Sie haben ebenfalls an der FH St. Pölten ihren Bachelor abgeschlossen. Wie war danach der Übergang in die Arbeitswelt bzw. was waren danach ihre Zukunftsvisionen oder was wollten Sie persönlich erreichen?
Nicole Artner: Einen Übergang in die Arbeitswelt gab es in diesem Sinn nicht, da ich berufsbegleitend studiert und schon als Client Service Director gearbeitet habe. Eine Vision hatte ich trotzdem – die Themen der KundInnen ganzheitlich betrachten zu können und somit eine wertvollere Sparring Partnerin zu sein. Das hat mir das Studium an der FH St. Pölten ermöglicht. Die Vision ist Realität.
Was kann man sich unter Ihrer jetzigen Berufsbezeichnung als Managing Partner vorstellen, und wie genau überschneiden sich die Themen der DMEXCO mit Ihrem täglichen Beruf?
Artner: In meiner Position zeichne ich mich für die Führung der Agentur, deren strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung verantwortlich. Gemeinsam mit meinem Leadership Team arbeite ich daran, unsere KundInnen in ihren Anliegen bestmöglich zu unterstützen und zukunftsfit aufzustellen. Die DMEXCO greift jedes Jahr wegweisende Themen auf. Insofern gibt es hier immer große Überschneidungen. Aktuelle beschäftigt uns sehr, wie Media noch ganzheitlicher gedacht, abgebildet und getrackt werden kann. Hier sind die Themen der DMEXCO rund um AI, Adtech und wie wir dies alles zum Vorteil nutzen können natürlich besonders spannend.
Was genau unterscheidet die UM PanMedia von anderen Agenturen und wie wollen sie diverse Marken weiterbringen?
Artner: Das Agenturbusiness ist durch den Fokus auf Beratung ein absolutes People Business. Wir unterscheiden uns durch unser Team, die Menschen, die empathisch, interessiert und tatkräftig auf unsere KundInnen zugehen. Wir nehmen keine Briefings entgegen und arbeiten diese ab, wir machen uns Gedanken, bringen neue Ideen und Möglichkeiten an die Tische unserer KundInnen. Jahrelange enge Partnerschaften und die höchsten TRR Scores des Landes bestätigen uns auf diesem Weg. Unsere KundInnen sind gerne bei uns.
UM PanMedia arbeitet auch sehr zukunftsorientiert. Ein Blick in die Zukunft, wie sehen Sie die Medien und Marketingbranche in zehn Jahren, was hat sich geändert bzw. was wollen Sie und die Agentur verändern?
Artner: Ich denke, zehn Jahre sind für eine Branche, die sich dermaßen schnell entwickelt ein zu langer Zeitraum. Allein schon die nächsten drei bis fünf Jahre werden von starken Veränderungen geprägt sein. Die Art, wie wo und wann wir arbeiten, hat sich in den letzten Jahren schon stark verändert und wir sind hier sicher noch nicht am Ende dieser Veränderung ankommen. Gleichzeitig bieten neue Technologien die Möglichkeit, das Arbeiten an sich noch weiter zu verändern. Ähnlich der Industriellen Revolution damals können wir wohl heute noch kaum einschätzen, wo uns diese Veränderungen hinführen werden. Zum Thema Medien: es wird mit Sicherheit noch spannend, wie wir in Zukunft Medien konsumieren. Danach wird sich auch der Markt richten. Eine Mischung an den richtigen Angeboten, die den Zeitgeist treffen, wird diese Ströme lenken können.
Thema Nachhaltigkeit: Wie messen Marketingunternehmen ihren ökologischen und sozialen Fußabdruck, und welche Ziele haben Sie sich hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen gesetzt?
Artner: Dafür haben wir als IPG einen eigenen Index kreiert, wo alle Maßnahmen einfließen. Wenn Sie bei uns ganzheitlich Kunde sind und wir daher alle Maßnahmen überblicken, können wir mit diesem Index angeben, wie groß der ökologische Fußabdruck für diese Einzelkampagne war. Und dann gibt es Maßnahmen, die individuell als Ausgleich gesetzt werden können.
KI war auch ein sehr großes Thema bei der diesjährigen DMEXCO und ist generell gerade sehr präsent. Wie stehen Sie zu diesem Thema und wie sehen Sie die Zukunftschancen der neuen Entwicklungen?
Artner: Angst ist kein guter Begleiter nach vorne. Ich blicke offen und neugierig auf das Thema. Aber mit einer gewissen Vorsicht. Wichtig ist, dass die Gesellschaft mit dieser Entwicklung Schritt halten kann und die neuen Möglichkeiten vernünftig eingesetzt werden. Dabei wird vor allem wichtig sein, schon unsere Kinder richtig an dieses Thema heranzuführen. Meiner Meinung nach sind wir hier in Österreich noch lange nicht dort, wo wir sein sollten.
Inwiefern denken Sie das KI auch die Medienbranche weiterbringen kann (oder nicht) und vielleicht Dinge ermöglicht, die davor nicht möglich waren?
Artner: KI wird mit Sicherheit auch in unserem Bereich viele Dinge verändern. Wir sehen der Entwicklung gerade sehr positiv entgegen und merken jetzt schon, dass viele repetitive Tasks dadurch von den Tischen unserer Teams genommen werden. Damit bleibt endlich wieder mehr Zeit, um andere Dinge weiterzuspinnen, Strategien und Innovationen für unsere KundInnen ganzheitlich zu denken.
Wie sehr beeinflusst die KI jetzt schon Ihre Arbeit in einer Agentur und stehen Sie schon in starker Verbindung mit diversen KI-Modulen oder Programmen?
Artner: Wir nutzen heute schon intern Lösungen, die den Arbeitsalltag erleichtern. Wichtig ist uns dabei immer die Datensicherheit- wir müssen im Driver Seat bleiben. Daher nutzen wir Programme, die global für uns entwickelt wurden und machen uns nicht abhängig von Drittanbietern, die nicht unserer strengen Auslegung von Datenschutz entsprechen.
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten. Dieser Artikel wurde von Matthias Bauernberger und Jana Gumpenberger verfasst.