Bjoern Wenzel, CEO und Gründer von Lucky Shareman, welche Marken und Unternehmen mit relevanten Influencern verbindet, stellt in seinem Vortrag die Frage nach der Verantwortung für Werbung, die junge Menschen zum Alkoholkonsum verführt oder zuckerhaltige Lebensmittel als gesund anpreist. Insbesondere geht er auf die Verantwortlichkeit der Influencer in Bezug auf gesundheitsschädliche Lebensmittel wie Alkohol mit „nur” 20 Prozent Alkohol oder Fast Food ein. Ist es moralisch und ethisch vertretbar, diese Produkte zu bewerben? Lucas Holczinger, Gründer und Geschäftsführer von Holczinger Media, ist der Meinung, dass schon der Gesetzgeber strenger durchgreifen müsste. Die Ansichten sind gespalten. Die Verantwortung, ob Influencer und deren Management bereit sind, Werbung auf ihren Social Media-Plattformen zu posten obliegt ihnen, so die Geschäftsführerin von YUANDMI, Julia Pfeiffer.
Daher stellt sich für den DMEXCO-Vortragenden Wenzel die Frage, wer schlussendlich die Verantwortung trägt. Er sieht die Gesetzgeber und den bundesvertretenden Werberat als erste Instanz. In Deutschland liegt ein Gesetzesentwurf vor: Influencer sollen eingeschränkt werden, wenn sie gesundheitsgefährdende Lebensmittel bewerben. Plattformen wie TikTok und Instagram sollen künftig die Altersangaben ihrer NutzerInnen stärker kontrollieren und darauf achten, wem welche Platzierungen angezeigt werden. Für Influencer bieten Marken und Agenturen Briefings und Workshops an, die eine angemessene und transparente Kommunikation vermitteln.
Letztendlich sollte sich jeder selbst in der Verantwortung sehen und sich die Frage stellen, ob z.B. eine Alkohol verherrlichende Story moralisch und ethisch vertretbar ist.
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten von der DMEXCO. Dieser Artikel wurde von Isabella Voitl und Nadine Linner verfasst.