Die veränderte Mediennutzung der Österreicherinnen und Österreicher, die fortschreitende Digitalisierung und die Dominanz der Plattformen internationaler Tech-Konzerne bei Information bzw. Werbung stellen die gesamte Verlagsbranche vor große Herausforderungen. Diese Rahmenbedingungen am Medien- und Werbemarkt bringen Medienhäuser verstärkt wirtschaftlich in Bedrängnis. Sinkende Verkaufserlöse bei den Printausgaben bzw. rückläufige Abonnements stehen gestiegenen Kosten bei Rohstoffen und Energie gegenüber. Diese Umbrüche in der Medienbranche machen auch für das „Kurier”-Medienunternehmen eine Neuausrichtung unumgänglich. Der „Kurier” richtet nach dem Wechsel in der Geschäftsführung nun auch die Chefredaktion und viele weitere Abteilungen des Hauses auf die neuen Herausforderungen aus.
Strategische Neuausrichtung betrifft alle Unternehmensbereiche
Der mehrstufige Umstrukturierungsprozess im Jahr 2024 wird alle Abteilungen des Medienhauses betreffen, auch die „Kurier”-Redaktion. Neben einer inhaltlichen Fokussierung auf das Kerngeschäft wird es auch zu Einschnitten im Personalbereich kommen. Daher wurden am Dienstag bis zu 40 Mitarbeiter:innen des Medienhauses im Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet. „Dieser Schritt ist sehr bedauerlich, jedoch notwendig, um für den ‚Kurier’ eine erfolgreiche unternehmerische Zukunft abzusichern“, so Geschäftsführer Richard Grasl.
In den kommenden Tagen werden Gespräche mit den betroffenen Personen geführt. Mit dem Betriebsrat wurde bereits ein umfassender Sozialplan erarbeitet, der bis zum Ende des Jahres 2024 gilt.
Martin Gebhart wird neuer Chefredakteur – Martina Salomon neue Herausgeberin
Ab 1. März übernimmt der bisherige Leiter der „Kurier”-Innenpolitik Martin Gebhart die Chefredaktion und wird in den nächsten Wochen sein neues Führungsteam formen. „Ich kenne Martin Gebhart als Chefredakteur der NÖN und in seinen Funktionen als Leiter des Chronik- und Innenpolitik-Ressorts. Er hat diese Aufgaben in eindrucksvoller Manier gemeistert und ist in der Phase der Umstrukturierung eine perfekte Besetzung. Gebhart steht für Qualität, Unabhängigkeit und einen fast grenzenlosen Einsatz für die Produkte, die er leitet“, sagt Geschäftsführer Richard Grasl. „Mein Auftrag ist es, den ‚Kurier’ so wie bisher als Qualitätszeitung mit starker regionaler Verankerung in unseren Kerngebieten Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und den großen Ballungszentren in den anderen Bundesländern zu führen.“
Der neue Chefredakteur stellt sich den schwierigen Bedingungen: „Es liegen herausfordernde Zeiten vor uns, in denen es wichtiger denn je ist, unseren Leserinnen und Lesern eine vertrauenswürdige und faktenbasierte Berichterstattung auf unterschiedlichen Kanälen zu bieten. Ich freue mich daher sehr, mit 1. März die Rolle des Chefredakteurs zu übernehmen und werde mein Bestmöglichstes tun, um die in mich gesetzten Erwartungen zu erfüllen“, so der designierte Chefredakteur Martin Gebhart. Mit neuen Inhaltsschwerpunkten und innovativen Ansätzen werde die Position des „Kurier” als führendes Medienunternehmen in Zukunft weiter gestärkt.
Die bisherige Chefredakteurin und designierte Herausgeberin Martina Salomon über die geplanten Veränderungen: „Ich freue mich sehr auf meine aktive Rolle als Herausgeberin, in der ich das ‚Kurier’-Medienhaus in einer neuen Phase unterstützen kann. Mit Martin Gebhart habe ich einen erfahrenen Kollegen als Chefredakteur an meiner Seite, mit dem ich seit mehr als fünf Jahren ausgezeichnet zusammenarbeite. Mein Dank gilt dem gesamten Team für die hochprofessionelle Zusammenarbeit. Ich werde den Leserinnen und Lesern des ‚Kurier’ weiterhin als Leitartiklerin, mit großen Interviews und bei unseren zahlreichen Events zur Verfügung stehen. Meine berufspolitischen Aufgaben im Verein der Chefredakteure, Presserat und Presseclub Concordia übe ich weiterhin mit vollem Einsatz aus.“
Aufsichtsräte unterstützen den neuen Prozess im „Kurier”
„Dieser Prozess der Modernisierung und Transformation zur Digitalisierung des „Kurier” Medienhauses hat eine weitere Etappe erreicht. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats unterstütze ich die Entscheidungen der Geschäftsführung, um den langfristigen Erfolg der Verlagsgruppe sicherzustellen“, bestätigt Aufsichtsratsvorsitzender Erwin Hameseder. Auch Christoph Rüth, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, blickt positiv in die Zukunft: „Gerade in Zeiten großer Umbrüche in der Medienbranche braucht es wirtschaftliche Stabilität. Mit dieser Neuausrichtung stellt sich der ‚Kurier’ den Herausforderungen von heute.“