In der modernen Handelswelt spielt Künstliche Intelligenz (KI) eine zunehmend zentrale Rolle. Auch im österreichischen Handel hat die Digitalisierung durch KI-gestützte Innovationen an Fahrt gewonnen. Der Handelsverband Österreich hat hierzu aufschlussreiche Zahlen veröffentlicht, die das aktuelle Innovationsklima und den Einsatz von KI im österreichischen Einzelhandel skizzieren. Dies und weitere spannende Zahlen wurden am 29. Oktober im Google Austria-Büro am Wiener Graben von Maimuna Mosser (Country Director von Google Austria) und Rainer Will (Geschäftsführer des Handelsverband Österreich) sowie Jörg Bauer (Managing Director Sales, MediaMarkt Österreich & Schweiz) dargestellt.
37 Prozent der Händler setzen bereits auf KI-Tools
Knapp vier von zehn österreichischen Händlern (37 Prozent) nutzen bereits KI-Tools in verschiedenen Bereichen ihres Geschäfts, so Will. Der Einsatz von KI reicht dabei von personalisierten Empfehlungen über Lageroptimierungen bis hin zu automatisierten Kundendiensten. KI eröffnet nicht nur Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung, sondern unterstützt auch die Anpassung an sich verändernde Kundenbedürfnisse.
Innovationsmanagement – Verantwortung der Führungsebene
Laut dem Handelsverband ist Innovation in der Führungsebene fest verankert. Bei 87 Prozent der Händler in Österreich liegt die Verantwortung für Innovationen direkt auf Führungsebene. Doch trotz dieser Verankerung besteht in der Umsetzung von Innovationsprojekten Verbesserungsbedarf: Jeder zweite Händler (50 Prozent) sieht Potenzial, das Innovationsmanagement zu optimieren. Die Bedeutung strategischer und innovativer Führungsstrukturen wird damit offensichtlich.
Ein herausfordernder Aspekt für viele Händler ist die Investitionsbereitschaft in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten. So haben 60 Prozent der Händler im laufenden Jahr 2024 einen Investitionsstopp ausgerufen. Diese Zurückhaltung zeigt, dass auch im Innovationsbereich vorsichtig agiert wird und neue Investitionen gut abgewogen werden müssen.
Österreich im internationalen Innovationsranking
Im internationalen Vergleich zeigt der Innovationsindex von Roland Berger, dass Österreich derzeit den zehnten Platz mit einer Punktzahl von 45 von 100 belegt, berichtete Will. Diese Platzierung spiegelt sowohl die Fortschritte als auch die Herausforderungen im Bereich Innovation und Digitalisierung in Österreich wider und zeigt den notwendigen Weg zu weiteren Investitionen und Entwicklungen.
KI bei Google – Einblicke und Trends
Auch Google unterstreicht die zunehmende Bedeutung von KI, wie Maimuna Mosser im Gespräch betonte. Die Plattform verzeichnet täglich etwa 15 Prozent an völlig neuen Suchanfragen weltweit, was den kontinuierlichen Bedarf an Informationen und Antworten deutlich macht. Auch die visuelle Suche, die mit Google Lens ermöglicht wird, wird zunehmend für kommerzielle Zwecke genutzt: Von den mehr als 12 Milliarden visuellen Suchanfragen pro Monat hat jede vierte kommerzielle Absicht.
Eine aktuelle Google-Studie („Smart Shopper Studie 2024“) zeigt, dass sich 61 Prozent der österreichischen VerbraucherInnen vor einem Kauf online über Produkte informieren. Besonders in Bereichen wie Consumer Electronics erreicht dieser Wert 86 Prozent, während er bei Lebensmitteln immerhin noch 49 Prozent beträgt. Dies unterstreicht die Bedeutung digitaler Kanäle bei der Kaufentscheidung.
KI-gestützte Werbeprodukte bei Google
Auch im Bereich Werbung unterstützt Google seine KundInnen zunehmend durch KI-basierte Lösungen. Rund 80 Prozent der Google-KundInnen nutzen bereits mindestens ein KI-gestütztes Werbeprodukt. Predictive AI-Lösungen unterstützen Unternehmen dabei, Zielgruppen präziser zu erreichen und somit Werbung effizienter zu gestalten.
KI als Schlüssel für die Zukunft
Der österreichische Handel befindet sich in einem Wandel, der durch KI und innovative Technologien weiter vorangetrieben wird. Während viele Unternehmen, wie zum Beispiel MediaMarkt, IKEA oder OTTO Österreich, die Bedeutung dieser Entwicklungen erkannt haben, zeigt sich, dass die Umsetzung oft noch in der Anpassung und Optimierung steht. Investitionen in Technologien und ein starkes Innovationsmanagement können hier den entscheidenden Unterschied machen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und den Bedürfnissen der digital informierten KonsumentInnen gerecht zu werden.