Laut der aktuellen Befragung des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) sind die Auswirkungen der DSGVO deutlich spürbar. So sollen 32 Prozent der deutschen Unternehmen, welche in der Digitalbranche tätig sind, ihre Aktivitäten eingeschränkt haben. Beinahe 40 Prozent der befragten Unternehmen rechnen derzeit mit Umsatzeinbußen, im Juni 2018 haben noch über 50 Prozent mit negativen Umsatzentwicklungen aufgrund der DSGVO gerechnet.
„Die DSGVO hat die Wirtschaft und hier vor allem die Digitalbranche über alle Maße getroffen. Dabei liegt das nicht etwa primär an zu strengen Datenschutzregelungen. Das Problem ist vor allem die massive Rechtsunsicherheit wegen widersprüchlicher und unklarer Formulierungen der Verordnung – gerade auch im Verhältnis zu anderen gesetzlichen Vorgaben“, so Thomas Duhr, BVDW-Vizepräsident, über die aktuelle Studie.
Ziel der DSGVO war es unter anderem, EU-weit ein einheitliches Datenschutzniveau zu schaffen. „In der Praxis zeigt sich, dass sich Auslegung und Anwendung der DSGVO-Regelungen durch die nationalen Datenschutzaufsichtsbehörden deutlich unterscheiden“, erklärt Duhr.
Wider Erwarten hat das Inkrafttreten der DSGVO allerdings keine Abmahnwelle zur Folge gehabt. So haben nur vier Prozent der in der BVDW-Studie befragten Unternehmen eine Abmahnung, aufgrund eines DSGVO-Verstoßes erhalten. 16 Prozent gaben an, in Zukunft mit einer Abmahnung zu rechnen, im Vorjahr waren es sogar noch 28 Prozent.
Die Auswirkungen der DSGVO sind das zentrale Thema des diesjährigen BVDW Data-Summit am 5. Juni in Berlin.