Markus Plank, Präsident des iab austria
© Stefanie J. Steindl

Markus Plank, Präsident des iab austria

Kritik an Forderung des Verbands Druck und Medien zur Digitalsteuer

Die Forderung von Peter Sodoma nach Digitalsteuer ist fiskale Themenverfehlung des Jahres. Digitalisierungsfeindlichkeit und Standortschädigung statt Schulterschluss in der Medienbranche, so die Kritik.

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Das interactive advertising bureau austria (iab austria) kritisiert die befremdliche Forderung von Verbandsobmann Peter Sodoma nach einer Ausweitung der Digitalsteuer auf alle Online-Werbeumsätze über 10.000 Euro aufs Schärfste. Die Forderung des Verbands Druck und Medien sorgt in der gesamten Medienbranche und Digitalwirtschaft für Kopfschütteln. Während sich Medien, Agenturen und Auftraggeber seit Ewigkeiten für eine Abschaffung der Werbeabgabe einsetzen, fordert der Verbandsobmann gegenüber der Austria Presse Agentur (APA) eine Ausweitung dieser europaweit einzigartigen Besteuerung auf Werbeumsätze auf alle Medien. Das Resultat wäre eine nachhaltige Schädigung der heimischen Digitalwirtschaft. Österreich hat mit der Einführung der Digitalsteuer ein europäisches Vorzeigemodell geschaffen, um ansatzweise Steuer- und Wettbewerbsgerechtigkeit zu schaffen und die US-Digitalgiganten in die Verantwortung zu nehmen.

„Heimische Unternehmen, die sich im globalen Wettbewerb behaupten müssen, mit zusätzlichen Steuern belasten zu wollen, ist an Standortfeindlichkeit nicht zu überbieten. Bereits jetzt fließen 1,1 Milliarden Euro pro Jahr an transatlantische Digitalanbieter. Anstatt endlich die Werbeabgabe abzuschaffen, nun neue Steuern zu kreieren, schadet dem Medien- und Digitalisierungsstandort. Es würde nur mehr Druckerschwärze für die Liste der Arbeitslosen brauchen“, hält iab-austria-Präsident Markus Plank (Adverserve) fest.

„Diese Forderung ist anachronistisch, wirtschaftsfeindlich und standortschädlich. Dass sich ein Verband gegen die gesamte Medienbranche stellt, spricht Bände über dessen Visionslosigkeit und mangelndes Wirtschaftsverständnis. Würde irgendjemand dieser absurden Forderung Folge leisten, könnte die heimische Digitalwirtschaft bald keine Rechnungen mehr drucken“, ist Eugen Schmidt (AboutMedia), Leiter des Online-Vermarkterkreises, empört.

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