Suche
Close this search box.
© Stefanie J. Steindl

Markus Plank

Markus Plank, iab Präsident: „Der neue Vorstand steht für Kontinuität.”

Markus Plank ist erneut für die nächsten zwei Jahre zum iab Präsidenten gewählt worden. Im Interview gibt er spannende Einblicke in anstehende Projekte und erläutert die neue personelle Zusammensetzung des iab Vorstandes.

Gratulation, Sie wurden erneut zum Präsidenten des iab austria gewählt! Wenn Sie sich das Line-up des neuen iab Vorstand-Teams anschauen – was fällt Ihnen da spontan ein?

Markus Plank: Ein großartiges Line-up aus vielen erfahrenen Vorstandsmitgliedern und engagierten „Newcomern“ im iab-austria-Vorstand, die neue Akzente setzen werden. Der alte Vorstand hat sich geschlossen der Wahl gestellt. Diese verantwortungsvolle und zeitintensive ehrenamtliche Aufgabe wird mit Begeisterung wahrgenommen. Das freut mich persönlich sehr, weil es zeigt, dass wir als Team ausgezeichnet zusammenarbeiten und gemeinsam viel bewegen können. 20 Kandidatinnen und Kandidaten haben sich der Wahl gestellt. Unsere über 300 Personenmitglieder hatten also wirklich die Qual der Wahl aus den besten Köpfen der heimischen Digitalwirtschaft. Ich freue mich sehr über die vier neuen Gesichter im Vorstandsteam. Ich möchte aber auch allen ausscheidenden Mitgliedern herzlich danken. Die letzten zwei Jahre waren eine Achterbahnfahrt zwischen Digitalisierungsschub und Herausforderungen durch die Pandemie. Wir haben das gemeinsam ausgezeichnet gemeistert und ohne persönliche Befindlichkeiten für die Sache gearbeitet!

Warum wurde in der neuen Vorstandsperiode des iab austria auf die Position des/der Vizepräsidenten/in verzeichnet?

Plank: Das ergibt sich aus dem Statut des iab austria. Es gab nur zwei Kandidaten für das Amt des Präsidenten, wovon nur einer das Votum in den Vorstand erhielt. Daraus ergibt sich, dass es in dieser Funktionsperiode keinen Vizepräsidenten geben wird. Diese Position ist nicht zwingend zu besetzen. Wir haben ein tolles, engagiertes Team im Vorstand, dass die Agenden sehr gut aufteilen wird.

Welche Ziele haben Sie sich mit ihrem Vorstands-Team für die neue Vorstandsperiode gesetzt?

Plank: Der neue Vorstand, inklusive der Neuzugänge, steht im Wesentlichen für Kontinuität. Die braucht es auch, um die gesetzte Roadmap weiter abzuarbeiten. Einige Themen, die wir vor zwei Jahren schon aufgegriffen haben, beschäftigen uns ja weiterhin: Die Abschaffung der Third-Party-Cookies und die ePrivacy-Verordnung werden zu einem Paradigmenwechsel im Digitalmarketing führen. Als Dienstleister für die gesamte Branche wird das iab austria diese Prozesse mit Service, Wissenstransfer, Public-Affairs-Arbeit und Networking begleiten. Zahlreiche White Papers und Publikationen zur Zukunft des Digitalmarketings sind in Arbeit. Die Arbeitsgruppen im iab austria leisten hier einen Vorzeige-Job, der handfeste Resultate liefert. In vielen Bereichen gilt es auch, den massiven Digitalisierungsschub der letzten zwei Jahre aufzuarbeiten und einzuordnen. Verbindliche Standards, Qualitäts-Messlatten und Publikationen dienen dazu, der Branche Orientierung zu geben und die Wertschöpfung der Digitalwirtschaft zu optimieren. Wir sind sehr positiv gestimmt, dass wir den sehr fruchtbaren Dialog mit Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck und Medienministerin Susanne Raab weiterführen werden, um die besten Rahmenbedingungen für den Wirtschafts- und Digitalstandort zu gestalten.

Welche Projekte wird der iab austria als Interessenvertretung der Digitalwirtschaft prioritär in Angriff nehmen?

Plank: Soweit es die Pandemieentwicklung zulässt, ist es uns ein sehr großes Anliegen, die Veranstaltungen wieder in den analogen Raum zu führen, weil wir den Austausch und das Networking brauchen. Wir haben im letzten Jahr sehr erfolgreich unzählige digitale Knowledge-Events umgesetzt. Aber wir sehen, dass es das gemeinsame Bier beim Smalltalk danach braucht. Als Branche müssen wir noch näher zusammenrücken und Allianzen bilden: Sie werden für die Zukunft des Digitalmarketings kriegsentscheidend sein, wenn wir an die cookie-freie Zukunft denken. Ein weiterer Schwerpunk liegt auf der Evolution unseres stark nachgefragten Aus- und Weiterbildungsangebots. In diesem Bereich werden wir uns weiter hybrid bewegen, um Interessierten in den Bundesländern die Teilnahme zu vereinfachen. Die Bundesländer rücken mit der Rückkehr der Mobilität nach den Einschränkungen durch die Pandemie verstärkt in unseren Fokus. Wir wollen als iab austria raus nach ganz Austria – nicht nur, um dem namensgebenden Anspruch gerecht zu werden. Die gesamte Digitalwirtschaft entwickelt sich in allen Teilen des Landes rasant und vielversprechend weiter. Das iab austria will unterstützen und Synergien fördern. Unverändert arbeiten wir an der intensiven Kooperation mit unseren europäischen Schwesterverbänden und gemeinsamen Initiativen mit dem IAB Europe.

Sie waren auch in den vergangenen zwei Jahren Präsident des iab austria. Welche Meilensteine wurden in der generell schwierigen Corona-Zeit erreicht? Und was ist quasi „liegen geblieben“?

Plank: Besonders hervorheben möchte ich die Leistung der Arbeitsgruppe Ausbildung unter der Leitung von Kathrin Hirczy. Binnen kürzester Zeit wurde das Aus- und Weiterbildungsangebot als Digitalformat angeboten. Das gab vielen Menschen in Kurzarbeit die Möglichkeit, sich während der Pandemie fortzubilden und die Zeit für neue Optionen am Arbeitsmarkt nutzen. Auch für die Branche war es entscheidend: Wir sehen täglich den hohen Personalbedarf in allen Bereichen der Digitalwirtschaft. Wir konnten auch sehr schnell unsere Events digitalisieren und mit zahlreichen „Digi Talks“ unter der Leitung von Cosima Serban nicht nur Wissenstransfer ermöglichen, sondern auch eine wertvolle Plattform zum Austausch. Gerade zu Beginn der Pandemie war es wichtig, gemeinsam Themen zu erörtern, Lösungen zu finden und voneinander zu lernen. Durch die schnelle Umstellung unserer Events konnten wir hoffentlich zu einer Stärkung des Wir-Gefühls in der Branche beitragen. Dem Team rund um Geschäftsführerin Ursula Gastinger ist es gelungen, den iab webAD einmal mehr als wirklich spannende und unterhaltsame Digital-Show zu inszenieren und heuer kurz vor dem Lockdown als letztes großes Präsenzevent unter weitreichenden Präventionsmaßnahmen umzusetzen. Auch ein Sommerfest konnten wir gemeinsam feiern. Chapeau! Markus Fallenböck ist es mit der Arbeitsgruppe Public Affairs geglückt, durch besonnenes und zielgerichtetes Agieren ein stabiles Vertrauensverhältnis mit politischen Entscheidungsträgern auf nationaler und europäischer Ebene auf- und auszubauen. Die wiederholte Einbeziehung und Konsultation des iab austria zu bedeutenden Themen wie dem Digital Services Act (DSA) und der laufende Dialog sind eine schöne Bestätigung, dass das iab austria als kompetenter Partner wahrgenommen wird, der die Interessen der gesamten Digitalwirtschaft mit Weitsicht argumentiert und vertritt. In der Zusammenarbeit mit Behörden und politischen Instanzen können wir an den Rahmenbedingungen für morgen arbeiten, Brücken bauen und wichtige Themen aus Expertensicht aufzeigen. Dank des beispielgebenden Engagements des gesamten Vorstandsteams und aller Arbeitsgruppen sowie unseres Büros ist zum Glück wenig liegen geblieben. Einige ambitionierte Projekte mussten wegen Covid-19 vertagt werden. In einer Zeit der absoluten Planungsunsicherheit konnten wir als Team sehr rasch agieren und nicht nur reagieren. Definitiv auf der Strecke blieb der persönliche Kontakt, den wir hoffentlich bald wieder intensivieren können.

Abschließend: Warum braucht es den iab austria als Interessenvertretung der Digitalwirtschaft in Österreich heute mehr denn je?

Plank: Die kürzlich veröffentlichte Österreichische Web Analyse zeigt, wie mächtig Digitalmedien geworden sind. Auch wenn kein Vergleich mit den Daten der alten ÖWA Plus zulässig ist, sehen wir die massiven Reichweiten und die intensive Nutzung. Auf globaler Ebene wird Digitalmarketing zum größten Werbefaktor. Mit dieser Entwicklung geht eine hohe Verantwortung einher, die Chancen der Zukunft zu gestalten. Die Digitalwirtschaft bringt Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze, ist zentral für Forschung und Entwicklung und ist im Bereich der Medien ein wesentlicher demokratiepolitischer Faktor. Ich übertreibe nicht, wenn ich von „der“ Zukunftsbranche spreche, die im globalen Wettbewerb steht. Um die Zukunft erfolgreich zu gestalten, braucht es eine starke, weltweit vernetzte Interessenvertretung, die sich auf allen Ebenen engagiert und das Gemeinsame und Einende in den Vordergrund stellt. Das iab austria hat die spannende und ehrenvolle Aufgabe, die Branche durch die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen und umfangreiche Serviceangebote in diesem dynamischen Prozess zu unterstützen. Diesem Ziel hat sich das iab austria in seinem Namen verschrieben: Verein zur Förderung der digitalen Wirtschaft.

Picture of Elisa Krisper

Elisa Krisper

Disclaimer: Bei Links auf dieser Seite, die mit einem * gekennzeichnet sind, handelt es sich um Affiliate Links bzw. Werbelinks. Wird der Link geklickt und ein Produkt gekauft, so erhält INTERNET WORLD Austria eine Provision.
Chris Budgen

„Creativity Inc.” von Ed Catmull

Von Ed Catmull, Mitbegründer (zusammen mit Steve Jobs und John Lasseter) der Pixar Animation Studios, kommt ein scharfsinniges Buch über Kreativität in der Wirtschaft.