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© Pixabay

#Greenflag: Globale Kampagne macht 627 Millionen Menschen ohne Internetzugang zum Thema

Das RegulatoryTech-Unternehmen Sumsub hat kürzlich „Greenflag“ vorgestellt, das als digitale Nation für 627 Millionen Menschen beschrieben wird, die von Online-Diensten ausgeschlossen sind.

Am „World Inclusion Day” am 10. Oktober betonte Sumsub, dass Millionen von Menschen von „wesentlichen digitalen Dienstleistungen“ ausgeschlossen sind, darunter Finanzdienstleistungen, Bildung, Gesundheitsversorgung und Beschäftigungsplattformen. Diese Erkenntnisse sind Teil einer neuen „Aufklärungskampagne“, die die fiktive Nation Greenflag einführt. Die BürgerInnen dieses fiktiven Landes sind Opfer von „übermäßig risikoscheuen Geschäftspraktiken“ im Bereich der Compliance sowie von Einschränkungen bestehender Verifikationssysteme. Diese Systeme berücksichtigen die Vielfalt an Identitäten und Erscheinungsbildern nicht und stigmatisieren Menschen basierend auf der „Betrugsrate ihrer Nationalität“.

Andrew Sever, CEO und Mitbegründer von Sumsub, erklärte, dass Greenflag zwar fiktiv sei, das zugrunde liegende Problem der digitalen Ausgrenzung jedoch „sehr real ist und schwerwiegende Konsequenzen“ habe. Er fügte hinzu, dass sich diese Herausforderungen mit dem Wachstum der digitalen Wirtschaft voraussichtlich noch weiter „verschärfen“ werden. Und er erwähnte zudem, dass es Sumsubs Ziel sei, eine „digital integrative Zukunft“ zu ermöglichen, weshalb das Unternehmen „tiefer in das Problem eingetaucht“ sei. Man habe jedoch erst den wahren Umfang des Problems erkannt, als man die „beunruhigenden Ergebnisse“ sah. Digitale Ausgrenzung anzugehen, sei sowohl eine moralische Notwendigkeit als auch eine „signifikante“ wirtschaftliche Chance für „globale Unternehmen und Regierungen“.

„Nein” zur digitalen Ausgrenzung

Laut Sumsubs Bericht könnten inklusivere Verifikationspraktiken unzureichend bediente und „unterrepräsentierte Märkte“ erschließen und das globale Wirtschaftswachstum fördern sowie soziale Gerechtigkeit vorantreiben. Sumsubs neueste Untersuchung, durchgeführt von der Catalyst Group, zeigt, dass digitale Ausgrenzung sowohl ein „gesellschaftliches Unrecht als auch eine wirtschaftliche Vernachlässigung“ ist. Wichtige Ergebnisse der Forschung umfassen:

  • Über 627 Millionen Menschen sind ungerecht ausgeschlossen oder haben Schwierigkeiten, auf wesentliche digitale Dienstleistungen zuzugreifen.
  • Greenflag wäre nach Bevölkerung das drittgrößte „Land“ der Welt.
  • Das ungenutzte Kaufpotenzial von Greenflag beläuft sich auf 1,75 Billionen US-Dollar.
  • Die digitalen Transaktionen von Greenflag-Bürgern könnten bis 2028 2,46 Billionen US-Dollar übersteigen.
  • Identitätsdokumente: 243 Millionen Menschen haben Probleme beim Zugang zu Dienstleistungen aufgrund nicht standardisierter oder veralteter Ausweisdokumente.
  • Fehlende digitale Kompetenz: 219 Millionen Menschen bleiben aufgrund mangelnder Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Plattformen zurück. Dies liegt unter anderem daran, dass Anbieter nicht ausreichend zugängliche Unterstützung anbieten.
  • Veränderung des Aussehens: 96 Millionen Menschen haben aufgrund von medizinischen Bedingungen, Haarausfall, Gesichtsverletzungen oder persönlichen Entscheidungen wie Schönheitsoperationen und Geschlechtsumwandlungen Schwierigkeiten bei der Verifizierung.
  • Herkunftsland: Über 70 Millionen Menschen werden aufgrund risikobasierter Ausschlüsse blockiert, da Unternehmen oft ganze Nationen als risikoreich verallgemeinern und unschuldige Personen unberechtigt ausschließen.

Digitale Ausgrenzung resultiert aus mehreren Hürden, oft aufgrund von Verifikationssystemen, die „die Vielfalt menschlicher Erfahrungen“ nicht berücksichtigen. Zusätzliche Forschung von Institutionen wie Amnesty International zeigt auf, dass Ausgrenzung auch durch „systemische Diskriminierung“ und repressive Regierungen verursacht wird, die „überproportional marginalisierte Gruppen betreffen“.

Beispielsweise hindern diskriminierende Richtlinien, „Hürden für Flüchtlinge und Migranten“ und Einschränkungen der „Meinungsfreiheit“ viele daran, auf wesentliche digitale Dienstleistungen zuzugreifen. Zusätzlich verschärfen wirtschaftliche Instabilität und „unzureichende soziale Rechte“ die Ausgrenzung vulnerabler Bevölkerungsgruppen und erschweren es ihnen, sich sinnvoll mit digitalen Diensten auseinanderzusetzen.

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Elisa Krisper

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