Nach zehn Jahren haben sie dem Online-Auftritt der „Wiener Zeitung” ein neues Design verpasst. Was war der ausschlaggebende Grund für das Design-Relaunch der Website?
Martin Fleischhacker: Die Lesegewohnheiten der Leser haben sich mittlerweile stark verändert. Einerseits ist das Lesen auf mobilen Geräten immer wichtiger geworden und andererseits kommen viele unserer Leser über Suchmaschinen oder Social-Media-Kanäle auf die „Wiener Zeitung”. Das bedeutet wir müssen den Umfang unseres Angebotes kompakter präsentieren. Unsere Kunden interessieren sich für ein bestimmtes Themengebiet und das müssen wir ihnen bestmöglich anbieten.
Was wurde im Vergleich zur alten Version geändert und aus welchem Grund haben Sie sich mit dem Relaunch der Website Zeit gelassen?
Martin Fleischhacker: Wir haben in den vergangenen zehn Jahren immer wieder unseren Website-Auftritt verändert, inklusive Systemwechsel. Trotz allem ist ein Website-Relaunch eine durchaus herausfordernde Aufgabe die Zeit braucht und unterschiedliche Ressourcen im Unternehmen und beim Partner bindet. Solche Aufgaben müssen daher in einem größeren Rahmen betrachtet werden. Man muss sich naturgemäß die Frage stellen: Was ist wann machbar? Das ist auch der Grund warum manche Verbesserungen länger dauern als man sich das wünscht. Geändert haben sich die Menüführung und Navigation, diese sind stark verschlankt worden. Über ein Burger-Menü lässt sich sehr rasch ein Überblick über das gesamte Angebot der „Wiener Zeitung” gewinnen. Die einzelnen Artikel werden nun als quasi Mini-Homepage präsentiert. So können wir unseren Lesern, die sich für ein bestimmtes Thema interessieren, ein breiteres Angebot machen. Auch unsere Verlagsseiten und Abo-Angebote wurden grundlegend verändert und sind nutzerfreundlicher geworden. Die Social-Media-Elemente wurden erweitert, so können Artikel mobil nun per WhatsApp und SMS recht einfach geteilt werden.
Wann wurde eigentlich das Design der Website zuletzt geändert?
Martin Fleischhacker: Den letzten größeren Rebrush haben wir 2013 vorgenommen.
Welche optischen Features bietet der neue Online-Aufritt?
Martin Fleischhacker: Mit der Neugestaltung der Website haben Bilder optisch an Bedeutung gewonnen. Die Fotostrecken wurden neugestaltet und modernisiert. Unsere Meinungen und Kommentarelemente werden deutlicher hervorgehoben, genauso wie die einzelnen Ressorts. Insgesamt ist der Auftritt luftiger geworden, wodurch auch die Schwerpunkte in den Vordergrund gerückt werden.
Wurde an den redaktionellen Features auch etwas geändert? Wenn ja, was?
Martin Fleischhacker: Die Inhalte unserer Redakteure werden nun auf Autorenseiten gesammelt dargestellt. Das hat den Vorteil, dass Leser sehr schnell zu Artikelsammlungen von Autoren kommen können, die sie gerne lesen. Auch für unsere Scroll Stories haben wir eine Möglichkeit geschaffen, dass wir diese prominent präsentieren können. Unsere Produktvielfalt wird auf eigenen Unternehmensseiten präsentiert.
Wurde die Website intern erneuert oder wurde dafür ein externes Unternehmen herangezogen?
Martin Fleischhacker: Beides. Wir arbeiten schon seit Jahren mit einem Partner aus Deutschland zusammen, von dem wir unser Content-Management-System beziehen. Gemeinsam mit ihm haben wir die Website in schrittweisen Durchläufen erneuert. Aber auch auf das interne Know-how, sei es in der Schriftgestaltung, Farbkomposition oder in der User-Führung und Usability, wurde zurückgegriffen.
Welche Agenden planen Sie dieses Jahr noch umzusetzen?
Martin Fleischhacker: Im Moment arbeiten wir noch am Finetuning der Seite. Wir wollen noch Verbesserungen im Bereich der Barrierefreiheit vornehmen. Manche Seitenelemente, die sich nach einer Testphase als nicht ideal herausgestellt haben, wollen wir neu platzieren bzw. neu gestalten. Auch am mobilen Angebot muss noch nachgeschärft werden. Kurz und gut: Es geht hier einfach um permanente Verbesserungen.