Den Conference Day der JETZT Recruiting eröffnete Alexandra Vetrovsky-Brychta von onlyfy by XING mit ihrer Keynote „New hiring – die logische Fortsetzung von New Work”. Nach einer kurzen Vorstellung ging es direkt ins Thema: „Die Welt ist nicht mehr dieselbe, aufgrund des demografischen Changes, Automation und Digitalisierung sowie changing values.” Und das kann auch auf die Personalbeschaffung übertragen werden, ist Vetrosvky-Brychta überzeugt. „Die Generation Z hat einfach ganz andere Werte und Wünsche als die Generationen davor.” 50 Prozent der Unternehmen sind laut Vetrosvky-Brychta vom Fachkräftemangel beeinträchtigt und 65 Prozent sagen, dass der Fachkräftemangel das größte wirtschaftliche Risiko darstellt. Und weiter: Es gibt 5,5 Millionen weniger Fachkräfte bei einer geringeren Zuwanderung. Vetrosvky-Brychta zeigte außerdem spannende Einblicke in die „Jobwechselstudie” von onlyfy by XING. Das zentrale Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Befragten ist bereit, den Job zu wechseln.
Vetrovsky-Brychta warnte davor, „unrealistische Jobausschreibungen zu veröffentlichen. BewerberInnen merken das und so entsteht eine negative Reputation. Man muss Talente auf Augenhöhe abholen.” Außerdem erläuterte Vetrosvky-Brychta sechs Schritte auf dem Weg zu einer erfolgreichen New hiring-Strategie.
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Die digitale Candidate Journey des Bundesrechenzentrums
Daniela Mühlberger-Spicker vom Bundesrechenzentrum (BRZ) stellte zu Beginn kurz das Unternehmen vor. „Das BRZ ist das Kompetenzzentrum für Digitalisierung des Public Sectors Österreichs. Unsere Arbeitgebermarke nennen wir #be_IT.” „Wichtig bei uns ist, dass wir unser Arbeitgeberversprechen auch halten. Wir wollen Talente nicht nur finden, sondern auch halten. Meiner Erfahrung nach führt Schnelligkeit und weniger Fehler zu mehr Zufriedenheit.” Im Bewerbungsprozess sei es außerdem essentiell, schnell auf Bewerbungen zu reagieren, um so auch eine gewisse Vertrauensbasis zu schaffen. Mühlberger-Spicker wies auch darauf hin, dass das BRZ stark auf Social Media Insights setzt und eine starke Online-Präsenz hat. Laut Mühlberger-Spicker wichtig: „Stellenausschreibungen müssen kurz und knackig sein. Und natürlich auch über mobile abrufbar.”
Was bei BRZ auch gut funktioniert im Recruiting sind sogenannte „Live Talks”: Ein Videostream, in dem ein Recruiter/Geschäftsführer etc. aus dem Unternehmen Fragen live im Video beantwortet. Das Video wird anschließend auch auf YouTube geladen. Der große Vorteil davon ist laut Mühlberger-Spicker, dass „über Videos Emotionen transportiert werden. Wir holen auch viele MitarbeiterInnen vor den Vorhang, die einfach sie selbst sein können, um zu zeigen, wie es bei uns läuft: ganz normal. So entsteht ein guter erster Eindruck.” Auch interne Weiterbildungen und E‑Learnings sind Benefits, die das BRZ seinen Mitarbeitenden anbietet.
Live Recruiting: 65 Bewerbungen in 60 Minuten
Nina Nossal von m Studio und Thomas Kenyeri von KESCH Event & Promotion hielten nach der ersten Kaffeepause eine Keynote rund um das Thema Live Recruiting. Kenyeri fragte: „Wer glaubt, dass sich Recruiting verändert hat in den letzten Monaten?” Die Mehrheit stimmte für „ja” und dass es schwieriger wird, zu guten Mitarbeitenden zu kommen. Wie sieht es also aktuell aus am Recruiting-Markt? „50 Prozent sind derzeit offen für einen neuen Job. Aber nur 27 Prozent bewerben sich aktiv,” so Kenyeri und weiter: „Seit 2019 gibt es 60 Prozent mehr Stellenausschreibungen, aber 30 Prozent weniger Suchanfragen nach neuen Ausschreibungen.” Laut dem „Jobselling Report 2022” haben 2021 noch 61 Prozent Online Jobportale genutzt, 2022 waren es nur noch 36 Prozent. Kenyeri hebt die Wichtigkeit von Benefits hervor, das kann eine simple Parkmöglichkeit sein, aber auch die Klassiker wie Obstkörbe, Computer, Arbeitshandys und ähnliches. „Potentielle BewerberInnen wollen einfach das Unternehmen kennenlernen und ganz genau wissen, was sie erwartet. Da geht es um Details,” ist Kenyeri überzeugt.
Kenyeri, der aus der Event-Branche kommt, zieht den Bogen so: Emotionale Events und „Tupperpartys” ergeben Live Recruiting. Das Ziel eines jeden Live Recruiting Events ist, dass MitarbeiterInnen unbedingt bei dem Unternehmen arbeiten wollen. Nossal, die den Live Recruiting Lead bei m Studio hat, ist auch Expertin für Influencer Marketing und Live Shopping. Das kombiniert ergibt die Basis für erfolgreiches Live Recruiting. „Menschen wollen heutzutage über Social Media angesprochen werden.” Für Kenyeri und Nossal ist eine Live Online Show der „Zwischenschritt zwischen Werbeanzeige und Bewerbung.” Das Besondere an Live Recruiting ist, dass „TeilnehmerInnen sich mit einem Knopfdruck online bewerben können.” Nossal erklärte außerdem den klassischen Ablauf von Live Recruiting Events und zeigte einige Best Practices.
httpool: Kreative Recruiting-Kampagnen mit Snapchat und AR
Kinan Alexander Al-Darwisch von httpool hielt eine Keynote zum Thema Recruiting über Snapchat. Nach einer kurzen Einführung zu Snapchat im Allgemeinen. „Auf Snapchat spielt Brand Safety eine sehr wichtige Rolle. Bisher kann man im Camera-Feed und Stories & Discover in Österreich Werbung schalten,” so Al-Darwisch. „Augmented Reality (AR) ist gekommen um zu bleiben”, ist sich Al-Darwisch außerdem sicher und weiter: „Snapchat ist in dem Bereich Vorreiter. Mit Snapchat Lenses nutzen die User fast 30 Mal pro Tag AR-Filter.”
„AR ist die neue User Experience und wird auch nicht so schnell wieder aufhören.” Al-Darwisch zeigte einige Beispiele, wie Unternehmen AR-Filter auf Snapchat für sich nutzen. Es folgte ein Beispiel, wie man auch Recruiting-Maßnahmen über AR-Filter machen kann (Beispiele von ÖBB, WKO, Salzburg AG, Coop, Migros). Über Social Media und AR-Filter kann man schnell auch einen Gamification-Ansatz inkludieren, der den Usern noch mehr Spaß macht. „Man hat nicht nur Spaß, unendliche viele Gestaltungsmöglichkeiten, sondern man kann auch spielerisch wichtige Informationen über das Unternehmen inkludieren.”