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Sabrina Pohlplatz, win2day: „In einem Video kann man zudem mehr Inhalt unterbringen und somit die Botschaft an die KonsumentInnen besser vermitteln“

Sabrina Pohlplatz, win2day: „Wir sind auch digital sehr breit aufgestellt.”

Sabrina Pohlplatz ist Performance Marketing Managerin bei win2day. Im Interview plaudert Pohlplatz über brandaktuelle Themen in der Marketingwelt und verrät, auf welche Werbeträger man ihrer Meinung nach setzen sollte.

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Auf der DMEXCO kam das Thema auf, dass ein Wertewandel in den Sozialen Medien stattfindet. Man wendet sich ab von der Scheinwelt und sucht mehr nach ungefilterten und realen Bildern/Videos. Nehmen sie diesen Wandel auch wahr?

Sabrina Pohlplatz: Das kann man auf jeden Fall so unterschreiben. Klassische Werbebanner für Produkte mit eventuellen Goodie als Anreiz funktionieren nicht mehr so gut. Man setzt mehr darauf zu zeigen, was wirklich hinter den Kulissen passiert. Wofür ein Unternehmen steht und welche Maßnahmen diesbezüglich gesetzt werden. Seit vergangenem Jahr sind wir stark im Sportsponsoring vertreten. Das bringt uns natürlich einiges an Content für unsere Social Kanäle, über welche wir versuchen einen Mehrwert für unsere UserInnen zu bieten. Natürlich versuchen wir, diesem Trend auch werblich bestmöglich zu folgen.

Ein weiteres Thema war das TV. Es wurde behauptet, dass das lineare Fernsehen erst noch seine Blütezeit erlebe. Andere behaupteten, dass man auf Werbung im Fernsehen verzichten sollte. Sehen Sie das auch so?

Pohlplatz: Ich würde werblich weder auf lineares TV noch auf Video-on-Demand verzichten wollen. Wir nutzen lineares TV noch immer stark, um eine grundlegende Reichweite zu erzielen und eine Durchdringung einer Message am Markt zu schaffen. Je nach Zielgruppe gibt es einen optimalen Online-Videoshare dazu. Ich kann nicht sagen, dass man auf einen der beiden Kanäle verzichten kann, sondern es ist die Kombination entscheidend, um eine kumulierte Reichweite zu erzielen. Und ja, TV ist bei weitem nicht tot.

Diversität wird heutzutage immer wichtiger und fordert auch von Unternehmen, sich hinsichtlich zu ändern. Wie handhabt win2day diesen Wandel?

Pohlplatz: Wie zuvor erwähnt sind wir mit Beginn des Jahres 2022 als Unterstützer in Österreichs Sport eingestiegen. Dabei bespielen wir Sponsorings in vier Sportarten – Eishockey, Basketball, Beach Volleyball und Tischtennis. Haltung ist die oberste Prämisse unseres Sportsponsorings. Wir unterstützen die Nationalteams, die obersten Spielklassen und Großevents aus den vier Sportarten. Dabei fördern wir stets die Damen- und Herren-Teams sowie jene des Behindertensports. Denn jede sportliche Spitzenleistung verdient Sichtbarkeit und die gleiche Wertschätzung. Wir setzen uns ein, dass Gleichberechtigung/Fairplay gelebt wird, nicht nur innerhalb der Unternehmensgruppe, sondern tragen dies auch nach außen.

Auf welche Werbeträger bzw. welche Werbemittel setzt win2day und weswegen?

Pohlplatz: Wir haben einen sehr breiten Media Mix. Wir nutzen sowohl klassische Werbekanäle wie lineares TV oder Hörfunk, sind aber auch digital sehr breit aufgestellt. Punktuell sind auch Out of Home Stellen oder Hörfunk im Einsatz, je nachdem, was zur Strategie und Zielsetzung passt.

Gibt es bei den Werbemaßnahmen in der Glücksspielindustrie eigentlich gewisse Vorschriften, die man befolgen muss?

Pohlplatz: Ja, die gibt es. Es gibt zum einen Vorschriften, an die wir und als Konzessionsnehmer halten müssen, zum anderen haben wir uns eine Fülle an Selbstlimitierungen auferlegt. Darunter fallen Punkte wie eine gewissenhafte und realistische Kommunikation in der Werbung wie z. B. keine Gewinnversprechungen zu machen. Natürlich ist vor allem das Thema Jugendschutz von großer Bedeutung. So bespielen wir keine Werbeflächen in der Nähe von Schulen und unsere TV-Werbeblöcke finden sich erst im Abendprogramm. Auch bei einigen Publishern, wie Tiktok oder Google, haben wir werbliche Einschränkungen. Einschränkungen und Vorschriften gibt es somit auf mehreren Seiten.

Auf der DMEXCO wurde auch behauptet, dass Videos besser wirken als Bilder und der Trend auch mehr zu Videos geht. Sehen Sie diesen Wandel auch?

Pohlplatz: Ich glaube, es kommt ganz darauf an, was das Ziel der Kampagne ist. Aber Fakt ist, dass Bewegtbild für die meisten Menschen einfacher wahrzunehmen ist. Als Content Creator kann man in einem Video zudem mehr Inhalt unterbringen und somit die Botschaft an die Konsumentinnen und Konsumenten besser vermitteln.

Welche Trends kann man laut Ihnen in Zukunft im Digital Marketing erwarten?

Pohlplatz: Es wird viele Trends geben. Wichtige Punkte werden auf jeden Fall die Datennutzung und die Veränderung der Datenschutzbestimmungen sein. Wir werden es zum Beispiel schwer haben, unsere hauptsächlich sensible Zielgruppe ohne Streuverlust anzusprechen. Groß im Kommen ist auch wieder alles, was in die Richtung kontextuelles Targeting geht. Auch das Metaverse und KI in der Werbung werden die Digitallandschaft nochmals stark beeinflussen.

Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten von der DMEXCO. Dieser Artikel wurde von Rosanna Pospisil und Luca Kernbeis verfasst.

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