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Netflix
© Pixabay

Netflix: Kampf um Werbegelder beginnt

Netflix macht klassischen Fernsehsendern immer mehr Konkurrenz. Nun geht der Streaming-Riese auf die Jagd nach Werbepartnern, die früher eher im TV vertreten waren. Zu sehen sind die Clips in den günstigen Abo-Versionen von Netflix.

Netflix macht seine günstigere Abo-Version mit Werbung attraktiver und verstärkt damit den Kampf um die Anzeigengelder, die bisher ins klassische Fernsehen fließen. So werden NutzerInnen mit Werbe-Abonnement bald auch Filme und Serien für später herunterladen können – und das Bild wird mit Voll-HD-Auflösung schärfer.

Ein Jahr nach dem Start der Abo-Stufe nehmen 15 Millionen KundInnen Werbung in dem Dienst in Kauf, der zuvor frei von Anzeigen war. Insgesamt hatte Netflix zuletzt gut 247 Millionen AbonnentInnen. Als eine weitere Neuerung können KundInnen mit Werbe-Abo künftig den Dienst auf zwei Geräten gleichzeitig nutzen, wie Netflix ankündigte. In einem neuen Werbeformat kann man nach drei direkt nacheinander angesehenen Serienfolgen die vierte ohne Anzeigen ansehen.

Nach vorherigen Angaben von Netflix entscheiden sich für das Abo mit Werbung in den Ländern, wo es verfügbar ist, rund 30 Prozent der NeukundInnen. Die Entwicklung geht mit dem Vorgehen gegen das Teilen von Accounts über einen Haushalt hinaus einher.

Mehr Möglichkeiten für Werbekunden

Auf der anderen Seite will Netflix auch WerbekundInnen mit mehr Möglichkeiten locken. Unter anderem werden sie zusätzlich zu den bisherigen 15- und 30-Sekunden-Clips auch 10, 20 und 60 Sekunden lange Spots veröffentlichen können. Die Werbekunden sollen zudem besser den Erfolg ihrer Anzeigenkampagnen messen können – und nach einem im TV bewährten Modell auch als Sponsoren von Sendungen auftreten können. Mit der Möglichkeit, die Werbung in bestimmten Genres, dem populärsten Programm und einzelnen Nutzergruppen zu platzieren, spielt Netflix seinen Daten-Vorteil aus.

Die Popularität von Streaming-Diensten verstärkt den Druck auf das Geschäftsmodell klassischer Fernsehsender. Im Heimatmarkt von Netflix kündigen ZuschauerInnen auch verstärkt ihre teuren Kabel-Verträge mit vielen Fernsehsendern. Es geht so weit, dass Disney-Chef Robert Iger eine Zukunft des Konzerns ohne klassische TV-Sender wie ABC für wahrscheinlich hält. Sie waren einst ein verlässlicher Geldbringer für den Konzern, jetzt schrumpft das Geschäft aber – und schneller als Iger nach eigenem Eingeständnis erwartet hatte.

Disney kauft restliche Hulu-Anteile

Zugleich wird Disney nun mindestens 8,6 Milliarden Dollar für die Übernahme des restlichen Anteils am Videostreaming-Dienst Hulu lockermachen müssen. Der Unterhaltungsriese kauft dem Medienkonzern NBCUniversal dessen Beteiligung von 33 Prozent ab.

Elisa Krisper

Elisa Krisper

Chris Budgen

„The Four” von Scott Galloway

„Die vier apokalyptischen Reiter“ – so bezeichnet Marketing-Guru Galloway Amazon, Apple, Facebook und Google. Diese Tech-Giganten haben nicht nur neue Geschäftsmodelle entwickelt, sie haben die Regeln des Wirtschaftslebens und für Erfolg neu definiert.