Die Keynote des Abends hielt Dieter Weidhofer (Strategie‑, Werbung- & Marketing-Experte). Lisa Riepl (Marketing Natives) und Hermann Erlach (Microsoft) komplettierten das virtuelle Podium. Die Moderation übernahm Daniela Philipp (Coaching-Consulting.at). Den Auftakt in das neue Vereinsjahr des FMP Forum Media Planung machte eine TALK-Veranstaltung aus der Reihe „and now for something completely different”: New Work zählt aktuell zu den tiefgreifendsten Entwicklungen. Dabei stellen sich die Fragen: Was bedeutet das für die Unternehmenskultur? Welche Herausforderungen kommen auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu? Und wie gelingen Kreativprozesse unter den neuen Bedingungen?
Alles ist erlaubt – nur Bewertung ist verboten
Dieter Weidhofer zeigte in seiner interaktiven Keynote anschaulich auf, wie Kreativmeetings auch in Zeiten von Teams, Zoom und Co. gut funktionieren können. Die zwei wesentlichsten Voraussetzungen sind dabei eine konkrete Problemstellung und ein klares Ziel. Wichtig für den Erfolg ist außerdem die Vorstellungskraft – die meist durch den Verstand und die Logik ausgebremst wird. Um das zu verhindern, nennt der Strategie-Experte zwei Regeln, die das Meeting „einrahmen“ sollten: Erstens, alles ist erlaubt und zweitens, Bewertung ist verboten. Nur so werden erfolgreiche Kreativprozesse tatsächlich möglich. „Einem Gedanken folgen, ohne zu wissen wo er hinführt“ ist für Weidhofer eine der schönsten Arten zu arbeiten.
Wo bleibt der „Social Hub“ im Home Office?
Anschließend nahmen Lisa Riepl und Hermann Erlach ebenfalls am virtuellen Podium Platz. Mit der Frage nach den persönlichen Erfahrungen im Arbeitsalltag eröffnete Moderatorin Daniela Philipp die Experten-Runde. Dabei wurde klar, dass die krisenbedingten Veränderungen für alle erheblich waren – selbst für Technologie-Unternehmen. Erlach berichtete, dass auch für die Belegschaft von Microsoft Change-Prozesse, Projektdiskussionen und der soziale Zusammenhalt durch die Fernarbeit erschwert wurden. Das Büro als „Social Hub“, in dem persönliche Begegnungen oft zufällig an der Kaffeemaschine stattfinden, lässt sich kaum ersetzen. Das stellt Führungskräfte vor Herausforderungen, wenn es um die Team-Zusammenarbeit geht.
Wir-Gefühl trotz fehlender Nähe
Die aktuellen Arbeitsbedingungen erfordern neue Freiräume für Mitarbeiter, damit sie ihren Alltag gut gestalten können. Gleichzeit ist Kooperationsbereitschaft notwendig, um dennoch das gemeinsame Arbeiten zu ermöglichen. Wer trotz Remote Work Wir-Gefühl und Motivation in Team Meetings vermitteln möchte, muss somit alle Mitglieder aktiv ins Boot holen. Für Weidhofer bedeutet das: Meetings strukturiert planen und individuelle Rückfragen stellen. Ein klarer Ablauf und gemeinsame Interaktion sind mehr als nur organisatorische Aspekte, sondern auch ein Zeichen von Wertschätzung. Zudem spielen Ehrlichkeit und Authentizität eine wesentliche Rolle.
Maßnahmen gegen die „Zoom-Fatigue“
Unsere Zeit vor dem Bildschirm hat sich durch zahlreiche Video-Konferenzen, E‑Mails und Co. deutlich erhöht. Viele werden dieser Situation langsam müde. Man spricht von „Zoom-Fatigue“. Um dennoch motiviert durch den Arbeitstag zu gehen, rät Riepl: Bewusst Zeit für soziale Kontakte nehmen. Neben gemeinsamen virtuellen Kaffeepausen, bei denen es nicht um die Arbeit geht, zählen dazu auch Spaziergänge und Sport-Sessions. Ganz wichtig dabei: eine klare Trennung von Beruf und Privatleben. Denn durch den Anstieg des Home Office ist auch der Druck, ständig erreichbar sein zu müssen, gewachsen.
„You’ll Never Walk Alone“
Zum Abschluss bat Philipp die Podiums- sowie die TALK-Gäste um ihre persönlichen Song-Tipps rund um die neue Arbeitswelt. Die so entstandene, bunt gemischte Liederliste rundete den virtuellen Branchentreff schließlich mit positiver Aufbruchstimmung ab – von „Don’t Stop Me Now“ (Queen) über „Brand New Day“ (Sting) bis hin zu „Give A Little Bit“ (Supertramp) war alles dabei.