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Während die Covid-19-Pandemie den Markt für Benzin- und Dieselfahrzeuge hart getroffen hat, kennt die Begeisterung für alternative E‑Antriebe keine Krise. Die Gründe dafür liegen in den zunehmend ausgereiften Produkten und einem erweiterten Angebot, optimierten Verkaufsprozessen sowie immer günstigeren Anschaffungs- und Unterhaltskosten der Voll-Hybride (Hybrid), Plug-in-Hybride (PHEV) und Batterie-elektrischen Fahrzeuge (BEV). Zusätzlich getrieben durch die staatliche Förderung und das hohe öffentliche Interesse für Elektromobilität stieg die Anzahl neu zugelassener E‑Autos in Österreich im letzten Quartal 2020 insgesamt um 98 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit erreicht der E‑Anteil an den gesamten Neuzulassungen hierzulande Ende September beinah 17 Prozent. Größter Treiber des Wachstums sind in Österreich die PHEV mit einem deutlichen Plus von 407 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Aber auch Voll-Hybride legen gegenüber dem dritten Quartal 2019 um 89 Prozent zu. Peter Trögel, Automobilexperte und Director bei Strategy& Österreich, kommentiert die Ergebnisse folgendermaßen: „Der strategische Mut derjenigen Hersteller und Zulieferer, die rechtzeitig und mit vollem Einsatz die Weichen für die Elektromobilität gestellt haben, zahlt sich im Krisenumfeld in Form von steigenden Volumen und Marktanteilen doppelt aus. Die Investitionen der vergangenen Jahre in diese wichtige Zukunftstechnologie tragen nun Früchte. Neue E‑Modelle überzeugen über alle Marktsegmente hinweg vermehrt mit ausgereiften Konzepten und ergänzen die Angebote der Automobilhersteller mit attraktiven Innovationen.“
Europa-Ergebnisse
Europa hat seine Position als weltweit führender E‑Auto-Markt im dritten Quartal mit dem höchsten Marktanteil und der höchsten Wachstumsrate seit Jahresbeginn bestätigt: In den größten europäischen Märkten Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien steigerten sich die Absatzzahlen um 146 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Ebenso wie in Österreich sind PHEV auch in Europa mit einem Wachstum von 351 Prozent dabei die treibende Kraft hinter den E‑Verkäufen. Mit einem Plus von 188 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2019, verzeichnen BEV ebenfalls ein dynamisches Wachstum. Günther Reiter, Automotive Leader bei PwC Österreich, erläutert die hohen PHEV-Verkaufszahlen: „Plug-in-Hybride sind jetzt vor allem im Premium-Segment in der Breite verfügbar und lassen sich leicht in die etablierten Prozesse der Hersteller einbetten. Ihr Boom zeigt, dass viele Verbraucher die Möglichkeit eines mühelosen Umstieges auf nachhaltigere Mobilität schätzen. Weiteres Wachstum über alle E‑Antriebsarten hinweg hängt von wettbewerbsfähigen Preisen und Lieferzeiten ab. Hier besteht auf Hersteller- und Händlerseite noch weiterer Investitionsbedarf, um die hohe Nachfrage abdecken zu können.”