Derzeit bezeichnen sich knapp drei Viertel der Befragten (73 Prozent) als sehr oder eher glücklich. Dabei zeigt sich: Je höher der Bildungsabschluss, desto glücklicher sind die Befragten. In der Altersgruppe der 30 bis 49-Jährigen antwortet man auf diese Frage am zurückhaltendsten.
Die Menschen in Österreich sind 2024 etwas unglücklicher als 2019
Es stellt sich die Frage, ob die Menschen vor den Krisen der letzten Jahre glücklicher waren. Die Antwort lautet: Ja, etwas. Immerhin bezeichneten sich 2019 81 Prozent aller Befragten als glücklich, 8 Prozentpunkte mehr als 2024. Insbesondere die Altersgruppe 30 bis 49 Jahre war 2019 glücklicher. Angesichts von einschneidenden geopolitischen und anderen Ereignissen könnte man erwarten, dass das allgemeine Glücksempfinden stärker abgenommen hätte. Dies kann auf die Resilienz der Bevölkerung hindeuten.
Wenn man die Menschen im Land heute fragt, wie glücklich sie sich ihrer Erinnerung nach vor fünf Jahren gefühlt haben, bestätigt sich dieses Bild: Vier von zehn Befragten (43 Prozent) sagen, genauso glücklich bzw. unglücklich gewesen zu sein wie heute. Dagegen sagen 32 Prozent, damals glücklicher gewesen zu sein, und 22 Prozent waren unglücklicher als heute (unter dem Strich fühlen sich damit 10 Prozent unglücklicher als 2019).
Mit Blick in die Zukunft vermutet die Mehrheit (51 Prozent), in fünf Jahren genauso glücklich zu sein wie heute. 5 Prozent rechnen damit, unglücklicher zu werden. Immerhin 30 Prozent sind zuversichtlich, dass sie glücklicher werden. 2019 war das Niveau des Zukunftsoptimismus etwas höher (38 Prozent).
Glücksfaktoren: Gesundheit, eine gute Partnerschaft und eine intakte Familie
Der am häufigsten genannte Schlüssel zum Glück ist die Gesundheit (83 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen eine intakte Familie (41 Prozent), eine gute Partnerschaft (31 Prozent), Spaß und Freude am Leben (22 Prozent) und ausreichend Geld (20 Prozent). Die Reihenfolge der Top‑5 Glücksfaktoren hat sich in den letzten fünf Jahren zwar kaum verändert, doch zeigt sich, dass der Stellenwert von Gesundheit noch wesentlich deutlicher vorne liegt als vor der Corona-Pandemie (von 59% auf 83 Prozent). Am wenigsten hängt Glücklichsein aus Bevölkerungssicht von Schönheit und Bildung (je 1 Prozent) ab (aus insgesamt 19 Faktoren).
Gefragt nach dem glücklichsten bisherigen Erlebnis führt die Geburt eigener Kinder (31 Prozent), gefolgt vom Kennenlernen des eigenen Partners bzw. der eigenen Partnerin (14 Prozent). Seltener genannt werden Erlebnisse mit der Familie oder dem Freundeskreis (7 Prozent), Genesung von einer Krankheit (6 Prozent) und die eigene Hochzeit (5 Prozent).
Immer weniger Menschen denken, dass die Bevölkerung glücklich ist
Während 73 Prozent sich selbst als glücklich bezeichnen, nimmt man die Mitmenschen hierzulande als deutlich unglücklicher wahr: Nur 35 Prozent vermuten, dass die Menschen in Österreich glücklich sind. Dieser Wert ist seit 2019 signifikant gesunken: Vor fünf Jahren haben noch 65 Prozent der Befragten vermutet, dass die Menschen in Österreich im Allgemeinen glücklich sind.
Martin Mayr, Mitglied der Geschäftsleitung von INTEGRAL, analysiert die zurückhaltende Wahrnehmung zur Befindlichkeit der Mitmenschen: „Ein Grund könnte darin liegen, dass die intensive Berichterstattung zu Krisen und negativen Entwicklungen in vielen Menschen den Eindruck erweckt, dass es einem Großteil der Bevölkerung immer schlechter geht. Wenn man also der Meinung ist, selbst ein glückliches Leben zu führen, geht man davon aus, dass dies vielen anderen nicht möglich ist.“
Tu felix Austria: In Österreich ist man glücklicher als in Deutschland
Diese Redewendung sagt uns Menschen in Österreich nach, besonders glücklich zu sein. Dies belegen auch die aktuellen Daten, die das INTEGRAL-Schwesterinstitut SINUS in Kooperation mit YouGov erhoben hat: In Deutschland geben nur 6 von 10 an, glücklich zu sein (vs. 73 Prozent in Österreich). Auch schätzt ein kleinerer Anteil als in Österreich die eigenen Landsleute als glücklich ein (25 Prozent vs. 35 Prozent).