Zu Beginn ihres Vortrags präsentierten Kessler und Krawczyk aktuelle Statistiken, die einen beeindruckenden Trend verdeutlichten: Inzwischen sind 40 Prozent der deutschen BürgerInnen im Alter von 30 bis 49 Jahren über Podcasts erreichbar. Noch beeindruckender ist die Tatsache, dass ganze 60 Prozent der jüngeren Zielgruppe, im Alter zwischen 14 bis 29 Jahren, regelmäßig Podcasts hören. Im Vortrag wurde auf die folgenden vier Schritte eingegangen.
Die vier Schritte
1. Branding
PodcasterInnen können Werbebotschaften für Unternehmen, mit denen sie zusammenarbeiten, selbst gestalten. Dabei ist es wichtig, ihrem eigenen Stil treu zu bleiben. Diese Authentizität verleiht der Werbung eine höhere Sympathie und Glaubwürdigkeit bei den HörerInnen. Als Beleg für diese These führten die ReferentInnen eine Studie an, die für Marktforschungszwecke diente. Aus dieser Umfrage geht hervor, dass PodcasthörerInnen des Podcasts „Baywatch Berlin“, welcher für das 5G Netz von O2 geworben hat, dieses besser bewertet haben als der Rest der deutschen Bevölkerung. Der Grund dafür ist, dass die Podcaster in ihrer Rolle als Testimonial Vertrauen auf die KonsumentInnen wirken.
2. Performance
Der zweite Schritt wurde wiederum in vier Unterpunkte unterteilt:
- Testen: Ein Unternehmen sollte ihre Werbebotschaft pro Podcast mindestens drei mal buchen, um die Effektivität der Werbewirkung zu messen.
- Auswählen: Jener Podcast der am besten zur gewünschten Performance passt, wird als KooperationspartnerInnen ausgewählt.
- Periodisierung: Hierbei wird die Zusammenarbeit mit den Testimonials über einen bestimmten Zeitraum festgelegt.
- Spannend bleiben: Die Aufgabe der jeweiligen PodcasterIn ist es, die Werbebotschaft so spannend wie möglich zu integrieren, um Interesse bei den ZuhörerInnen zu wecken.
Ein Best Practice-Beispiel für die Befolgung dieser vier Schritte ist das Unternehmen AG1, welches ausschließlich in Podcast-Werbung investierte und somit den Durchbruch im Markt erzielte.
3. Skalierung
PodcasterInnen haben die Option sich einem Netzwerk anzuschließen, indem sie Zugriff auf bereits professionelle und eingesprochene Werbetexte zu erhalten, um diese in ihrem Podcast zu vermarkten.
4. Geotargeting
Zu guter Letzt wurde im Vortag von einer neuen Möglichkeit, Kampagnen auch regional zu planen, um keine Streuverluste zu ertragen. Mit einem Beispiel konnten Kessler und Krawczyk diese Aussage untermauern. Die Band „Fury in the Slaughterhouse“ konnte für ihrer Tour durch gezieltes Geotargeting in Podcasts ihre Tickets restlos verkaufen.
Kessler und Krawczyks sprechen sich klar für die Integration in den Media-Mix aus und verweisen auf die kürzlich abgehaltene Podcast-Messe in der USA, bei der sich 60 Prozent der Unternehmen als Ziel gesetzt haben, Podcast-Werbung in Zukunft in den Media-Mix einzubetten.
Internet World Austria berichtet in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Marketing und Kommunikation der FH St. Pölten von der DMEXCO. Dieser Artikel wurde von Paul Schimonek und Emma Schrotshamer verfasst.