Der dritte Workshop im Rahmen des Training Day der JETZT Performance dreht sich um die Erstellung von Performance-Boosting-Video-Content mit Schwerpunkt auf sozialen Medien und Künstlicher Intelligenz (KI). Der Vortragende Srđan Piljić, Inhaber von Sergio Digital, betont die Bedeutung von zukunftsweisendem Handeln und erläuterte, dass er mit über 30 Millionen Videoaufrufen und drei Jahren Erfahrung mit KI-Inhalten über umfassendes Wissen verfügt.
Das Angebot von Sergio Digital umfasst Performance-Marketing mit Fokus auf soziale Medien, KI-Automatisierungsprozesse, Content-Produktion, Videoerstellung sowie KI-Workshops für Marketer und kleine bis mittelständische Unternehmen. Als Plattformen werden LinkedIn, TikTok, YouTube sowie Facebook und Instagram genannt. Der Workshop verfolgte das Ziel, einen Überblick über effektive Videoproduktion zu geben, verschiedene Formate zu vergleichen und praktische Fähigkeiten zu vermitteln.
Der Workshop erklärte, warum Videos besonders effektiv sind: Sie erzeugen emotionale Bindungen, sprechen mehrere Sinne an und erleichtern die Vermittlung komplexer Inhalte. Wichtige Elemente eines erfolgreichen Videos sind ein ansprechender Einstieg (Hook), relevanter Inhalt und die Nutzung aktueller Trends. Außerdem sollten Videos die Erwartungen der Zuschauer erfüllen und klare Handlungsaufforderungen (Call to Action) enthalten.
Es wurden diverse Formate und Trends vorgestellt, darunter Hochformatvideos, UGC (User Generated Content), Story-Formate, Live-Shopping, Produktempfehlungen und Tutorials. Besondere Beachtung finden SEO, Trends und die Analyse bestehender Inhalte vor der Produktion. Serienformate und durchgängige Themen wurden als strategisch wichtig hervorgehoben.
Allgemeine Tipps zur Optimierung umfassen Tests von Videoformaten, die Nutzung von Untertiteln und die Anpassung von Inhalten basierend auf Analyseergebnissen. Wichtige Leistungskennzahlen (KPIs) sind Klickrate, Verweildauer und Interaktionsrate. Zur Verlängerung der Watchtime werden Playlists, Kapitel und die Konzentration auf ein Thema empfohlen.
Die ideale Videodauer variiert je nach Plattform: LinkedIn-Videos sollten 30–60 Sekunden, Facebook-Videos 10–15 Sekunden und YouTube-Videos bis zu 20 Minuten lang sein. KI wird unter anderem zur Erstellung von Untertiteln, zur Ideengenerierung und zur Produktion von Kurzvideos verwendet.
Abschließend wird der Human-in-the-Loop-Ansatz vorgestellt, bei dem KI-Prozesse von menschlicher Qualitätssicherung begleitet werden. Praktische Workshop-Übungen umfassen die Erstellung von Videos mit Frameworks wie AIDA oder PAS, bei denen Aufmerksamkeit erzeugt, Interesse geweckt, Emotionen angesprochen und Handlungsaufforderungen eingebaut werden. Der Workshop endete mit Hinweisen zu Tools für die Videoaufnahme und dem Austausch der produzierten Inhalte.
Workshop: All about Tracking – Was ist rechtlich beim Tracking zu beachten?
Der vierte und letzte Workshop im Rahmen des Training Day, „All about tracking“ von Rechtsanwalt Michael Röhsner und Rechtsanwaltsanwärter Julian Maurer von Eversheds Sutherland, behandelte die rechtlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen im Bereich Tracking und Datenverarbeitung, insbesondere in Bezug auf die DSGVO und die ePrivacy-Richtlinie. Dabei wurde betont, dass Tracking zunehmend im Fokus der Rechtsprechung steht, da neue strenge EU-Richtlinien Grauzonen stark reduzieren. Während Marketingexperten Tracking aufgrund der zielgerichteten Werbemöglichkeiten und spannender Datenanalysen schätzen, sehen Datenschutzbehörden es oft kritisch, da es als invasiv und intransparent wahrgenommen wird. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen rechtlicher Compliance und operativen Anforderungen zu finden.
Im Hinblick auf die gesetzlichen Anforderungen stellt die DSGVO klar, dass Tracking-Daten als personenbezogene Daten einzustufen sind, wenn sie einen digitalen Fußabdruck ermöglichen. Jede Verarbeitung dieser Daten benötigt eine klare Rechtsgrundlage, beispielsweise eine Einwilligung. Gleichzeitig regelt die ePrivacy-Richtlinie, dass der Zugriff auf Informationen im Endgerät eines Nutzers nur mit dessen Einwilligung oder bei technischer Notwendigkeit erlaubt ist. Diese Regeln gelten jedoch in jedem Land unterschiedlich streng.
Die neuen Guidelines des Europäischen Datenschutzausschusses (EDPB) aus dem Jahr 2023 verschärfen die Anforderungen weiter. Sie fordern eine breite Anwendung der ePrivacy-Regeln auf Technologien wie Device Fingerprinting, Tracking-Pixel und Unique Identifiers. Zudem wurden die Vorgaben für Cookie-Banner strenger gestaltet: Zustimmung und Ablehnung müssen gleich prominent dargestellt werden, und irreführende Designs („Dark Patterns“) sind untersagt. Auch Newsletter-Tracking, das oft mit Pixeln oder Tracking-URLs erfolgt, sowie Conversion-Tracking und Affiliate-Marketing unterliegen einer Zustimmungspflicht, es sei denn, die erhobenen Daten sind rein aggregiert.
Ein weiterer zentraler Punkt war die Gestaltung des richtigen Consents. Dieser muss freiwillig, informiert, widerrufbar und dokumentiert erfolgen. Dabei sollten Unternehmen besonders darauf achten, dass die Einwilligung eindeutig und ohne irreführende Designs eingeholt wird. Fehler wie unzureichendes Wissen über die eigenen Tracking-Praktiken oder der Einsatz automatisierter Tools ohne Prüfung können schwerwiegende rechtliche Konsequenzen haben.
Zusätzlich dürfen Unternehmen weitere DSGVO-Vorgaben nicht vergessen, wie die vollständige Datenschutzerklärung, gültige Verträge mit Dienstleistern und eine sorgfältige Dokumentation. Insbesondere bei sensiblen Daten, etwa zu Gesundheit oder Religion, gelten strikte Einschränkungen. Bei der Nutzung von KI-Tools müssen Datenschutz-Folgenabschätzungen durchgeführt und die Vorgaben des AI-Acts geprüft werden. Verstöße können zu erheblichen Strafen führen.
Die Kanzlei Eversheds Sutherland bot in diesem Zusammenhang Unterstützung bei der Prüfung von Tracking-Praktiken, der Gestaltung rechtssicherer Consent-Erklärungen sowie bei Verfahren vor Datenschutzbehörden an. Ziel war es, kreative Lösungen zu finden, die sowohl den rechtlichen als auch den operativen Anforderungen gerecht werden.