Streichen wir „Künstliche Intelligenz“ endlich

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Albert Sachs
Warum wir den Terminus „Künstliche Intelligenz nicht nur wegen des Gegenstücks „Artificial Intelligence“ aus unserem Wortschatz eliminieren sollten.

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Es ist eine Eigenheit Österreichs und vor allem auch Deutschlands, dass wir von „Künstlicher Intelligenz“ sprechen und nicht von „Artificial Intelligence“, wie es im Rest der Welt der Fall ist. Das ist kleingeistig und provinziell.

Wir sollten die Formel „Künstliche Intelligenz“ daher ganz rasch aus unserem Sprachgebrauch streichen. Auch, um international dazuzugehören. Doch das ist eine Geschichte, für das Ende dieses Textes.

Wir sollten auf den Terminus „Künstliche Intelligenz“ nämlich auch verzichten, um ein bisschen sprachliches Feingefühl und inhaltliche Differenzierung an den Tag legen.

Es geht schlicht und einfach darum, durch eine klarere begriffliche Unterscheidung mehr Sachlichkeit in eine weitgehend emotional bereits aufgeheizte Diskussion rund um eines der wichtigsten Zukunftsfelder zu bringen. Wir müssen dazu übergehen, die Dinge exakter zu benennen und damit auch die KI-Diskussion auf eine andere, fachlichere und damit auch versachlichtere Ebene zu heben.

Seit dem 30. November 2022 ist der Ausdruck „Künstliche Intelligenz in aller Munde, flutet durch alle Medien, beherrscht die öffentlichen Debatten und Diskussionen. An diesem Tag wurde der Chatbot ChatGPT für die Öffentlichkeit freigeschaltet.

„Künstliche Intelligenz“ ist allerdings ganz etwas anderes und wesentlich mehr als ChatGPT. Auch deutlich vielfältiger und bunter als Midjourney, um auch die neben ChatGPT populärste KI-Anwendung ins Spiel zu bringen. Beiden stehen seit ihrem Marktstart beinahe als Synonym für einen ganzen Industrie- und Wissenschaftszweig. Leider.

Leider, denn sie prägen dadurch auch unsere Vorstellung und Meinung von „Künstlichen Intelligenz“. Vor allem aber unsere Vorurteile.

Dabei wäre eine möglichst differenzierte Diskussion und fundierte Auseinandersetzung zur KI sowie rund um ihren Einsatz, ihre Chancen und Risiken enorm wichtig. Um sich der Risiken bewusst zu sein. Vor allem aber, um Chancen und Potenziale zu erkennen.

Es kann nur gelingen, Anerkennung und Akzeptanz für die vielen positiven Seiten dieser Innovation zu erreichen, wenn dargestellt wird, was KI schon bisher in vielen Segmenten geleistet hat und aktuell leistet. Noch dazu beitragen wird, unser Leben in den unterschiedlichsten Feldern zu verbessern und zu erleichtern.

Mit einer stets allgemein geführten KI-Diskussion kann das nicht gelingen. Auch nicht, ein wirkliches Bewusstsein für eventuelle Fehlentwicklungen und Gefahren zu schaffen. Die Basis für einen möglichst unvoreingenommenen Zugang zu KI-Themen zu legen und eine vorurteilsfreie Auseinandersetzung damit zu fördern. Wenn es dafür nicht ohnedies bereits zu spät ist.

Damit zum Aspekt der Internationalität des Begriffs „Künstliche Intelligenz“. Mehr als alle anderen Entwicklungen und Technologien, die wir bisher kennen, wird die „Artificial Intelligence“ Grenzen überwinden. AI ist etwas, das sich nicht auf bestimmte Wissensfelder, einzelne Berufsgruppen und Disziplinen einschränken lässt. Schon gar nicht von Staatsgrenzen auf nationale oder sonst irgendwie abgezirkelte Territorien.

Auf der ganzen Welt ist von „Artificial Intelligenz“ die Rede. Nur im deutschsprachigen Raum wurde daraus die „Künstliche Intelligenz“. Allerdings ist der deutsche Sprachraum viel zu klein und im internationalen KI-Wettbewerb auch zu überschaubar, um ein eigenes Süppchen zu kochen. Sprachräume haben für die KI ebenso wenig Relevanz wie Staatsgrenzen.

Streichen wir also auch deswegen den Begriff „Künstliche Intelligenz“ ganz rasch aus unserem Wortschatz und gehen zur international gebräulichen „Artificial Intelligence“ über. Damit zeigen wir ein bisschen Weltoffenheit und Internationalität. Signalisieren den Willen, im internationalen Konzert mitzuspielen.

Diese „Artificial Intelligence“ darf dann ruhig auch zur „Artifiziellen Intelligenz“ abgewandelt werde. Aber immerhin sprechen wir dann mit der internationalen Wirtschafts- und Forschungswelt die gleiche Sprache.

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