Zusätzlich zu neun Ende März vollzogenen einvernehmlichen Dienstauflösungen haben zehn RedakteurInnen der „Kleinen Zeitung“ Interesse angemeldet, das Unternehmen zu verlassen. Das teilte „Kleine Zeitung“-Chefredakteur und ‑Geschäftsführer Hubert Patterer mit. Bekannt wurde inzwischen auch, dass die Tageszeitung mit Xenia Daum eine dritte Geschäftsführerin erhält. Sie soll sich um digitale Angelegenheiten kümmern.
Patterer geht von weiteren „einvernehmlichen Dienstlauflösungen in einstelliger Größenordnung“ aus. Derzeit werden dazu Gespräche geführt. „Wir werden sie personell rasch kompensieren“, hielt er fest. Auswirkungen auf die Zeitung soll es keine geben.
Spezielle Konditionen für Dienstauflösungen
Vorausgegangen war ein Angebot der Geschäftsführung an die Redaktion. Dieses sicherte einvernehmliche Dienstauflösungen zu, sollte der persönliche Wunsch bestehen, das Unternehmen zu verlassen. Dabei wurden spezielle Konditionen zugesichert – etwa Abfertigungsansprüche, die bei freiwilligen Austritten normalerweise rechtlich nicht bestehen.
Bereits am 16. April äußerte sich Patterer zu dem Angebot an die Redaktion in einem Leitartikel. Darin schrieb er von zahlreichen Herausforderungen für das Unternehmen: ein hoher Papierpreis, zu Digitalriesen abfließende Werbegelder, ein Rückgang der gedruckten Auflage, Schwierigkeiten, das Zeitungszustellernetz aufrechtzuerhalten, mangelnde Bereitschaft, für „aufwendig hergestellte, digitale Inhalte“ zu zahlen, oder auch die gegenwärtige Misstrauenskrise. All das summiere sich zu einem „toxischen Ragout an Verwerfungen“.