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© Christoph Breneis

Markus Plank

Google: Warum man sich mit Core Web Vitals beschäftigen sollte

Zu Beginn des mobilen Internets dauerte es beim Surfen in der U-Bahn gern mal drei Stationen, bis sich der Content vollständig aufgebaut hatte. Das machte zwar keinen Spaß, war aber normal. Heute undenkbar. Nicht nur die Technik ist weiter, sondern auch die Ansprüche.

So schnell die Nutzer heute digital finden, was sie suchen, so schnell sind sie auch wieder weg, wenn nicht alles so reibungslos läuft, wie sie es erwarten. 70 Prozent brechen einen Kaufprozess direkt ab, wenn er ihnen zu schwierig oder nervenaufreibend erscheint. Eine Entscheidung, die in Hundertstelsekunden getroffen wird. Bereits eine Verbesserung der Ladegeschwindigkeit von 100 Millisekunden kann die Anzahl der Conversions um bis zu acht Prozent steigern. Zudem konkurriert die Nutzererfahrung in der Markenwahrnehmung direkt mit dem Angebot selbst: 83 Prozent derer, die ihr Smartphone zur Produkt- oder Shopsuche und zum Einkaufen nutzen, messen dem Website-Erlebnis denselben Stellenwert bei wie den Produkten oder Services eines Unternehmens.
Umso wichtiger ist es, Parameter zu bestimmen, mit denen sich die Nutzerzufriedenheit objektiv messen lässt. Google hat in diesem Zusammenhang die Web Vital Initiative ausgerufen, die bei einer differenzierten Betrachtung der Ladegeschwindigkeit einer Seite unterstützen soll. Insbesondere drei Metriken wirken sich dabei nachhaltig darauf aus, ob Nutzer ein erstklassiges Website-Erlebnis haben oder nicht.

Nutzerfreundlichkeit messbar gemacht: die Core Web Vitals

Die drei Core Web Vitals repräsentieren je einen bestimmten, wichtigen Aspekt des Nutzererlebnisses, sind in der Praxis messbar und spiegeln die reale Erfahrung wichtiger benutzerzentrierter Ereignisse wider. So helfen sie, die Qualität der Nutzererfahrung besser zu verstehen und zu beurteilen – ohne dass man selbst Performance-Experte sein muss.

  • Ladezeit, gemessen am Largest Contentful Paint (LCP)

Der LCP misst, wann das Hauptelement einer Seite geladen ist – so, dass es für die Nutzer sichtbar ist. Das sollte nicht länger als 2,5 Sekunden dauern.

  • Interaktion, gemessen am First Input Delay (FID)

Der First Input Delay misst, wie schnell Elemente wie Suchfelder und Buttons auf der Website funktional und klickbar sind. Bis 100 Millisekunden sind dabei für Nutzer tolerabel.

  • Stabilität, gemessen am Cumulative Layout Shift (CLS)

Der CLS zeigt an, wie groß die Verschiebungen der Elemente beim Seitenaufbau sind. Bestes Beispiel: Buttons, die just in dem Moment verspringen, in dem man sie anklicken will – ein echtes Ärgernis. Liegt der CLS bei 0,1, ist alles im grünen Bereich.

Von den besten lernen: Unternehmen in der Core Web Vitals Hall of Fame

29 Prozent der österreichischen Websites und 31 Prozent der Schweizer Websites erreichen bereits gute Werte bei den Core Web Vitals. Damit stehen sie im Vergleich besser da als die Konkurrenz in den USA, Großbritannien und den größten europäischen Märkten. Trotzdem ist noch Luft nach oben, denn mehr als zwei Drittel der Websites sind in Sachen Nutzerfreundlichkeit optimierbar.

Die Core Web Vitals Hall of Fame, von Google in Kooperation mit dem IAB Europe und MMA Europe zusammengestellt, liefert Anregungen für Unternehmen, die genau solche Optimierungen vornehmen wollen. Ein Blick bzw. Klick auf die Seiten der E‑Commerce-Klassenbesten zeigt eindrucksvolle Beispiele für ausgezeichnete Nutzerfreundlichkeit.

„Das iab Austria freut sich sehr darüber auch heuer Partner der Core Web Vitals Studie zu sein. Gerade in Zeiten gestiegener mobiler Nutzung ist es umso wichtiger dem User das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Evaluierung von Marktstandards und damit ein Leitfaden für österreichische Unternehmen zu bieten unterstützen wir als IAB sehr gerne. Ich appelliere daher an alle Markteilnehmer das Thema Page Speed zu priorisieren,” so Markus Plank, Präsident, iab Austria.

„Ein schnelles und nahtloses Benutzererlebnis war noch nie so wichtig und erstrebenswert wie in der heutigen Zeit. Wir schätzen und unterstützen die Bestrebungen von Google, das mobile und Web-Erlebnis der Nutzer zu verbessern”, kommentiert Chris Babayode, MD MMA EMEA. „Die ‚Core Web Vitals’-Initiative hilft allen Digital-Verantwortlichen dabei die Geschwindigkeit ihrer mobilen und Web User-Experience zu quantifizieren und Optimierungspotentiale zu erkennen.”

„Wir sehen, dass mittlerweile ca. 70 Prozent unserer Websitebesuche über mobile Endgeräte erfolgen und schnelle Ladezeiten für unsere Kunden ein Muss sind. Genau aus diesem Grund hat bei jeder Weiterentwicklung unseres Online Shops der Fokus auf Performance einen extrem hohen Stellenwert. Wir sind davon überzeugt, dass die bei uns vorhandene strategische Verankerung von „Website Performance als zentraler Erfolgsfaktor“ großen Einfluss hatte, auf die überaus positive Entwicklung von www.kastner-oehler.at,” kommentiert Gernot Ortoff, Leitung Online Marketing & eCommerce Kastner & Öhler.

Bei Nutzerfreundlichkeit ziehen Marketing und Technologie am selben Strang

Lange Zeit galt die Nutzerfreundlichkeit von Websites als reines Entwicklerthema. Doch immer mehr Marketingverantwortliche machen es auch zu ihrem eigenen. Dahinter liegt eine simple Einsicht: Ein suboptimaler Shop entwertet jeden Cent, der in seine Bewerbung fließt, weil er sofort zu Abbrüchen und damit zu weniger Conversion führt. Ein enger Austausch zwischen Marketing und Webentwicklung beim Umsetzen der Core Web Vitals hilft also dem ganzen Unternehmen.

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Elisa Krisper

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Chris Budgen

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