an der FH St. Pölten das Fach „Social Media“.

Thomas Thaler, Inspirit: „Kanalübergreifende Attribution wird immer wichtiger.“

Thomas Thaler, Founder von Inspirit und Lektor für Social Media an der FH St. Pölten erzählt im Interview, wie er die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Digital-Marketing-Branche empfand und wo in dem Bereich noch Aufholbedarf in Österreich ist.

Herr Thaler, 2020 wird als jenes Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die Digitalisierung in Unternehmen und Institutionen aufgrund der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Restriktionen grosso modo einen großen Sprung gemacht hat. Beobachten Sie auch bei Ihren Kunden, dass die vielbeschworene Digitale Transformation durch die Pandemie beschleunigt wurde?

Thomas Thaler: Ehrlich gesagt nein. Unternehmen, die schon vor der Pandemie digital gut unterwegs waren, haben die behördlichen Schließungen recht gut weggesteckt und eben mehr Umsatz aus den Online-Kanälen generiert. Die digitalen Verweigerer leben auch jetzt noch recht gut von staatlichen Unterstützungen. Wenn ich alle meine Personalkosten und zusätzlich noch 80 Prozent meines Vorjahresumsatzes von der öffentlichen Hand bezahlt bekomme, hätte ich auch keinen Stress.

Welche Teildisziplinen im Digital Marketing (SEO, Performance, Social, Display, Video, Programmatic, …) haben 2020 aus Ihrer Sicht exponentiell zugelegt oder sind wichtiger geworden und welchen Teildisziplinen haben an Relevanz eingebüßt?

Thaler: Ich selbst mache nur Performance Marketing, habe daher in die anderen Felder nicht so starken Einblick.

Welche Trends sehen Sie auf das Digital Marketing in den kommenden Monaten zukommen?

Thaler: Das Thema der kanal-übergreifenden Attribution wird immer drängender. Immer mehr Kunden wollen ganz genau wissen, welcher Kanal wie viel zu ihrem Umsatz und Gewinn beiträgt. Das ist in Zeiten von mehreren Berührungspunkten bis zum Kauf aber weder technisch noch logisch ein einfach zu lösendes Thema.

Wo im Digital Marketing orten Sie Nachholbedarf bei Österreichs Unternehmen und Institutionen?

Thaler: Das fängt bei den allermeisten schon bei der Conversion-Optimierung der Webshops an – eine grottenschlechte Webseite kann selbst die beste Kampagne der Welt nicht retten. Und über die Umsetzung der Ansätze wie Kaufhaus Österreich können Menschen wie ich nur müde schmunzeln.

Welche heimischen Digital-Marketing-Kampagnen aus den vergangenen Monaten sind aus Ihrer Sicht Vorzeigeprojekte?

Thaler: Ich interessiere mich naturgemäß nur für meine eigenen Kampagnen. Schaue also so gut wie nie, was die Mitbewerber so treiben.

Und welche internationalen Digital-Marketing-Kampagnen sind Ihnen in den vergangenen Monaten aufgefallen?

Thaler: Mir persönlich gefallen zum Beispiel die Ideen von Burger King. Auch wenn ich das Essen dort nicht schätze.

Welchen schnell umsetzbaren Tipp in Sachen Digital Marketing haben Sie für Marketingverantwortliche in Unternehmen und Institutionen parat?

Thaler: Schnell, gut, billig. Man kann sich leider immer nur für maximal zwei dieser drei Wünsche entscheiden. Wenn es schnell und gut sein soll, wird es nicht billig.

Dieses Interview ist Teil einer Interviewserie mit Vortragenden des berufsbegleitenden und praxisnahen Masterlehrgang Digital Marketing der Fachhochschule St. Pölten unter der Leitung von Prof. (FH) Mag. Harald Rametsteiner in Kooperation mit der Internet World Austria Redaktion.

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Elisa Krisper

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