Man darf Ihnen gratulieren, denn Sie haben beim diesjährigen iab webAD 2023 Gold in der Kategorie „Beste Online-to-Offline-Kampagne“ abgestaubt. Was bedeutet die Auszeichnung mit dem wichtigsten Award der Digitalwirtschaft in Österreich für Sie und Kubrik?
Lisa Novak: Wir sind sehr glücklich über die Auszeichnung, da sie zeigt, dass unsere Kampagne nicht nur bei unseren Gästen gut angekommen ist, sondern auch in der Kreativbranche Eindruck hinterlassen hat.
Stefan Häckel und Manuela Graf: Wir freuen uns sehr, dass uns für unseren Kunden McDonald’s mit dieser Kampagne der Spagat zwischen der digitalen und der realen Welt so erfolgreich gelungen ist. Es bestätigt unseren gemeinsamen Glauben an Cultural Relevance und Connected Creativity. Mit ersterem Streben wir danach, eine Rolle im Leben der Menschen zu spielen und mit zweiterem machen wir eine kreative Plattform quer über alle Touchpoints erlebbar – egal ob digital oder analog. Die meisten Awards haben Sie für die Kampagne „Vergesse nie die Street – McDonald’s X RAF Camora“ gewonnen.
Wieso glauben Sie ist diese Kampagne so gut bei der webAD-Jury angekommen?
Novak: „Vergesse nie die Street“ war eine durch und durch authentische Kampagne, die fest in der österreichischen Fankultur verwurzelt ist. Der perfekte Fit zwischen Künstler und Brand war auch für unsere Gäste spürbar, weshalb die Kampagne nicht nur aus Marken‑, sondern auch aus gesamtunternehmerischer Sicht ein großer Erfolg war. Die Authentizität und Natürlichkeit der Kampagne war während des gesamten zeitlichen Verlaufs über alle Kanäle hinweg deutlich wahrnehmbar – und ist deshalb wohl auch bei der webAD-Jury gut angekommen.
Häckel/Graf: McDonald’s ist eine Iconic Brand, die seit Jahrzehnten Teil der Pop-Kultur ist. Mit RAF Camora haben wir nicht nur Österreichs erfolgreichsten Musiker gewinnen können, sondern dank seinem „Vergesse nie die Street“- Motto auch einen glaubwürdigen Botschafter von Community, Werten und Heritage. Dieses Perfect Match hat man in jeder Faser der Kampagne gespürt, die auch neue exklusive Elemente aus der RAF-Welt in die McDonald’s‑Welt, und umgekehrt, gebracht hat – neben Storytelling, Dramaturgie und digitaler Performance. In der analogen Welt hat man sie als Riesenschlange vor dem Mäcci auf der Mariahilferstraße – samt enormer Berichterstattung – gesehen. Best of both worlds in mehrerlei Hinsicht also.
Können Sie in wenigen Worten die Idee hinter der Kampagne für Ihren Kunden McDonald’s beschreiben?
Häckel/Graf: Viele Menschen haben ihre Lieblingsbestellung bei McDonald’s. Die Produkt-Kombination, das Menü, das sie am liebsten bestellen. Das gilt auch für Künstler wie RAF Camora. Das „Vergesse nie die Street“-Menü war der Kern dieser Kampagne, vom Künstler ausgewählt und mit speziellen Designs und Gimmicks versehen, und nur für kurze Zeit erhältlich. Durch die Kampagne wollten wir den Hype rund um diese Kooperation und das Menü möglichst groß machen und, dank authentischem Storytelling in mehreren Phasen, trotzdem niemals die Glaubwürdigkeit verlieren, was sowohl McDonald’s als auch RAF Camora ein zentrales Anliegen war. Allein anhand der zusätzlichen Ideen und Aufrufe, die der Künstler auf seinen Kanälen laufend produziert hat, war eine sehr starke Identifikation gegeben.
Welchen Stellenwert haben Kreativpreise generell für Sie und Kubrik?
Novak: Natürlich zählt am Ende am allermeisten, wie eine Kampagne oder Idee bei unseren Gästen ankommt. Wenn wir positives Feedback aus unserer Community und von unseren treuen Fans bekommen, freut uns das natürlich am allermeisten. Eine zusätzliche Auszeichnung mit einem, von einer Fachjury gekürten, Kreativpreis ist dann natürlich noch das Topping auf dem sprichwörtlichen McFlurry.
Häckel/Graf: Wir halten nichts von Award-Hamsterei und anschließenden Selbstbeweihräucherungen. Kreativität ist kein Ergebnissport. Für uns liegt der Stellenwert in der Honorierung bestimmter Arbeiten. Und welchen Stellenwert hat der iab webAD aus Ihrer Sicht international? KUBRIK: Die Disziplinen, die der iab webAD prämiert, bekommen noch nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen gebühren. In Zeiten der Audience- und Budget-Shifts in Richtung digital, verwundert es doch, dass klassische ATL-Kreativpreise noch immer als wichtiger wahrgenommen werden. Da wollen wir zu mehr Umdenken und mehr Realitätssinn anregen, auch wenn das heißt alte Gewohnheiten aufzubrechen.
Anmerkung der Redaktion: Auch Manuela Graf, Client Service Director bei KUBRIK, hat agenturseitig die Fragen (mit)beantwortet.