Man darf Ihnen gratulieren, Sie wurden beim diesjährigen iab webAD in der Kategorie „Best in Show Kreativ“ mit Gold für die Kampagne „Parents on Pornhub“ ausgezeichnet: Was bedeutet die Auszeichnung mit dem wichtigsten Award der Digitalwirtschaft in Österreich für Sie und Ihre Agentur?
Alexander Hofmann: Wir haben ja vor einem Jahr weltweit mit VML fusioniert. VML ist eine jener Agenturen, die der Welt gezeigt hat, was digital alles möglich ist, um Menschen nachhaltig zu bewegen. Uns war es natürlich wichtig so schnell wie möglich zu beweisen, dass wir das in Wien genauso können. Davon abgesehen freut man sich immer über hochkarätige Auszeichnungen.
Für „Parents on Pornhub“ haben Sie außerdem Gold in den Kategorien „Beste Kampagne (mit digitalem Schwerpunkt)“ und „Corporate Social Responsibility“ gewonnen: Warum glauben Sie, ist die Kampagne bei der Jury so gut angekommen?
Alexander Hofmann: Weil sie zeigt, wie gut man Menschen erreichen kann, wenn man sie versteht und wenn man versteht, wie wenig Reklame in dieser Welt verändern kann. Und wieviel man bewegen kann, wenn man sich traut andere Wege zu gehen.
Können Sie in wenigen Worten die Idee hinter dem Projekt „Parents on Pornhub“ beschreiben?
Alexander Hofmann: Wie kann man Teenager davon abhalten Pornos zu konsumieren – denn welcher Teen glaubt einem schon, dass Porno schauen wirklich zu Problemen führen kann? Man geht dahin, wo Porno konsumiert wird und versaut den Teenagern das Vergnügen, indem man ihre Eltern dorthin bringt.
Wie viele Episoden wurden insgesamt veröffentlicht?
Alexander Hofmann: Wir haben gleich mit drei Episoden gestartet, dies hat als Androhung gereicht, dass es wohl sehr viele werden könnten. In der Vorstellung sind Dinge bekanntlich immer größer und furchteinflößender als in der Realität – den Rest hat Social Media für uns erledigt.
Auf welchen Kanälen wurden die Episoden ausgespielt?
Alexander Hofmann: Allen wichtigen Porno-Plattformen – da haben wir Freunde gefragt, wir kannten das natürlich selbst nicht.
Welchen Stellenwert haben Kreativpreise generell für Sie und VMLY&R Vienna?
Alexander Hofmann: Wir reichen nur sehr selektiv ein: CCA, Cannes, Effie, webAD. Diese Preise haben für uns einen großen Wert, der Rest eigentlich gar nicht. Das wurde irgendwann inflationär und damit wertlos.
Welchen Stellenwert hat der iab webAD aus Ihrer Sicht international?
Alexander Hofmann: Als lokale Agentur interessiert uns eigentlich vor allem der lokale Stellenwert des webAD. Die Kollegen in London, Kansas und New York haben sich aber sehr darüber gefreut.