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Mit der richtigen Erwartungshaltung sind Meetings der Bringer

Maximilian Mondel
Maximilian Mondel
Sich über Meetings lustig zu machen und sie als bloße Zeitverschwendung abzutun, kommt nicht und nicht aus der Mode. Dabei haben Meetings durchaus wichtige Funktionen. Was sie allerdings nicht ersetzen, ist die Kopfarbeit davor oder danach.

Alles, was in irgendeiner Art und Weise mit KI zu tun hat, ist gerade megahipp: Dall‑E oder ChatGPT, aber auch das Eye Contact Feature von NVIDIA, das in Online Meetings dafür sorgt, dass das Gegenüber den Eindruck hat, als würde man interessiert in den Bildschirm schauen, obwohl man eigentlich ganz woanders hinsieht. Ich will jetzt nicht zum Ungehorsam aufrufen, aber mit dem Eye Contact Feature kann man an einem Online Meeting teilnehmen, eigentlich ein Tennismatch bei den Australian Open schauen und dank KI trotzdem den Eindruck vermitteln, als wäre man voll und ganz bei der Sache, weil die Augen immer auf den Screen und damit den gerade Redenden gerichtet sind.

Irgendwie witzig, was Software Developer so reitet und welche Lösungen sie zu Tage fördern, aber die Stoßrichtung ist klar: Hier wird das nicht immer positive Image von Meetings aufgegriffen. Dabei sind Meetings durchaus sinnvoll, wenn man sie richtig einsetzt und wenn man sie dazu nutzt, wozu sie gut sind. Meetings sind ein feines Instrument, um alle in einem Team auf den gleichen Kenntnisstand zu bringen, um Brainstormings durchzuführen, Ideen einfach einmal in die Runde zu werfen oder gemeinsam Projekte und Abläufe durchzubesprechen. Wohlgemerkt: Meetings ersetzen nicht die Kopfarbeit, die vor einem Meeting oder nach einem Meeting jeder für sich selbst (oder auch in der Kleingruppe) erledigen muss. Denn genau das ist vielfach der Irrglaube: Dass in Meetings die großen Würfe gelingen. Die gelingen selten in Meetings, sondern meist beim Sinnieren unter der Dusche, beim Laufen, beim Radfahren oder beim Autofahren. Passen wir also unsere Erwartungshaltung an Meetings an und nutzen wir sie dafür ein, wofür sie gut sind! So gesehen sollten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, das Eye Contact Feature von NVIDIA gleich wieder vergessen.

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