In Zusammenarbeit mit dem Online-Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com hat karriere.at von 4. bis 9. Juni 502 Personen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zum Thema Jobwechsel befragt. Von 453 Teilnehmern erklärte mehr als jeder Dritte (35 Prozent), dass er in Kurzarbeit ist oder war. Ein Jobwechsel kommt zum Zeitpunkt der Befragung für 16 Prozent „auf jeden Fall“ bzw. „eher schon“ infrage. Jeder Dritte sucht – zwölf Prozent intensiv, 21 Prozent haben dabei keinen Zeitdruck. 36 Prozent wiederum halten nicht aktiv Ausschau, sind aber offen für etwas Neues. Interessant: Unter den intensiv nach einer Arbeit Suchenden sind Frauen mit knapp 17 Prozent stärker vertreten als Männer (hier sind nur 8 Prozent intensiv auf Jobsuche).
Mehr Gehalt, interessantere Tätigkeiten, positives Klima
Die Liste der Gründe für einen Wechsel führt mit 54 Prozent eindeutig ein höheres Gehalt an. Auch hier fallen Geschlechterunterschiede auf: Für 62 Prozent der Männer ist das ein Anreiz, aber nur für 42 Prozent der Frauen. Dahinter kommen ein anderer beziehungsweise interessanterer Tätigkeitsbereich (28 Prozent), schlechte Stimmung oder ein negatives Klima beim aktuellen Arbeitgeber (23 Prozent) sowie eine bessere Work-Life-Balance und Unzufriedenheit mit den derzeitigen Arbeitsbedingungen (jeweils 22 Prozent). Für mehr als ein Viertel (27 Prozent) hat oder hatte die Corona-Krise einen sehr beziehungsweise eher großen Einfluss auf einen Jobwechsel. Fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) glaubt wiederum, dass derzeit ein schlechter Zeitpunkt für den Wechsel des Arbeitsplatzes ist.
Besser gewappnet für neuerliche Ausnahmesituation
Wie stark spielen die Auswirkungen der Pandemie dabei mit, sich einen neuen Job zu suchen? Mit 21 Prozent meistgenannt: ein krisensicherer Arbeitsplatz, um im Fall einer neuerlichen Ausnahmesituation besser gewappnet zu sein. 16 Prozent erklärten, dass sie nun ihre Talente anders einsetzen möchten, um beruflich zufriedener zu sein. 15 Prozent haben in der Krise eine entspanntere Art des Arbeitens kennengelernt, auf die sie nicht mehr verzichten möchten. Bei gleich vielen hat sich der Arbeitgeber nicht so verhalten, wie sie sich das gewünscht oder erwartet hätten. „Corona hat bei zahlreichen Arbeitnehmern zu einem Umdenken und einem neuen Bewusstsein geführt“, kommentiert karriere.at CEO Georg Konjovic die Umfrageergebnisse. Viele hätten die vergangenen Monate für eine Bestandsaufnahme genutzt und auch dafür, bereits früher gewälzte Pläne endlich in die Tat umzusetzen. „Trotz Unsicherheiten lautet offenbar für nicht wenige das Motto ‚Wenn nicht jetzt, wann dann?‘ Für österreichische Unternehmen bietet sich jetzt eine sehr gute Chance, neue Talente zu gewinnen“, so Konjovic.