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Thomas Apollonio, Geschäftsführer 123C Digital Consulting & Experte für Digitalisierung

Thomas Apollonio, 123C Digital Consulting: „Unser Reifegrad-Modell hilft CEOs zu bestimmen, wie es um die digitale Befähigung des Unternehmens bestellt ist.”

Thomas Apollonio von 123C Digital Consulting plaudert im Interview über sein "Reifegrad-Modell", was es damit auf sich hat, wem es nutzt, wie die digitalen Beratungsleistungen konkret aussehen und wie digital österreichische KMU seiner Erfahrung nach sind.

Herr Apollonio, Sie sind Teil der Geschäftsführung von 123C Digital Consulting GmbH. Wofür steht 123C in wenigen Worten?

Thomas Apollonio: Wir bieten den ersten Digitalisierungsbaukasten für B2B Unternehmen mit dem Ziel, die Digitalisierung und Transformation für KundInnen zu erleichtern, um dann die „digitalen PS“ gezielt auf den Boden zu bringen.

Bei 123c.digital arbeiten Sie unter anderem mit dem sogenannten „Reifegrad-Modell“. Was verbirgt sich dahinter?

Apollonio: Das Reifegrad-Modell hilft GeschäftsführerInnen zu bestimmen, wie es um die digitale Befähigung des Unternehmens auf Level der MitarbeiterInnen und Abteilungen bestellt ist. Hierfür erheben wir innerhalb des Unternehmens strukturiert die digitale Reife auf Basis der Strategie, Prozesse, Ressourcen sowie Kanäle. Anhand der Ergebnisse wird die individuelle und transformative digitale Landkarte entwickelt. Fokus wird auf die strategische Entwicklung gelegt und mit allen relevanten Anspruchsgruppen abgestimmt. Abschließend geht es in die Operationalisierung von sogenannten Playbooks und einer unternehmerischen Gesamtstrategie zur Digitalisierung. Wir bieten mit dem „Reifegrad-Modell“ einen digitalen „Health-Check“ der Unternehmung mit dem Ziel, Paint-Points transparent zu machen und Quick-Wins gezielt zu evaluieren. Das Modell ist so aufgebaut, dass der digitale Reifegrad individuell erarbeitet und anhand der unternehmerischen Bedürfnisse kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Wie sieht die diesbezügliche Beratung konkret aus und haben Sie da eventuell ein Beispiel?

Apollonio: Wir sehen unsere Rolle in der Beratung vor allem als digitaler Sparringpartner, der gemeinsam mit dem Unternehmen an den Herausforderungen der Digitalisierung lösungsorientiert arbeitet. Unsere ExpertInnen verfügen über viele Jahre an Erfahrung und wir bieten sowohl fachliche, technische und organisatorische Expertise in einem breiten Spektrum an. Jeder der Senior-BeraterInnen bei der 123C muss den hohen Ansprüchen der KundInnen gerecht werden. In der Praxis sieht das oftmals so aus, dass den Unternehmen prinzipiell die Übersicht fehlt, wo man digital steht bzw. wo man nicht steht. Nicht zu wissen, was es braucht, um digitale Projekte umzusetzen und Performance zu erbringen, macht digitale Effizienz nahezu unmöglich. Es zwickt und zwackt an vielen Ecken und Enden, wobei die Digitalisierung als Fluch wie Segen gesehen wird. Man muss es tun, weil es alle tun. Wir werden zumeist dann geholt, wenn es intern bereits „brodelt“ und die fehlende Kompetenz, Planungsunsicherheiten und Ressourcengewichtung sich gegenseitig blockieren. Unsere Kernaufgabe ist es dann, an den digitalen Befindlichkeiten und Problemstellungen mit den relevanten Anspruchsgruppen gezielt zu arbeiten und MitarbeiterInnen digital an die Hand zu nehmen. Unser Ansatz im digitalen Baukasten ist ganzheitlich, d.h. neben der Analyse geht es ganz klar in die strategische Entwicklung und Bewertung der Momentaufnahme. Darauf aufbauend hinterfragen wir die aktuelle Operationalisierung und wie strategische Zielsetzungen mit der Umsetzung zusammenspielen müssen. Wir arbeiten hier sehr kompakt. Je nach Umfang, können wir in der 123C in zwei bis sechs Monaten als „Digital Pacemaker“ umfassende Digitalisierungsstrategien auf den Boden bringen.

Wenn 123Consulting bei KundInnen ein Beratungsmandat übernimmt, dann mit…

Apollonio: …der klaren Aufgabenstellung, die aktuellen Herausforderungen in der Digitalisierung zu lösen und den digitalen Reifegrad für das Unternehmen gezielt zu entwickeln. Wir befähigen KundInnen, digital schneller zu agieren und digitale Transformation besser einschätzen zu können.

Welchen allgemeinen und schnell umsetzbaren Tipp haben Sie für die Digitalisierung von österreichischen KMU?

Apollonio: Schuster bleib bei Deinen Leisten! Wenn man von der Digitalisierung prinzipiell nicht überzeugt ist und Bauschmerzen hat, dann gilt es diese Situation zu lösen, bevor große Investments getätigt werden. Zu glauben, dass Digitalisierung schon wird, wenn man lang genug zuschaut, ist leider ein Irrtum. Die KMU müssen sich Ressourcen ins Haus holen, die genügend Abstand zum Unternehmen und zum Kernbusiness haben, um dann unbefangen agieren zu können. Beratung heißt auch, möglichst viele Blickwinkel zu hinterfragen, bevor man in Lösungsansätzen denkt. Wir sehen oftmals, dass die liebgewonnene österreichische „Freunderlwirtschaft“ oft nach hinten los geht. Leider steht der Elefant dann aber schon im digitalen Porzellanladen. Das ist schmerzhaft, kostet viel Geld und verunsichert alle Beteiligten. Neue Themen wie KI-Evolution, Data Privacy und Digital Only werden uns vor große Herausforderungen im Wettbewerb und der Kundenbindung stellen. Wir empfehlen KMU Unternehmen somit den Blickwinkel auf die disruptiven Bereiche im Kerngeschäft zu legen und hierfür Lösungen zu erarbeiten. Dann tut man sich leichter, wenn’s digital brennt.

Auf Basis Ihrer bisherigen Beratungsleistungen: Wie digital sind Österreichs KMU Ihrer Meinung nach?

Apollonio: Wir glauben, dass man sich in Österreich gerne unter dem Wert verkauft. Es gibt zahlreiche Hidden Champions, die es erfolgreich verstanden haben, digitale Excellence zu erschaffen und maßgeblich für Branchen zu agieren. Speziell was die Prozessthematik betrifft, stehen viele KMU in Ihrem Kerngeschäft gut da und sind wesentlich schneller als viele der Großkonzerne. Expertise und Wertschöpfung passen zusammen. Die Basis-Aufgaben sind gemacht, aber die kontinuierliche Weiterentwicklung digitaler Kernkompetenzen wird vernachlässigt und verläuft träge. Hier ist auch der Mut zur Lücke gefragt, um Strategien klar zu definieren, Ideen auszuprobieren und Learnings schnell zu iterieren. Eigentümergeführte Unternehmen haben hier gegenüber großen Konzernen den wichtigen Vorteil wesentlich schneller reagieren zu können. Vorausgesetzt man weiß, wo man sich als KMU auf der digitalen Landkarte befindet und welche Ressourcen benötigt werden, um den digitalen Herausforderungen fachlich zu begegnen. Auch die Bundesregierung setzt derzeit spannende Initiativen, um KMU zukünftig besser in der Digitalisierung zu führen und gezielt zu unterstützen. Auf einer Skala von 0 bis 10 stelle ich den österreichischen KMU eine motivierende 6/10 aus.

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Elisa Krisper

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