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© Marie Kreil

Tamara Kager, über die Position eines Director Communication Consulant bei dentsu Austria und die Aufgaben, welche man als Director erfüllt.

Tamara Kager, dentsu: „Ich habe eine ’shared position’ mit einem Kollegen, wir sind also beide Directors und leiten unser Team gemeinsam.”

Tamara Kager fungiert seit 1,5 Jahren als Director Communication Consultant bei dentsu Austria. Im Interview spricht sie über ihren konkreten Aufgabenbereich, wie eine leitende "shared position" funktioniert und was den Agenturalltag derzeit prägt.

Welche Aufgaben hat man als Director Communication Consultant bei dentsu Austria?

Tamara Kager: Als Director hat man meistens eine Teamverantwortung. Das heißt, ich bin momentan für drei MitarbeiterInnen verantwortlich. Ich habe mit meinem Kollegen René-Ali Günürün eine shared position, was bedeutet, dass wir beide Director sind und unser Team gemeinsam führen. Unsere Haupttätigkeiten sind zum einen kundenspezifische Tätigkeiten, weiters das Team operativ unterstützen und vor allem die Team Entwicklung. Unter kundenspezifischen Tätigkeiten versteht man, die strategische Rolle mit den KundInnen voranzutreiben. Das heißt, man schaut sich zum Jahresbeginn die KPIs an. Zum einen wird sich angesehen, welche Business Ziele unsere KundInnen haben und die mediale Umsetzung besprochen. Während des Jahres werden die einzelnen Kampagnen umgesetzt und laufend analysiert. Dabei wird auf die Erreichbarkeit der einzelnen Ziele geachtet. Bei den operativen Aufgaben versuchen wir zusammen als Director-Team, also ich, mit meiner shared position, dem René, das Team zu unterstützen und aufzuzeigen, wie bei operativen Aufgaben die Umsetzung von einzelnen Tasks zum Beispiel noch effizienter funktioniert. Der dritte Punkt unseres Tätigkeitsbereichs entspricht der Entwicklung des Teams. Beispielsweise haben wir One-on-One-Meetings, das heißt Mitarbeiter-Gespräche. Dabei wird geschaut, wo die Talente von jedem/jeder stecken und wie man das Ganze durch, zum Beispiel Schulungen oder gemeinsame Gespräche weiter vorantreiben kann. Somit wird die Freude beim Arbeiten und das Wachsen des Teams gewährleistet.

Worauf kommt es an ein erfolgreiches Team zu führen?

Kager: „Feedback ist ein Geschenk“: Das sagt ein Kollege immer dazu, und das kann ich vollkommen unterstützen. Als Team Lead achte ich darauf, dass meine Team-Mitglieder neue Sachen ausprobieren können. Aus den Ergebnissen kann dann gelernt werden und man lernt seine Stärken und Schwächen gut kennen. Für mich ist es außerdem ein besonderes Ziel, dass meine Teammitglieder über mich hinauswachsen, weil ich dann glaube, dass wir alles richtig gemacht haben. Meine Shared-Position, war beispielsweise früher ein Teammitglied meines Teams und leitet es nun zusammen mit mir. Das war eine schöne Reise, mit ihm den Weg zum Team Lead zu gehen. Das ist glaube ich das Wichtigste, offen über die Themen zu sprechen, welche man gerne machen möchte und dann gemeinsam zu wachsen.

Wie läuft der Vorgang einer Kampagnenbuchung ab?

Kager: Verschiedene Abteilungen sind bei der Durchführung relevant. Bei uns fängt dieser Vorgang in der strategischen Mediaplanung an. Das heißt, der Kunde kommt mit einer Kampagnenidee zu uns. Wir schauen uns dann an, wie man das Kommunikationsziel in ein Mediaziel ableiten kann, beispielsweise bei dem Launch einer Marke mit einer Awareness Kampagne. Der nächste Schritt ist die Detailplanung. Dabei überlegen wir, über welche Media Gattungen wir das Ziel am besten erreichen und besprechen es danach mit dem/der KundIn. Sowohl strategische Planung als auch die Detailplanung werden in der Abteilung Kundenberatung in Zusammenarbeit mit den weiteren Abteilungen umgesetzt. Wenn der Mediaplan freigegeben wurde, geht’s im nächsten Schritt zur Buchung. Bei der finalen Detailplanung und der Einbuchung sind wir dann im engen Austausch mit unserem Einkaufs-Team P&I „planning and implementation“. Unser Einkaufsteam hat viele Kontakte mit den Vermarktern, welche diese Mediaplatzierungen dann schlussendlich einbuchen. Zum einen mit Vermarktern wie zum Beispiel ORF, P7S1P4 und zum anderen dann auch mit unserer eigenen Performance Unit. Die iProspect, zum Beispiel, setzt dann Performance-Kampagnen auf. So funktioniert der Buchungsprozess, allerdings gibt’s auch in den einzelnen Prozessen weitere Schritte, welche zu erledigen sind.

Wie generiert dentsu Austria NeukundInnen?

Kager: Die meisten KundInnen von dentsu stehen unter einem Vertrag der für ein bis drei Jahre ausgerichtet ist. Dabei steht man im ständigen Austausch mit ihnen durch Jour-Fix-Meetings, um zum Beispiel nächste Produktkampagnen zu besprechen oder Jahresstrategien zu planen. Des Weiteren gibt es Projektbezogene KundInnen die nur einmalige Unterstützung bei Mediakampagnen benötigen. Für die Neukundengewinnung unterscheidet man unter Kunden, welche durch Ausschreibungsprozesse gewonnen werden müssen oder unter Kunden, welche durch Erzählungen oder Erfahrungen zu Dentsu selbst herantreten.

Welche Trends sind in der Medienbranche gerade sehr aktuell und wie werden sie an das Agenturnetzwerk angepasst?

Kager: Momentan sind Nachhaltigkeit und KI sehr präsente Themen. KI erleichtert und automatisiert Standardprozesse. Wobei sowohl von KundInnen, wie auch von der Agenturseite aus noch mehr Know-How benötigt wird. Für maßgeschneiderte Kampagnen sind manche Tools noch nicht ausreichend, wobei allgemein bei dem Arbeiten mit Tools nur der nötige Input seitens der Agentur und der Kundengespräche zu einer perfekt-abgestimmten Kampagne führen kann. Um die Nachhaltigkeit zu verbessern und den CO2-Ausstoß zu reduzieren verwenden wir Tools, die uns beispielsweise anzeigen wie viel CO2 ein Media-Mix benötigt. Dementsprechend wird die Media-Buchung daran angepasst.

Internet World Austria berichtet in Zusammenhang mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten. Dieses Interview wurde im Zuge der Kooperation von Marie Kreil und Julia Zetka geführt.

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