Wie erklären Sie sich als PR-Verantwortliche von gurkerl.at diesen ungewöhnlichen Namen?
Christine Benesch: Einerseits, weil es lustig klingt, es bleibt hängen. Zweitens, weil es grün ist und diesen Nachhaltigkeitscharakter vermittelt. Und drittens, weil es ein Hinweis auf den großen Fokus von frischen Produkten bei regionalen LieferantInnen ist.
Das Unternehmen setzt stark auf Online Marketing und die Kommunikation über Social Media. Warum schlägt das Unternehmen einen so digitalen Weg ein?
Benesch: Erstens, weil wir ein digitales Unternehmen sind. Wir haben keine Standorte, Flagship Stores oder Ähnliches. Ganz bewusst. Wir positionieren uns auch als Österreichs innovativsten Online-Supermarkt. Es sind natürlich nicht alle KundInnen auf den Social Media-Kanälen, aber grundsätzlich sind schon alle internetaffin. Es gibt auch viele PensionistInnen, die offen sind und den Service schätzen. Wir haben trotzdem einen Kommunikations-Mix. Ich forciere klarerweise die Medien, aber wir versuchen schon alle Kommunikationskanäle zu bedienen. Aber wie gesagt, Social Media ist ein wichtiger Bereich, da es dort auch direktes KundInnenfeedback gibt.
Eine Besonderheit ist die IT inhouse Lösung, die auch die Lieferzeiten verkürzt. Können Sie das System kurz erklären?
Benesch: Im Prinzip sind wir im Herzen ein Tech-Unternehmen. Das heißt, im Hintergrund läuft ein sehr ausgeklügeltes System, das alle Aufgaben und Abteilungen vernetzt und die Abläufe reibungslos macht. Grundsätzlich kann jeder in seinem Aufgabenbereich in verschiedene Datensysteme einblicken. Unser Data Analyst gibt dann beispielsweise die Zahl der Lieferfenster ans Marketing weiter. Wenn noch viel frei ist, kann marketingseitig an dem Tag noch gepusht werden, überspitzt gesagt. Dieses System liefert uns Informationen, wie wir auch am besten für die KundInnen arbeiten.
Welche speziellen Herausforderungen gibt es für die PR bei Gurkerl?
Benesch: Viele JournalistInnen haben von gurkerl.at gehört, auch schon bestellt, aber kennen wenige Details. Also beispielsweise, dass wir schon über 550 MitarbeiterInnen haben, mehr als 25.000 KundInnen, über 2.000 Bestellungen täglich. Es gibt sehr viele Neuigkeitswerte, die noch nicht so bekannt sind. Ansonsten ist es ein sehr positiv behaftetes Unternehmen. Und das ist in der PR-Arbeit natürlich sehr wertvoll.
Was wird für Sie als PR-Verantwortliche in Zukunft relevant werden und was wird sich Ihrer Meinung nach verändern?
Benesch: Während der Lockdowns kam es zur Entschleunigung, man hatte mehr Zeit für daheim. Durch das immer höhere Tempo wird es in jedem Bereich, egal ob Marketing oder PR, immer wichtiger, Dinge auf den Punkt zu bringen und zielgruppengerecht aufzubereiten. Diese Toleranz, dass man Kommunikation über sich ergehen lässt, ohne zu wissen, was die Haupt-Message ist, nimmt ab. Sich mit seinen Botschaften und ehrlichen Werten durchzusetzen, wird wichtiger und irgendein Werbe-Blabla wird abnehmen und nicht mehr gehört werden.
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten von der DMEXCO. Dieses Interview wurde im Zuge der Kooperation von Johanna Fruth geführt.