Herr Stepke, am 14. September feierten Sie mit e‑dialog Ihr 20-jähriges Bestehen. Was ist Ihnen jetzt vor 20 Jahren wohl durch den Kopf gegangen? Und mit welcher Intention haben Sie damals e‑dialog gegründet?
Siegfried Stepke: Die Gründungsidee von e‑dialog ist recht banal: Ich war jung und brauchte Geld… Seit 1995 und speziell während der Dotcom-Ära war ich ja bereits intensiv beruflich mit dem Internet verbunden – und wollte eigentlich damit nichts mehr zu tun haben – aber einer meiner Kontakte rief an und sagte: “Hast Zeit? Wir brauchen Dich…”
Und wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Entwicklung?
Andrea Swift: Wir haben uns immer organisch entwickelt. Ein gesundes Unternehmen zu haben, steht immer im Mittelpunkt. Das heißt, Wachstum ist Ergebnis, nicht das Ziel. Bei der Dynamik unseres Themas ‘Data-driven Marketing’ müssen wir auch agil und immer vorne dabei sein. Solange das gelingt, sind wir zufrieden.
Welche Meilensteine sind Ihnen aus den vergangenen 20 Jahren in Erinnerung geblieben?
Stepke: Wir haben als noch recht kleines Unternehmen hochwertige Beratungsmandate durch unsere Datenspezialisierung an Land gezogen, beispielsweise die Migros in der Schweiz und die Deutsche Telekom. Wir waren das erste Unternehmen, mit einer Google Enterprise Partnerschaft, immer noch ein exklusiver Zirkel mit wenigen, meist globalen Playern. Und: wir haben mehrmals die herausfordernde “Great Place to Work” Evaluierung ausgezeichnet bestanden. Aber am meisten freuen mich die sehr langjährigen Beziehungen zu Kunden, Partnern und Mitarbeitenden!
Wofür steht e‑dialog – damals und heute?
Swift: Siegi hat das Unternehmen sehr wertorientiert aufgebaut und geführt – das quasi in seine DNA gelegt. Dazu gehört auch, dass das Unternehmen in erster Linie gesund sein muss – mit allem, was dazu gehört in Richtung Kunden, Partnern und allen Kolleginnen und Kollegen. Thematisch sind wir gleichzeitig enger und breiter geworden: Von Fullservice-Internet Agentur hin zur rigorosen Spezialisierung auf Data-driven Advertising – und damit gleichzeitig eine Erweiterung um so viele Kanäle und Disziplinen bis hin zu einem eigenen Team für Data Science und einer Kreations-Abteilung, die keine Angst vor Daten hat – im Gegenteil! Also immer treibend in den effizientesten Marketing-Möglichkeiten.
Bei welchen Kunden der Vergangenheit schlug Ihr Data-driven Herz besonders hoch?
Stepke: Bei allen, die innovativ und offen für Neues waren – und das hat nichts mit Budget zu tun! Die, die mutig ins Testen gehen und damit neue Methoden evaluieren, dadurch ständig lernen und automatisch besser als ihr Markt werden. Aber auch, dass wir Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, Unicef, Make A Wish und Momo – das Kinderhospiz unterstützen durften, freut mich besonders!
e‑dialog entwickelte sich in den vergangenen Jahren rasant. Wie spiegelte sich das im Personal wider?
Swift: Tatsächlich hat die Pandemie einen großen Schub gebracht und wir konnten durch ein gelebtes New Work tolle Leute für uns gewinnen und halten. Mittlerweile zählen wir in DACH über 100 Mitarbeitende. Aber Transformation und Entwicklung geht weiter und wir erarbeiten mit dem Führungsteam die Grundlage für unsere nächsten Schritte.
Sie haben sich zuletzt aus der Geschäftsleitung zurückgezogen. Welche Ziele haben Sie sich nun beruflich gesetzt?
Stepke: Ich stehe zur Verfügung, wenn jemand von meiner Erfahrung profitieren möchte – erste Mandate als Beirat bzw. Council sind im Gespräch. Persönlich möchte ich mich vor allem Zukunftsprojekten widmen – das sind solche, die ein nachhaltiges Ziel im Sinne der Gesellschaft und Wirtschaft verfolgen – die ersten Engagements hierbei sind unterschriftsreif. Bei e‑dialog unterstütze ich noch – quasi als Verwaltungsrat und bei Special Projects, was mir immer noch viel Freude bereitet.