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Konrad Mayr-Pernek, Business Development bei Purpur Media
© Max Brucker/Purpur Media

Konrad Mayr-Pernek, Business Development bei Purpur Media

Ist Google (noch) gut?

Im Gastkommentar macht sich Konrad Mayr-Pernek, Business Development von Purpur Media, darüber Gedanken, ob die weltweit beliebteste Suchmaschine Google überhaupt noch die beste ist und warum.

Mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent aller Suchanfragen (Desktop – Mobile 87 Prozent) weltweit ist Google die mit Abstand führende Suchmaschine (Stand 2021). Durch die große Popularität entwickelte sich das Wort „googeln” zu einem Synonym für die Recherche. Die Eintragung einer Homepage bei Google sowie das Erzielen eines guten Page-Rank in der organischen Suche, sind ein essenzieller Erfolgsbaustein für Internetunternehmen aller Art. Deshalb zielen die meisten Maßnahmen in der Suchmaschinenoptimierung auf Erfolge im Google-Ranking ab.

Durch die Einbindung kontextsensitiver Werbung und die Erweiterung der Geschäftstätigkeit auf die Entwicklung zusätzlicher Anwendungen und Hardware, ist Google zu einem der wertvollsten und finanzkräftigsten Unternehmen weltweit aufsteigen. Einen Großteil seines Umsatzes erzielt der US-Konzern mit seinem Werbeprogramm AdWords, das passende Textanzeigen zu Suchbegriffen ausspielt.
Ah ja – ich bin mir nicht mehr so ganz sicher, ob Google als Synonym für Recherche noch haltbar ist. Meine Erfahrungen der vergangenen Monate – gerade in Bezug auf Recherchearbeiten – stellen sich diametral entgegengesetzt dar. Aus vielerlei Gründen werden die Ergebnisse, die Google heute ausspuckt, immer irrelevanter.

Dies liegt einerseits an den hinterlegten Algorithmen und den anvisierten Werbeerlösen – das Ausmaß des Ungleichgewichts zwischen Relevanz und Werbeerlös nimmt immer skurrilere Formen an – selbst wenn es um profan, Kommerzielles geht.  Man sucht eine bestimmte Marke, Ware, Produkt und bekommt oft, sogar sehr oft, in den Suchergebnissen Ergebnisse gezeigt, die einen nicht an das gewünschte Ziel führen. Von Amazon bis Zalando wird auf Marken, Waren und Produkte geboten, die sich dann gar nicht im Portfolio befinden. Das eigentliche Ziel der Suche ist in weiter Ferne, unter ferner liefen oder sogar nur auf Seite 2, 3 und 4 der Suchergebnisse. Das Produktversprechen von Google kommt dabei komplett unter die Räder. Aber das scheint Google, ob der gewinnträchtigen Werbeanzeigen, nicht zu stören.
Andererseits liegt es aber auch daran, dass sich viele Kreatoren offensichtlich immer erfolgreicher gegen die unbezahlte Vereinnahmung der Inhalte durch Google zur Wehr setzen und die Crawler die relevantesten Inhalte nicht mehr auffinden können (Stichwort Paywalls etc.). Bewegt man sich auf einer inhaltlichen Ebene durch die Suchmaschine sind die Ergebnisse oft alt oder irrelevant. Die Suche wird zum Spießrutenlaufen. Will Google sein Produktversprechen, die Informationen der Welt zu organisieren, auch in Zukunft einlösen, muss man schnellstens zu neuen Lösungen finden (die Inhaltskreatoren entsprechend bezahlen), um nicht in Irrelevanz der Ergebnisse unterzugehen.

Und dann wäre da noch die Sache mit etwas komplexeren Suchen oder der Semantik – trotz KIs, AIs, Machine Learning und was auch immer da im Einsatz sein mag. Setzt sich das Gesuchte aus mehr als zwei Worten zusammen, bekommt man zwar Millionen von Ergebnissen, doch nur nicht jene, die man sich erhofft.

Selbst so triviale Dinge wie die Vorreihung von landesspezifischen Ergebnissen vor Ergebnissen aus einem gemeinsamen Sprachraum (Stichwort .at/.de) funktioniert überhaupt nicht, Marke vor Händler – Fehlanzeige. Relevanz?

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, das Alphabet gerade auf das kleine 1x1 des Managements aus den Augen verliert. Sein Kernprodukt. Sein Produktversprechen. Seine Kunden.

Dieser Gastkommentar wurde von Konrad Mayr-Pernek, Business Development bei Purpur Media verfasst.

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Elisa Krisper

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