Ein Osterhase, der am Mountainbike den Berg runterbrettert. Würde man ein solches Bild „händisch“ gestalten, wäre der Aufwand enorm. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz jedoch sind Sujets, die es in dieser Form noch nicht gibt, schnell generiert. Diese Tatsache macht KI zu einem echten Gamechanger, der die Werbebranche massiv beeinflusst und die Grenzen der menschlichen Kreativität gekonnt erweitert. Aktuelles Beispiel ist der Spot von Rad & Service Naschenweng, der derzeit auf allen LED Walls sowie zusätzlich auf zahlreichen Screens im Gastro-Bereich von monitorwerbung Kärnten läuft.
Experiment geht online
Kreiert hat den Spot monitorwerbung Grafiker Thomas Pirkopf, der sich intensiv mit der Thematik beschäftigt. Entstanden ist das Sujet zuerst als reine Spielerei, um den Umgang mit der KI zu trainieren. Aber der Test gefiel Günther Naschenweng und er war bereit, sich auf das Experiment einzulassen, mit dem Spot online zu gehen. „Wir setzen in der Werbung schon länger mit Erfolg auf LED-Walls. Deshalb probieren wir jetzt bewusst mal ein innovatives und auffälliges Sujet aus, zu dem die Meinungen vielleicht auseinandergehen“, so Naschenweng.
Wie entsteht ein Bild mit Hilfe Künstlicher Intelligenz?
Die Entstehungsgeschichte des Spots ist schnell erzählt. „Wir wollten die Themen Rad und Ostern kombinieren und so war die Idee mit dem bikenden Osterhasen rasch geboren. Danach haben wir unser KI-Tool mit passenden Schlagwörtern wie Easter Bunny, Mountainbike, Berglandschaft, Downhill, etc. gefüttert. Aus Millionen vorhandener Bilddateien erstellt die KI auf Basis dessen Pixel für Pixel eine völlig neue Bildkreation, die all diese Schlagwörter kombiniert“, erklärt Thomas Pirkopf. Selbst der Stil kann gewählt werden. Von Aquarell bis fotorealistisch ist alles möglich.
KI als kreativer Partner
„Am Ende des Tages ist es also immer noch essenziell, die Kundenbedürfnisse genau zu verstehen. Den Menschen als ‚Brücke‘ bzw. ‚Übersetzer‘ zwischen Kundenanforderung und KI wird es immer brauchen“, ist Pirkopf überzeugt. Ähnlich sieht das KI-Experte Michael Katzlberger von 3LIOT.ai, der kürzlich auf Einladung von Fachgruppenobmann der Kärntner Werber Volkmar Fussi bei einem Workshop spannende Einblicke in die Tools und Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz bot: „Viele befürchten, dass KI – insbesondere in der Kreativindustrie – Arbeitsplätze ersetzen wird. Tatsächlich aber wird diese Technologie dazu beitragen, neue Arbeitsplätze und Möglichkeiten zu schaffen, indem sie Menschen bei zeitaufwändigen oder repetitiven Aufgaben unterstützt und ihnen hilft, sich auf kreative und strategische Aspekte ihrer Arbeit zu konzentrieren. Mehr noch: KI wird als kreativer Partner fungieren und dabei helfen, neue Ideen und Konzepte zu entwickeln, die man sonst möglicherweise nicht in Betracht gezogen hätte oder die gar nicht leistbar wären“, so Katzlberger. Er empfiehlt allen Kreativen, zu experimentieren und Erfahrungen zu sammeln.
Denn dass man mit Hilfe der KI auf Knopfdruck ein perfektes Ergebnis erzielt, ist Illusion. „Auch in einem mit KI generiertem Spot steckt viel Arbeit. Zum einen, weil man aus der Fülle der Möglichkeiten jene herausfiltern muss, die den individuellen Vorlieben des Kunden am besten entsprechen. Zum anderen, weil man die KI mit dem passenden Bildmaterial – etwa den tatsächlichen Produkten des Kunden – füttern muss, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.“ Auch wenn Pirkopf die kritischen Stimmen, die sich zuletzt in Zusammenhang mit den sprunghaften Entwicklungsschritten der KI mehren, versteht, ist für ihn klar, wohin die Reise geht.
„Wir von monitorwerbung Kärnten freuen uns darauf, dass wir mit Hilfe von KI völlig neue Bildsprachen für unsere Kunden leistbar machen können. Speziell die Kombination von digitalen Screens und KI zur Gestaltung von Spots eröffnet Gestaltungsspielräume, die für viel Aufmerksamkeit sorgen werden“, ist sich Grafiker Thomas Pirkopf sicher.