Christoph H. Breneis
Mediaagenturen sind besonders vom technologischen und gesellschaftlichen Wandel der Zeit betroffen. Im Zuge des 34. FMP Talks von Forum Mediaplanung, der am 28. Mai 2019 stattgefunden hat, hat Petra Hauser, Gründerin Exponential Business Hub, eine Keynote zum Thema Mediaagenturen gehalten und eine Diskussionsrunde mit Jana David-Wiedemann (PKP BBDO), Erik Hostädter (NÖM AG), Markus Plank (Adverserve Austria), Andreas Vretscha (MediaCom) und Andreas Weiss (Dentsu Aegis) moderiert. Die Diskussionsrunde ist den Fragen nachgegangen, welche Herausforderungen und zukünftigen Gegebenheiten vor dem Hintergrund der schwierigen Wettbewerbsbedingungen auf die heimische Mediaagenturen zukommen. Dabei wurden Trends wie Globalisierung, Artificial Intelligence und Blockchain berücksichtigt.
Digitale Trends stellen Agenturen vor Herausforderungen
Hauser eröffnete den Talk mit einer Keynote rund um Trends, welche die Agenturzukunft prägen werden. Dazu zählen neben Netzwerken und Senoren, der künstlichen Intelligenz und Robotik auch die Blockchain-Technologie sowie Augmented und Virtual Reality. Aber auch die gesteigerte Leistung von Computern, die fortschreitende globale Vernetzung und großes kreatives Potenzial werden laut Hauser das Marktumfeld der Mediaagenturen verändern. Derzeit sinkt der Marktwert der fünf größten Agenturen stetig, hinzu kommen sinkende Marge, Datensicherheitsbedenken, der Trend zu Inhouse-Services und eine Vielzahl neuer Wettbewerber. Aus diesen Gründen – so Hauer – müssen Agenturen bestehende Geschäftsmodelle grundlegend überdenken.
Mediaagenturen müssen sich neu positionieren
Im Anschluss an die Eröffnungs-Keynote hat eine Diskussionsrunde, moderiert durch Petra Hauser (Exponential Business Hub), mit Jana David-Wiedemann (PKP BBDO), Erik Hofstädter (NÖM AG), Markus Plank (Adverserve AT), Andreas Vretscha (MediaCom) und Andreas Weiss (Dentsu Aegis) stattgefunden. Trotz der vielfältigen Herausforderungen sehen vor allem Vretscha und Weiss die Gegenwart als spannende Zeit für Mediaagenturen. Denn einige Faktoren im Agenturgeschäft bleiben trotz aller Entwicklungen im Agenturgeschäft unverändert. David-Wiedmann führt beispielsweise das Vertrauen als Basis einer soliden Agentur-Kunden-Beziehung an. Trotzdem bedarf es einer klaren Neudefinition der Agenturbestimmung. Da es in Zukunft dem Kunden egal sein wird, ob die Arbeit von Algorithmen oder Menschen durchgeführt wird, muss ein klarer Agenturnutzen fernab vom Mediaplan erstellt werden, so auch Hofstädter. David-Wiedmann wies außerdem auf die Relevanz von guter Beratung hin, für die Kunden stehts bereit sind Geld zu zahlen. Dem stimmten auch Vretscha und Weiss zu. Plank führte zudem die Bedeutung von Nachvollziehbarkeit und Transparenz an, denn um langfristig erfolgreich sein zu können, spielen der geschickte Aufbau und Einsatz von Mitarbeitern, Investitionen in Technologien, das Übernehmen von Verantwortung für das Umfeld und lösungsorientierte Beratungsleistung eine große Rolle. In einem Punkt waren sich alle Experten einig: Die Zeiten für die Mediaagenturen bleiben weiterhin sehr spannend.
Christoph H. Breneis