Die Plattformen „myfidelio“ und Flimmit wurden einem Relaunch unterzogen und sind nun mit neuem Erscheinungsbild online. Warum war der Relaunch notwendig?
Petra Höfer: 2021 sind wir mit beiden Plattformen nicht nur organisatorisch näher an den ORF-Player gerückt, sondern haben das auch gleich genützt, um die technischen Schnittstellen zu den Bewegtbild-Modulen zu schaffen. Wir haben im Zuge des Relaunchs Flimmit und myfidelio betreffend Content-Strategie, technischer Infrastruktur und der Usability unserer Services klarer aufgestellt.
Welche Änderungen im Rahmen des Relaunches sind die relevantesten?
Höfer: Das NEUE Flimmit wurde vor allem bezüglich Content-Strategie stringenter und klarer ausgerichtet. Die ORF-Top-Produktionen sind jetzt auch vor der Ausstrahlung im linearen TV auf Flimmit zu finden. Das ist ein großes und wichtiges Asset. Das Angebot von rund 6.000 Top-Titeln aus der österreichischen Film- und Serienwelt, ist ein umfassendes und in der Form wirklich einzigartiges, österreichisches Streaming-Angebot. Neu ist auch, dass jetzt alle Titel im Abo-Modell inkludiert sind. Bei myfidelio haben wir die Struktur des Angebots den Userbedürfnissen angepasst. Das gesamte Angebot ist jetzt übersichtlich abrufbar nach den einzelnen Genres: Oper, Konzert, Ballett und Dokus. Außerdem gibt es jetzt die Möglichkeit sich daraus eigene Playlists anzulegen. Neuerungen gibt es bei beiden Plattformen auch rund um das Design. Es war uns ein Anliegen, eine Verbesserung bei den Themen Orientierung, Bildsprache und intuitiver Bedienung umzusetzen.
Welche Ziele verfolgte der Relaunch von „myfidelio“ und Flimmit?
Höfer: Wichtiges Ziel war es, die beiden Plattformen technisch so aufzurüsten, dass wir einerseits die gesamte Webinfrastruktur auf den letzten Stand gebracht haben, gleichzeitig die Big Screen-Produkte für die Kabler und Smart TVs mitkonzipiert wurden und, dass die technischen Schnittstellen so programmiert wurden, dass wir jetzt, beispielsweise mit Flimmit auch über eine eigene Lane in der TVthek abrufbar sein können. Ziel war (und ist) es natürlich auch unseren NutzerInnen das Beste aus Klassik, Film, Serien, Kabarett und Dokus auf zeitgemäße Art und Weise anzubieten. Egal, ob man sich die neueste Folge von Walking on Sunshine in der U‑Bahn, oder die Geburtstags-Kollektion von Anna Netrebko zu Hause auf der Couch ansehen möchte – mit Flimmit und myfidelio ist das ganz unkompliziert möglich.
Welchen USP haben „myfidelio“ und Flimmit?
Höfer: Flimmit und myfidelio ist Streaming made in Austria. Wir zeigen auf beiden Plattformen Programm, das es im digitalen Bereich in dieser Form, in dieser Qualität und in diesem Umfang sonst nirgendwo gibt. myfidelio ist ein extrem niederschwelliges Angebot für alle Klassik-Fans. myfidelio war im Sommer überall dort, wo „Herr und Frau Normal“ eher schwer zu Karten kommen. Flimmit hat sich mittlerweile zur wohl umfangreichsten Streamingplattform für österreichische Filme und Serien gemausert, bietet die Möglichkeit zum Binge Watchen oder Vorab-Sehen und stellt auch immer wieder nicht ganz so bekannte, aber umso spannendere österreichische Produktionen in die Auslage.
Wie würden Sie die Zielgruppe der beiden Plattformen beschreiben?
Höfer: Alle, die sich gerne von der österreichischen Kreativ-Szene – sei es im Bereich Film, Klassik, Kabarett oder Serien unterhalten lassen möchten. Einzige Voraussetzung ist es, sich zu registrieren und Abonnent/in zu werden. Angebot gibt es für alle Zielgruppen, von den ganz Jungen auf Flimmit mit 1.300 Titeln Kinder-Programm bis zum Opern-Fan, der lieber zu Hause im Wohnzimmer seine Lieblings-Oper auf myfidelio ansieht.
„myfidelio“ und Flimmit gehen seit dem Relaunch mit einem neuen Claim an den Start. Wofür steht der neue Claim jeweils?
Höfer: myfidelios Claim „Zeit für Klassik“ steht dafür, dass jeder von uns sich wohl immer wieder vornimmt, endlich wieder mal in ein Konzert zu gehen oder zu den Festspielen, aber irgendwie schafft man es dann doch nicht. Mit myfidelio gibt es das alles ganz unkompliziert und man kann sich leichter diese „Zeit für Klassik“ nehmen. Bei Flimmit steht „Streamen auf österreichisch“ für ein rot-weiß-rotes Programmversprechen. Die Publikumslieblinge, die einen vielleicht schon ein Leben lang begleitet haben, lachen einem entgegen, wenn man auf die Plattform geht. Die erfolgreichen österreichischen Filmemacher präsentieren auf Flimmit ihre neuesten Filme und Serien, die vielleicht gerade auch in Cannes präsentiert werden. Hier geht es um österreichische Identität und Vielfalt, um Herz und Vertrautheit.
Wie sieht die bisherige Bilanz von „myfidelio“ und Flimmit aus? Wurden die gesetzten Ziele erreicht?
Höfer: Die bisherige Entwicklung der beiden Plattformen, speziell nach dem Relaunch ist sehr positiv und wir spüren deutlich das stark wachsende Interesse an österreichischen Streaming-Inhalten.
Wie sehen die nächsten Zielsetzungen aus? Was soll als nächstes erreicht werden?
Höfer: Wir möchten, dass alle Film- und Klassik-„Aficionados“ den direkten Weg zu unseren Plattformen kennen und schon ganz aufgeregt auf die nächsten spannenden Releases warten. Um es anders auszudrücken: Alle sollen wissen, dass wir in Österreich zwei verdammt gute Streaming-Plattformen haben und wir nicht warten müssen, bis Herr Hastings sich hier das regionale „Denkmützchen“ aufsetzt.
Auf welche Highlights dürfen sich Ihre User in den nächsten Wochen am meisten freuen?
Höfer: Klassikfans erwartet auf myfidelio in den nächsten Wochen wirklich hochkarätige Live-Events und Video-on-Demand Premieren, etwa Anna Netrebko in „La Traviata“ in der Sensationsproduktion der Salzburger Festspiele 2005, die ihr den internationalen Durchbruch brachte; oder auch Rossinis Oper „Il barbiere di Siviglia” live aus der Wiener Staatsoper. Flimmit startet mit drei Vorabpremieren in den Herbst und zeigt mit der neuen ORF-Comedyserie „Familiensache“, der dritten Staffel von „Walking on Sunshine“ und dem neuen Landkrimi „Steirertod“ gleich drei exklusive Previews im September – zum Vorab-Sehen oder zum Binge Watchen.