© Michael Meier Photography

Gerald Smech

„Eine Website mobile-friendly zu gestalten, ist keine Raketenwissenschaft.”

Im Zuge der Vorstandswahl der Mobile Marketing Association Austria wurde Gerald Smech, Co-CEO von allUpp, zum Präsidenten gewählt. Im Interview verrät Smech, welche Ziele er sich in seiner neuen Funktion gesetzt hat und wie er KMU für das Thema Mobile begeistern will.

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Herr Smech, man darf Ihnen gratulieren, Sie fungieren für die kommenden zwei Jahre als Präsident der Mobile Marketing Association Austria (MMA Austria). Auf was freuen Sie sich in Zusammenhang mit Ihrer neuen Funktion besonders? 

Gerald Smech: Vielen Dank! Ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit mit dem gesamten Vorstand und die Interaktion mit Interessenvertretungen und Unternehmen unterschiedlicher Größenordnungen, um das Thema “Mobile” wieder greifbar und actionable zu machen. Bei der Mobile Marketing Association vereinen wir Experten aus unterschiedlichen mobilen Bereichen – von der Agentur bis zum Werbetreibenden. Zusätzlich haben alle Mitglieder Erfahrungen mit dem digitalen Wandel. Ich freue mich auf zwei weitere spannende Jahre voller Veränderungen der Mobile-Welt.

Was waren die hauptsächlichen Beweggründe für Sie, sich für das Amt des MMA-Präsidenten zu bewerben?

Gerald Smech: Ich möchte aktiv dabei unterstützen, österreichische Unternehmen fit für die Zukunft zu machen – dabei geht es nicht nur darum, mit Start-ups zu kooperieren, sondern auch darum, den vielen Hidden Champions dabei zu helfen, Mobile effektiv und effizient anzuwenden, um ihre Kunden besser zu erreichen. Egal ob wir Themen im Marketing, Vertrieb oder Service lösen oder einfach die nächste Produktionseinplanung am Handy verfolgen. Vor etwas weniger als 20 Jahren habe ich als weltweiter Chairman der GSM-Association (Mobile World Congress Anm.) damit begonnen, die Basis zu schaffen und danach in vielen Bereichen daran gearbeitet, das Thema Mobile Schritt für Schritt zu verbessern. Ich habe mit Josef Mantl als Vize Präsidenten, Stefanie Reif von Google, Cathrin Wagner von Falkensteiner, Gerhard Guenther von Digitalsunray, Helmut Prattes von Reppublika und Harald Wimmer von der FH St. Pölten ein breit aufgestelltes und motiviertes Vorstandsteam. Jetzt möchte ich gemeinsam mit dem Vorstand die rasante und ständige Weiterentwicklung noch greifbarer umsetzen.

Welche Ziele haben Sie sich als MMA-Präsident für die kommenden zwei Jahre gesetzt?

Gerald Smech: Wir werden uns als MMA breiter aufstellen und die gesamte Value Chain besser abdecken. So müssen auch junge Talente gefördert werden und gut geführten alteingesessenen Unternehmen, und damit meine ich deren Eigentümer, Führungskräfte und Mitarbeiter, Wege aufgezeigt werden, wie sie nun weiterkommen und auch in Zukunft Umsätze und Gewinn für Investitionen machen können. Viele haben schon verstanden, dass sich hier etwas tut – jetzt geht’s ans Umsetzen und dies geht auch mit einer kulturellen Veränderung einher.

Und welche Ziele haben Sie sich gemeinsam mit dem neuen Vorstand gesetzt?

Gerald Smech: Gemeinsam mit dem Vorstand möchte ich noch mehr Werbetreibende für Mobile First sensibilisieren. Wir werden uns noch breiter Aufstellen und die gesamte Value Chain abbilden. Fix platzieren werden wir folgende drei Themen: Erstens, den Mobile Communication Report, unserem jährlichen Pulsmesser rund um Mobile in Österreich. Zweitens, den MMA Rookie Award – wo Studierende der FH St. Pölten begleitet von der MMA an einem Marketing Briefing eines Unternehmens arbeiten und drittens, Veranstaltungen, wie den Mobile Round Table, wo es um den Einsatzbereich der Technologie geht. Es freut mich auch, dass wir mit der 2020 stattfindenden Moving Forward Konferenz einen starken Partner gefunden haben, wo wir als Mobile Marketing Association Austria das Programm mitgestalten können.

Das Jahr 2020 steht vor der Tür: Welche Punkte auf Ihrer Agenda gilt es im neuen Jahr als erstes umzusetzen?

Gerald Smech: Als erstes freue ich mich auf die Verleihung des MMA Rookie Awards, danach gestalten wir die neuen Fragen für den Mobile Communications Report und dann geht’s schon los in den Frühling.

Laut dem aktuellen Mobile Communications Report der MMA sind Webseiten oftmals nicht mobil optimiert und verfügen über lange Ladezeiten: Sie planen „mehr KMUs für mobile zu motivieren”. Haben Sie hier schon konkrete Ideen, wie Sie das umsetzen werden?

Gerald Smech: Wir werden sehr viel Zeit und Energie in die Kommunikation und das direkte Gespräch setzen, egal ob bei Fachvorträgen, bei Unternehmen oder in Bildungseinrichtungen. Jedes Mitglied ist ein Multiplikator, jeder im Vorstand wird das Thema immer mitkommunizieren. Mobile muss bei allen Entscheidern „top of mind” werden, sobald jemand über seinen eigenen Auftritt oder Werbung nachdenkt soll daran gedacht werden, wie der Nutzer das Ganze am Handy nutzt.

Was macht eine mobile-friendly Website Ihrer Meinung nach aus?

Gerald Smech: Usability, Einfachheit und Geschwindigkeit soll im Vordergrund stehen. Es ist keine Raketenwissenschaft, auch wenn der Erfolg im Detail liegt und ständige technologische Weiterentwicklung gefordert ist. Trotzdem müssen wir uns alle immer wieder fragen und auch danach messen lassen, was der User wirklich zu dem Zeitpunkt der Nutzung braucht. Und darauf müssen wir uns rigoros konzentrieren. Keine Rüscherl oder Mascherl, einfach nur gute User Experience.

Welchen Tipp haben Sie für Unternehmen, die ihre Website mobile optimieren wollen?

Gerald Smech: Versuchen Sie sich selbst in der User-Rolle und nutzen Sie ihre Webseite auf dem Handy oder ihre App und versuchen sie sich zu informieren, Service-Leistungen in Anspruch zu nehmen oder ein Produkt zu kaufen. Sie werden erstaunt sein, wie wenig sie finden, wie mühsam und langsam diese Vorgänge sein können. In vielen Unternehmen wird noch immer über Screendesigns von Desktopseiten auf Vorstandsebene diskutiert, im nächsten Moment geht man auf Amazon oder booking.com und kauft ein oder bucht seinen nächsten Urlaub. Hier müssen wir wachrütteln und die Lücke schließen.

Was zeichnet die Mobile Marketing Association im Gesamtkonzert der Kommunikations- und Interessensverbände in Österreich aus?

Gerald Smech: Wir sind ein breit aufgestellter Verband, dem es um genau ein Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln geht – nämlich um die Nutzer und die sind mobil. Denn nur wenn wir sie dort erreichen, wo sie sind und sie mit einer perfekten User Experience überraschen, werden Unternehmen auch wieder und weiterhin erfolgreich sein! Klarerweise haben wir Anknüpfungspunkte zu allen übergeordneten Themengebieten rund um Kommunikation, Marketing, Vertrieb und Service in allen Ausprägungen. Daher freut es uns auch im Dialog mit möglichst vielen zu stehen und unsere Kompetenz mit einzubringen.

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