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© Katharina Schiffl

Katharina Fröhlich, Vorstandsvorsitzende beim Verein Forum Media Planung: “Die Branche lebt von Veränderungen.”

Katharina Fröhlich, FMP: „Die ständigen Veränderungen machen unsere Branche so wahnsinnig spannend und einzigartig.”

Katharina Fröhlich, Vorstandsvorsitzende beim Verein Forum Media Planung, spricht im Interview über die aktuellen und zukünftigen Veränderungen und Herausforderungen in der Mediabranche.

Was sind Ihrer Meinung nach die aktuellen Themen, welche die Zukunft des digitalen Marketings am meisten beeinflussen könnten?

Katharina Fröhlich: Das Thema DSGVO und Datenschutz sowie auch „cookieless future” ist aus meiner Sicht immer noch ein großes und beschäftigt viele immer noch. Was meiner Meinung nach auch wichtig sein wird, ist die Generierung von First-Party-Daten, und die Sicherstellung für die Zukunft. Ich denke, da ist das Thema Consent besonders wichtig. Es ist bedeutend, herauszufinden, wie man es als Marke schaffen kann, dass die UserInnen ihre Zustimmung auf der Website geben, um deren Daten verwenden zu dürfen. Dieses Thema beschäftigt uns schon seit Jahren und trotzdem ist noch unklar, wie es damit wirklich weitergeht.

Das Thema Nachhaltigkeit ist ja momentan auch ein ziemlich großes Thema. Sie sind Vorstandsvorsitzende des Vereines FMP. Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit für FMP und wie engagieren Sie sich in diesem Bereich?

Fröhlich: Beim FMP ist es so, dass wir aktuelle Trends und Bedürfnisse aufgreifen und damit natürlich auch das Thema Nachhaltigkeit. Wir hatten da zum Beispiel letztes Jahr im September einen Talk zum Thema „Wann ist grün wirklich grün?“. Dabei wurde auch das Thema Greenwashing behandelt und dieses System auch sehr kontrovers beleuchtet. Nachdem dieses Thema auch immer größer und natürlich wichtiger wird, werden wir uns dem sicherlich im kommenden Jahr auch wieder widmen.

Wie schätzen Sie die künstliche Intelligenz und ihre Entwicklung in den nächsten Jahren ein?

Fröhlich: Das Thema ist ein sehr, sehr großes und auch kein Trend, sondern eine Entwicklung, die gekommen ist, um zu bleiben. KI wird sicherlich in vielen Bereichen noch eine sehr große Veränderung mit sich bringen, wobei ich jetzt mir noch schwer tue, zu sagen, in welchem Ausmaß dies sein wird.

Inwiefern wird KI auch Einfluss auf die Mediaplanung haben?

Fröhlich: Ich bin überzeugt davon, dass auch in der Mediaplanung das Thema relevant sein wird. Auch die Agenturen sind schon dabei zu evaluieren, welche Möglichkeiten eine KI bieten kann, wobei hierfür noch die rechtliche Komponente geklärt werden muss, um in ein aktives Handeln gehen zu können. Das wird nicht von heute auf morgen passieren. Das Thema entwickelt sich rasant schnell und es wird gefordert, dass man rasant schnell darauf reagiert, aber es ist sehr mit Vorsicht zu genießen.

Bisher wird es also noch nicht wirklich eingesetzt in der Mediaplanung?

Fröhlich: Das Thema Automatisierung ist schon seit Jahren präsent, was meiner Meinung nach ein erster Entwicklungsschritt in diese Richtung war. Auch hier gibt es jedoch noch sehr viele Stolperstellen und Unsicherheiten. Die Automatisierung hat viele Vorteile mit sich gebracht, aber auch eine Automatisierung ist nur so gut wie derjenige, der sie bedienen kann. Konkret zu KI gibt es immer wieder kleine Spielereien um diese für die Arbeit zu nutzen, aber mir wäre es jetzt noch nicht untergekommen, dass KI im Tagesgeschäft schon Einzug gefunden hätte. 

Was macht der Verein FMP um seine Mitglieder auf die Zukunft der künstlichen Intelligenzen vorzubereiten und zu unterstützen? Gibt es schon Planungen hierfür?

Fröhlich: Unser letzter Talk Anfang November war zum Thema „Purpose im Zeitalter von KI“ sein. Es war ein ganz besonderer Talk, weil es ein Rookie-Talk war, der von euren KollegInnen von der FH St. Pölten organisiert und moderiert wurde. Das war echt ein sehr spannender Talk. Zusätzlich haben wir im Januar unsere Jahresklausur, wo wir die Themen für das kommende Jahr besprechen. Ich bin mir sicher, dass das Thema KI auf jeden Fall dabei sein wird und es dazu nächstes Jahr auch einen Talk geben wird.

Wie schätzen Sie denn die Gefühlslage von den Personen in der Medienbranche zum Thema KI ein?

Fröhlich: Da gibt es wohl ein weites Spektrum an Emotionen und Meinungen. Viele sehen die Herausforderungen in der rechtlichen Komponente, andere haben wahrscheinlich Angst ihren Job zu verlieren und sind eingeschüchtert. Auf der anderen Seite sind einige dabei, die sehr euphorisch sind und die Chancen sehen, zum Beispiel beim Thema Arbeitserleichterung. Jede große Veränderung kann am Anfang einschüchternd wirken, aber wir lernen am Ende des Tages alle, damit umzugehen.

Wie würden Sie dann generell die aktuelle Stimmungslage in der Medienbranche beschreiben?

Fröhlich: Es gibt zur Zeit viele Unsicherheiten aufgrund von geopolitischen oder wirtschaftlichen Ereignissen, wie die diversen Kriege, Inflationen, hohen Zinsen etc.. Es gibt auch viele Faktoren, die die Branche in eine kleine Unruhe bringen. Kunden sind vorsichtiger und Budgets werden gekürzt. Das bringt natürlich auch für die Agenturen Herausforderungen mit sich. Diese Phasen gibt es in der Branche immer wieder und jetzt sind wir gerade wieder in einer etwas herausfordernden.

Gibt es schon konkrete Pläne, wie sich der Verein FMP auf die Herausforderungen nächstes Jahr vorbereitet?

Fröhlich: Unser Ziel ist es, generell immer auf aktuelle Themen und auf unsere Mitglieder einzugehen. Das Thema Dialog ist sehr wichtig. Wir gehen mit unseren Mitgliedern immer stark in den Austausch und hören auch hin was sie brauchen und was sie beschäftigt. Wir versuchen, Talks zu den aktuellen Themen zu veranstalten und Plattformen zu bieten, wo unsere Mitglieder gemeinsam in den Dialog treten können.

Was macht der Verein FMP um Jüngeren den Einstieg in die Branche zu erleichtern und sie zu unterstützen?

Fröhlich: Der Verein FMP ist eine Austauschplattform für alle. Wir wollen auch die junge Generation im Sinne von “Reverse Mentoring” mehr in den Fokus rücken. Für uns ist der Austausch zwischen den Generationen und den Karrierestufen sehr wichtig und das wollen wir auch fördern. Wir haben zum Beispiel jetzt mit dem Rookie-Talk und der Kooperation mit der FH St. Pölten schon gestartet, dass erfahrene MediaexpertInnen auch von den jungen Kolleginnen lernen können. Zusätzlich versuchen wir auch bei unseren Talks immer mindestens eine junge Person aufs Podium zu bringen, um zusätzlich andere Sichtweisen miteinzubringen und auch Mut zu schaffen für die junge Generation.

Welche Tipps haben Sie für den Nachwuchs bei dem Start in die Marketing-Arbeitswelt?

Fröhlich: Was am Allerwichtigsten ist: Seid ihr selbst. Traut euch Sachen zu hinterfragen und auch euch selbst herauszufordern. Behaltet eure Passion für die Mediabranche, weil das ist ein sehr wichtiges Gut um auch die stressigen Phasen zu überstehen. Habt Mut für Veränderungen und lasst euch auf keinen Fall von irgendwelchen Rückschlägen runterziehen.

Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten. Dieser Artikel wurde von Barbara Lechner und Leonie Höllwirth verfasst.

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Chris Budgen

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