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Georg Hauer

„Wollen uns jetzt die Pole Position im Bereich digitales Banking sichern.”

Georg Hauer, Generalmanager DACH bei N26, spricht im Interview über die Relevanz des Standorts Österreich, Produktinnovationen sowie Ziele, die sich die Smartphone-Bank für die Zukunft gesetzt hat.

Herr Hauer, N26 ist im Herbst 2019 in das Wiener WeXelerate gesiedelt und hat dort den dritten Standort in Europa bezogen. Welche Bilanz ziehen Sie für das erste Halbjahr am Wiener Standort?

Georg Hauer: Wir sind mit den ersten Monaten sehr zufrieden. Wir haben es geschafft, ein erstes starkes Team aufzubauen, das optimal mit unseren anderen Tech‐Teams in Berlin, Barcelona und New York zusammenarbeitet. Diese Zusammenarbeit werden wir weiter ausbauen. Wir planen langfristig bis zu 300 Mitarbeiter in Wien anzustellen.

Das Team am Wiener Standort kümmert sich um die Weiterentwicklung von Sicherheitssystemen durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Gibt es Neuerungen, die bereits implementiert wurden?

Georg Hauer: Unser Team in Wien hat bereits eine Reihe von Initiativen abgeschlossen, mit denen wir das Banking-Erlebnis für unsere Kunden noch besser machen konnten. Wir entwickeln permanent an neuen Funktionen und Produkten, um Menschen das Managen ihrer persönlichen Finanzen weiter zu erleichtern. Unsere Tech-Hubs in Wien und Barcelona spielen hierbei eine tragende Rolle. Gerade in Bezug auf neue Sicherheitsmechanismen passiert aber natürlich viel unter der Motorhaube. Das mag zwar für Kunden nicht sofort erkennbar sein, aber dadurch ist mobiles Banking heute so sicher wie nie zuvor.

N26 hat in der jüngsten Finanzierungsrunde 100 Millionen Euro erhalten und Sie planen diese in Produktinnovationen und den Ausbau des Geschäfts in den Kernmärkten in Europa sowie in den USA zu investieren. Um welche Produkte planen Sie Ihr Portfolio zu erweitern?

Georg Hauer: Wir werden das Geld für die Entwicklung von neuen und die Erweiterung von bestehenden Features verwenden. Darüber hinaus werden wir Produkte ausrollen, die wir zum Beispiel in Deutschland schon anbieten, in anderen Ländern aber noch nicht. Dazu gehören zum Beispiel der Dispokredit oder Sparprodukte. Hierbei orientieren wir uns immer an den Bedürfnissen unserer Kunden in den jeweiligen

Und welche Leistungen umfasst Ihr Angebotsportfolio insgesamt?

Georg Hauer: Unsere Kunden können zwischen einem kostenloses Girokonto und den beiden Premiumkonten, N26 You und N26 Metal, wählen. Bei unseren Premiumkonten profitiert der Kunde von zusätzlichen Versicherungsleistungen und Gemeinschaftskonten, die mit nur einem Klick eröffnet werden können. Freelancer und Selbstständige können diese drei Kontomodelle auch als Business‐Variante nutzen. Bei allen Konten bieten wir Spar‐ und Kreditprodukte, sowie mit CASH26 eine kostenlose Bargeldversorgung an.

Wie hat sich Ihr Tagesgeschäft im Zuge der Corona‐Krise entwickelt?

Georg Hauer: In den vergangenen Wochen hat COVID‐19 das Bezahlverhalten der Deutschen so stark verändert wie kaum ein anderes Ereignis der vergangenen Jahrzehnte. Die Menschen verbringen viel Zeit zu Hause und kaufen daher logischerweise weniger in Geschäften ein. Das hat eine direkte Auswirkung auf den Konsum. Wir haben gemerkt, dass die Leute deutlich weniger für Reisen und Flüge ausgeben, während sie sehr viel mehr für digitale Dienstleistungen, wie zum Beispiel Spotify oder Netflix bezahlen.

Inwiefern wirkt sich die Corona‐Krise – Ihrer Ansicht nach – auf den Banking‐Bereich insgesamt aus?

Georg Hauer: Die Krise bestärkt das Geschäftsmodell von mobilen Banken, denn die Menschen werden kostenbewusster und wollen gleichzeitig eine Sicherheit, dass sie wirklich immer Zugriff auf ihr Konto haben, egal wo sie sind. Daher machen sich gerade viele Menschen Gedanken, ob die Gebühren ihrer traditionellen Bank wirklich legitim sind und spielen mit dem Gedanken, zu einer Bank mit günstigeren Konditionen zu wechseln. Sicher haben auch andere Banken eine App. Aber digitales Banking hört eben nicht bei einer App auf, sondern muss im Unternehmen gelebt werden und auch alle Prozesse im Hintergrund müssen voll digital ablaufen.

Was erwarten Sie sich vom zweiten Halbjahr 2020?

Georg Hauer: Der Trend hin zu digitalen Produkten, wird sich in den kommenden Wochen weiter fortsetzen. Heute ist digitales Banking nicht mehr länger Zukunftsmusik, sondern Teil des Alltags. Wir wollen uns jetzt die Pole Position sichern, wenn sich zukünftig immer mehr Menschen für digitales Banking entscheiden.

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Christina Ebner

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