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© Michael Gruber

Stephan Kreissler

Stephan Kreissler, Digitalisten: „Bedarf an Webanalysen und SEO wächst.“

Stephan Kreissler ist neben seiner Tätigkeit als CEO und Co-Founder der SEO-Agentur Digitalisten in Wien auch Lektor für Digital Marketing Grundlagen an der FH St. Pölten.

2020 wird als jenes Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die Digitalisierung in Unternehmen und Institutionen aufgrund der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Restriktionen grosso modo einen großen Sprung gemacht hat. Beobachten Sie auch bei Ihren Kunden, dass die vielbeschworene Digitale Transformation durch die Pandemie beschleunigt wurde?

Stephan Kreissler: Definitiv. Wir sehen vor allem bei unseren E‑Commerce-Kunden massive positive Business-Auswirkungen und damit entsprechenden Fokus der Unternehmen auf die zentralen Themen der Digitalisierung. Abseits der schnell bewegbaren Schwerpunkte im Marketing wie zum Beispiel Shifts im Online Marketing, erleben wir vor allem die spannende Transformation, dass die Websites viel fokussierter als der zentrale Vertriebskanal wahrgenommen werden. Es werden Fragestellungen rund um die Optimierung der technischen Plattformen, über digitales Sortimentsmanagement bis hin zu vertriebsbezogenen Customer Journey erarbeitet, und immer öfters mit realistischer Ressourcenplanung in die Umsetzung gebracht.

Welche Teildisziplinen im Digital Marketing (SEO, Performance, Social, Display, Video, Programmatic, …) haben 2020 aus Ihrer Sicht exponentiell zugelegt oder sind wichtiger geworden und welchen Teildisziplinen haben an Relevanz eingebüßt?

Kreissler: Als Spezialdienstleister im Bereich SEO, kann ich jedenfalls für SEO ein exponentielles Wachstum bestätigen. Die Digitalisten haben sich in der Krise auch personell verdoppelt. Ich würde auch der nicht genannten Disziplin der Webanalyse ein enormes Wachstum bestätigen.

Welche Trends sehen Sie auf das Digital Marketing in den kommenden Monaten zukommen?

Kreissler: Ich glaube, dass es inzwischen nicht mehr den einen großen Trend, wie das neue soziale Netzwerk gibt. Sondern ich denke, dass es vor allem um weniger Inspiration, sondern mehr Transpiration, also der realen Umsetzung vieler bekannter Strategien, geht. Ein Trend könnte im E‑Commerce durch neue Bezahlmöglichkeiten wie Kryptowährungen (z.B. Bitcoin) ausgelöst werden, siehe dazu beispielsweise die Ankündigungen von PayPal.

Wo im Digital Marketing orten Sie Nachholbedarf bei Österreichs Unternehmen und Institutionen?

Kreissler: Im Bereich der Unternehmensführung (digitale Kultur, digitale Ressourcen) und im Bereich des Managements. Meiner Meinung nach gibt es einen immer zugespitzteren War-of-Talents, also leider immer noch deutlich zu wenig ausgebildetes Personal.

Welche heimischen Digital-Marketing-Kampagnen aus den vergangenen Monaten sind aus Ihrer Sicht Vorzeigeprojekte?

Kreissler: Ich denke, dass Kampagnen an sich der falsche Ansatz eines gesamtheitlichen Vorzeigeprojekts sind. Für mich ist ein österreichisches digitales Vorzeigeprojekt Bitpanda.

Und welche internationalen Digital-Marketing-Kampagnen sind Ihnen in den vergangenen Monaten aufgefallen?

Kreissler: Ehrlich gesagt, keine.

Welchen schnell umsetzbaren Tipp in Sachen Digital Marketing haben Sie für Marketingverantwortliche in Unternehmen und Institutionen parat?

Kreissler: Attention, Interest, Desire, Action.

Dieses Interview ist Teil einer Interviewserie mit Vortragenden des berufsbegleitenden und praxisnahen Masterlehrgang Digital Marketing der Fachhochschule St. Pölten unter der Leitung von Prof. (FH) Mag. Harald Rametsteiner in Kooperation mit der Internet World Austria Redaktion.

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Elisa Krisper

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