Nach der Mittagspause in der Labstelle Wien fuhr das Programm des Conference Day der JETZT Social Media fort. Bernhard Brückl, General Manager Marketer bei KIA möchte die Automarke, die Markenbekanntheit, die Markenbindung und das Markenverständnis fördern. Dafür betreibt Brückl klassisches Branding in all seinen Facetten. Auf der anderen Seite – und natürlich aufeinander aufbauend – möchte er Leads generieren. Und deswegen die Entscheidung, TikTok in die Kommunikation von Kia aufzunehmen. Als klare Ergänzung zu größtenteils Performance-getriebenen Kanälen. Denn: TikTok im Kanalmix verbindet nun Menschen – nicht aufgrund ihrer persönlichen Nähe, sondern aufgrund ihrer Interessen. „Es kann aber nicht nur den einen Kanal geben, es muss immer ein Mix sein,” ist sich Brückl sicher. Die meisten KonferenzbesucherInnen nutzen TikTok übrigens täglich.
Social Media-Plattformen: Was kommt, was bleibt
Maximilian Mondel (MOMENTUM Wien) führte mit Social Media-Marktforscher Markus Zimmer (BuzzValue) ein Interview zu den unterschiedlichen Social Media-Plattformen und auf welche der Plattformen auch künftig noch aus Marketingsicht gesetzt werden kann. „Am relevantesten in Österreich ist Facebook (5,4 Millionen User), gefolgt von Instagram (3,9 Millionen User), LinkedIn (1,9 Millionen User), TikTok, Snapchat, Pinterest und Twitter,” analysierte Zimmer. Pinterest sei besonders geeignet dafür, Traffic auf eine Homepage oder einen Webshop zu bringen. Laut einer aktuellen Auswertung „ist bei den Jungen in Österreich besonders WhatsApp, YouTube, Instagram und Snapchat beliebt”, weiß Zimmer. XING ist laut Zimmer keine interaktive Social Media-Plattform mehr. „Ich glaube außerdem, dass das E‑Gaming-Spiel relevanter und größer wird und so auch für die Werbeindustrie interessanter.”
ExpertInnen-Panel: Konvertiert Social Media?
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter der Moderation von Stephan Ifkovits, PR- und Marketingverantwortlicher des Media Intelligence Unternehmens OBSERVER, diskutierten Social Media-Profis von Agentur‑, Dienstleister- und Auftraggeberseite, nämlich Aitor Lopez de Alda („Heute”), Andreas Tatzreiter (Spießer & Spinner), Birgit Sedlmayer-Gansinger (Virtual Identity), Konrad Mayr-Pernek (Purpur Media) und Victoria Überreich (digireich) über Strategien, Wirkungsweisen und die Evaluierung von Social Media-Maßnahmen. Das Panel war sich einig, dass alle Social Media-Plattformen oftmals ihren eigenen Nutzen nicht im Fokus haben. Außerdem brauche es laut Panel „Zeit, bis sich Social Media erfolgreich auf die Marke/das Unternehmen auswirkt.” Dass ein Unternehmen ohne Social Media heutzutage noch erfolgreich wird, glaubte niemand der ExpertInnen. Weitere Diskussionsthemen war der Marketing Funnel, Awarness und Conversions. Abschließend fragte Ifkovits, was nun erfolgreiche Social Media-Werbung ausmacht. Die Antworten: Likes, Follower, Branding-Studies, Traffic, Engagement und Conversions. Wesentlich ist aber auch, was das Ziel der Kampagne ist. Ein weiteres Resümee lautete, dass „man nicht auf jeden Social-Zug draufspringen muss, sondern schauen muss, was die Zielgruppe möchte und was der Marke/dem Unternehmen nutzt.”
Wie KI zum digitalen Kampagnenspielplatz für afri cola wurde
Von Charles Wilp bis heute hat afri bewiesen, dass sie eine Ikone der Popkultur ist. Jetzt geht afri mit der KI in den kreativen Overdrive. Seit 2017 dreht sich die afri-Kampagne um das Sampeln von Popkultur. Dazu wird alles genutzt, was der Zeitgeist hergibt und dann zu genussvoller und sinnbefreiter Unvernunft kombiniert. Zitzewitz zeigte verschiedene Spots von afri, von 1968 bis 2023.
Nun wird hier die KI mit ihrer natürlichen Stärke eingesetzt: Den kreativen Input der Welt zu neuem, wunderbaren Unsinn zu kombinieren. Jede Woche präsentiert afri auf Social Media und auf der Website eine neue einzigartige Story in verschiedenen Kunst- und Autorenstilen. Diese werden von den kreativen Köpfen der Agentur in Auftrag gegeben und dann von der KI umgesetzt. Die User können sich die Befehle für die generierten Bilder und Texte anzeigen lassen, um zu sehen, wie die KI die verschiedenen Ideen umsetzt. Die Kampagnen werden parallel auf Instagram und Facebook veröffentlicht, wo User bekannte Song‑, Buch- oder Filmtitel erraten können, die von der KI im Kunststil der Woche frei interpretiert wurden. So wird mit ChatGPT, Midjourney & Co. ein digitaler Kampagnenspielplatz geschaffen, auf dem die User spielerisch mit der Marke, Content und der KI interagieren.