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© Johannes Brunnbauer

Philipp Welte, Hubert Burda Media bei den Österreichischen Medientagen am 21. September in Wien

Philipp Welte, Hubert Burda Media: „Der Geist der Freiheit ist in Gefahr.”

Der zweite Tag der Österreichischen Medientage wurde von Philipp Welte (Hubert Burda Media) am 21. September in Wien eröffnet. Das übergeordnete Thema seiner Keynote lautete: "Zukunft und Transformation der Medien".

Philipp Welte, Vorstand nationales Verlagswesen von Hubert Burda Mediam, eröffnete den zweiten Tag der Österreichischen Medientage am 21. September in Wien. „ ‚Alle schaffen Wachstum, nur wir nicht’, titelte eine deutsche Zeitung vergangene Woche und ‚die deutsche Wirtschaft wird schrumpfen’ ”, begann Welte seine Ausführungen: „Mich beunruhigt dieser Zustand nicht nur als Staatsbürger, sondern auch als Medienmacher.” 

„Wie arbeiten wir in Zukunft?”, fragte Welte und gab sich gleich selbst die Antwort: „(Generative) Künstliche Intelligenz (KI) wird vieles für uns verändern. Und: ChatGPT ist ein gigantischer Papagei”, erklärte Welte und erläutert, dass KIs hochintelligente Werkzeuge sind – auch in Redaktionen. „Grenzen zwischen Fiktion und Realität werden verschwimmen”, dabei sind Unternehmen gefragt, denn sie müssen sich von den Abgründen des Internets abgrenzen, aber durch die neuen Technologien könnte „Journalismus wie ein Phönix aus der Asche aufsteigen.” Welte ergänzte, dass die Politik nun gefragt sei, einen regulatorischen Rahmen zu schaffen, am besten EU-weit, doch der Digital Service Act (DSA) sei ein guter Weg in diese Richtung. Und: „Roboter sollten niemals ohne unser Einverständnis Wissen verwenden”, ist Welte überzeugt. Auch wichtig sei es zu klären, wer welche Rechte bei KI-erstelltem Content hat. 

Zum Ende äußerte sich Welte noch zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk: „Der unternehmerische Weg, wie früher jene Sender geleitet wurden, ist erschüttert. Der öffentlich-rechtliche Weg macht sich derzeit im Internet breit (Apps, Plattformen, etc.), auch wenn man lange dachte, dass dem nicht so sei. Doch wird der freie Journalismus so unterstützt oder eher verhindert? Der Geist der Freiheit ist in Gefahr, aber die Freiheit der Rede und die Freiheit der Meinung sind notwendig für freien Journalismus. Übergriffe auf JournalistInnen sind in Deutschland so hoch wie nie zuvor (und steigt weiter)!” 

Welte abschließend: „Wir tragen Verantwortung für die freie Meinung und das Bereitstellen von richtigen Informationen. Wir als Verlage haben den klaren Auftrag, für diese Freiheiten gerade zu stehen. Das sollte unsere wichtigste Mission sein, jeden Tag.”

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Elisa Krisper

Chris Budgen

„Im Wald vor lauter Bäumen” von Dirk Brockmann

In einer vernetzten Welt müssen wir vernetzt denken, um Zusammenhänge zu erkennen. So können wir komplexe Phänomene wie Pandemien, Klimawandel oder Verschwörungserzählungen verstehen. Der Komplexitätsforscher Dirk Brockmann betrachtet die Welt ganzheitlich.