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Die Branchenexperten des Abends Alexander Wrabetz (Präsident SK Rapid und vormals ORF Generaldirektor), Mario Frühauf (Geschäftsführer von Kronehit, Präsident VÖP), Richard Grasl (Geschäftsführer Mediaprint, Kurier) und Moderatorin Manuela Raidl (Chefreporterin bei PULS4) mit FMP-Vorstandsmitglied und Organisator des Abends Christopher Haberlehner und Vorstandsvorsitzender Katharina Fröhlich.

FMP TALK: Politische Einflussnahme und Gleichschaltung der Medienlandschaft

Beim 61. FMP TALK diskutierte Moderatorin Manuela Raidl (PULS4) mit hochkarätigen Panelgästen über politische Einflussnahme, Medienförderung und die Zukunft der Pressefreiheit in Österreich.

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Alexander Wrabetz (Präsident SK Rapid, ehem. ORF-Generaldirektor), Mario Frühauf (Geschäftsführer Kronehit, Präsident VÖP) und Richard Grasl (Geschäftsführer Mediaprint, „Kurier”) teilten ihre Expertise, ihre Visionen und ihre Kritik an der österreichischen Medienlandschaft beim 61. FMP TALK.

Pressefreiheit im Wandel

Alexander Wrabetz betonte, dass Medien weltweit unter Druck stehen – nicht nur durch politische Einflussnahme, sondern auch durch einen Vertrauensverlust in der Bevölkerung. Die Frage, was Pressefreiheit im digitalen Zeitalter bedeutet, sei komplex und müsse neu gedacht werden. Vor allem künstliche Intelligenz werde die Branche in den kommenden Jahren grundlegend verändern – eine Herausforderung, aber auch eine Chance für Europa und Österreich.

Mario Frühauf verwies auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler werbefinanzierter Medien. Die Medienförderung sei notwendig, reiche jedoch nicht aus. Es brauche eine faire Verteilung und Investitionen in Vielfalt und Qualität – für österreichische Inhalte und unabhängige Berichterstattung.

Digitale Bedrohung, regulatorische Lücken

Richard Grasl übte deutliche Kritik an der übermächtigen Rolle internationaler Plattformen und hob die eklatanten Unterschiede in der regulatorischen Verantwortung hervor: Während traditionelle Medien strengen Auflagen und klaren Regeln unterliegen, können soziale Netzwerke weitgehend unkontrolliert und oft anonym Falschinformationen verbreiten – ohne spürbare Konsequenzen.

Einigkeit herrschte darüber, dass neue Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen: Von einer europäischen Digitalsteuer über gemeinsame Buchungs- und Lizenzierungsplattformen bis hin zu strategischer KI-Nutzung zur Effizienzsteigerung der Medienproduktion.

Appelle an die Politik

Zum Abschluss formulierten die Panelisten klare Erwartungen an die Bundesregierung: Frühauf forderte eine programmatische Buchungsplattform. Grasl plädierte für ein breites politisches Commitment und ein Maßnahmenpaket. Wrabetz sprach sich für die Bündelung von KI-Kompetenzen im Digitalministerium aus und betonte zum Abschluss die Wichtigkeit, endlich zu handeln.

Der FMP TALK #61 machte deutlich: Nur durch gezielte politische Rahmenbedingungen, eine faire Medienförderung und die konsequente Nutzung neuer Technologien wie KI kann ein vielfältiger, demokratierelevanter Medienstandort gesichert werden. Dabei braucht es ein gemeinsames Verständnis aller Akteure – öffentlich-rechtlich, privatwirtschaftlich und politisch – und ein rasches, entschlossenes Handeln.

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