November und Dezember sind für den heimischen Handel traditionell die umsatzstärksten Monate, die in vielen Branchen über ein erfolgreiches Geschäftsjahr entscheiden. Im Corona-Jahr 2021 gilt dies mehr denn je. „Black Friday” und „Cyber Monday” heißen die beiden anstehenden Aktionstage. Wo und wie die ÖsterreicherInnen heuer in der Black Friday-Woche rund um den 26. und 29. November shoppen werden, haben der Handelsverband und MindTake Research untersucht.
64 Prozent der ÖsterreicherInnen remote auf Schnäppchenjagd
Das Ergebnis: 64 Prozent der ÖsterreicherInnen werden heuer Ende November (remote) auf Schnäppchenjagd gehen (2020: 58 Prozent). Vor allem bei jungen KonsumentInnen sind die beiden Sondereinkaufstage beliebt, im Alterssegment der unter-29-Jährigen planen erneut mehr als 80 Prozent einen Einkauf.
Die Black Friday-Umsätze im stationären Non-Food-Handel werden durch den vierten harten Lockdown – wie schon im Vorjahr – massiv nach unten gedrückt. Die betroffenen Geschäfte können im Schnitt weniger als ein Drittel ihrer lockdownbedingten Verluste durch Click&Collect- oder Webshop-Angebote wettmachen. Ein Großteil der geplanten Ausgaben wird sich auf den (internationalen) Onlinehandel verschieben, ein kleinerer Teil wird gar nicht realisiert werden.
Kärnten und Wien am spendabelsten
„Die heimischen KonsumentInnen werden in der Black Friday und Cyber Monday Woche 2021 im Schnitt 297 Euro ausgeben. Damit liegen wir um starke 21 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahrs, als unsere Handelsbetriebe ebenfalls von einem bundesweiten harten Lockdown betroffen waren. Auf den ersten Blick wirkt diese Umsatzprognose sehr positiv. Allerdings wird mehr als die Hälfte der Ausgaben an ausländische Webshops abfließen”, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
2019 lagen die durchschnittlichen Ausgaben der ÖsterreicherInnen noch bei 260 Euro, im Vorjahr waren es 245 Euro. In Deutschland hat der deutsche Handelsverband für die Bundesrepublik sogar eine Umsatzsteigerung von 27 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro prognostiziert.
„Der internationale Trend wirkt sich auch heuer regional ganz unterschiedlich auf das Konsumentenverhalten aus. Am spendabelsten ist 2021 die Bevölkerung in Kärnten mit durchschnittlichen Ausgaben von 357 Euro, gefolgt von Wien mit 352 Euro und der Steiermark mit 301 Euro. Das Schlusslicht bilden Vorarlberg mit durchschnittlich 211 Euro und Salzburg mit 235 Euro pro Kopf”, so Will.
Black Friday Top-Seller: Elektronik, Kleidung & Haushaltsgeräte
Zu den am stärksten nachgefragten Produktgruppen zählen heuer neben Elektrogeräten, bei denen 45 Prozent der KonsumentInnen einen Kauf geplant haben, vor allem Bekleidung (40 Prozent), Haushaltsgeräte (26 Prozent), Spielzeug (21 Prozent) und Kosmetikprodukte (18 Prozent).
„Während der stationäre Non-Food-Handel am 26. und 29. November Lockdown-bedingt mit massiven Umsatzeinbußen im Vergleich zu 2019 rechnen muss, dürfen sich die Onlinehändler auf deutliche Mehrumsätze freuen. Mehr als zwei Drittel der heimischen Black Friday Shopper hatten auch schon vor dem Lockdown geplant, heuer ausschließlich online auf die Suche nach den besten Angeboten zu gehen, im Vorjahr waren es nur 55 Prozent”, erklärt Branchensprecher Will.
Aktionstage für Weihnachtseinkäufe nutzen
Auch spannend: „75 Prozent der Black Friday- und Cyber Monday-Kundschaft nutzen die Angebote, um bereits erste Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Die beiden Shoppingevents sind terminlich ideal positioniert, um das Weihnachtsgeschäft einzuläuten. Die Herausforderung liegt gerade für kleinere Webshops darin, in der Aktionsflut nicht unterzugehen. Neben den höheren Umsätzen durch Rabatte muss immer auch die Gewinnspanne im Blick behalten werden. Darüber hinaus gilt es, aus den Schnäppchenjägern Stammkunden zu machen”, ist Rainer Will überzeugt.