1. KPI: Keep People Interested – HR in Agenturen im Jahr 2023
Im HR-Bereich werden Agenturen in den kommenden Jahren vor allem an den KPIs Vertrauen, den Unternehmenswerten und der empathische Führungsstärke gemessen. Um Interesse und Loyalität zu steigern, sind zwei wichtige Maßnahmen in der Unternehmensführung notwendig.
- Reduktion der Arbeitszeit: In einer Branche, die konstantem Wandel ausgesetzt ist (Stichwörter: Künstliche Intelligenz, Tools, Automatisierung, Workflow) darf Veränderung nicht bei Arbeitszeitmodellen aufhören – schon gar nicht, wenn es darum geht Talente der Generation Z für sich zu gewinnen. New Work wird zu „Fair Work“. Mit Blick auf den sich wandelnden Arbeitsmarkt, genauso aber auch durch die veränderten Bedürfnisse der kommenden Generationen ist eine detaillierte Auseinandersetzung mit der Zielgruppe ratsam. Hierbei ist zu beobachten, dass weniger Leute auf den Arbeitsmarkt strömen und diese nicht gewillt sind, Vollzeit zu arbeiten.
- Wirtschaftliches Denken bei voller Transparenz im Unternehmen: Die Reduktion der Arbeitszeit erfordert eine wirtschaftliche Transparenz für alle Mitarbeiterinnen, um gemeinsam erfolgreich an Unternehmenszielen arbeiten zu können. MitarbeiterInnen müssen hierbei keineswegs zu Controllern werden, aber die Barriere zwischen Management und MitarbeiterInnen kann durch klare Einblicke in Kostenstrukturen, ROIs, Projektcontrolling und wirtschaftlichen Erfolg aufgebrochen werden. Neue wirtschaftliche Wertdimensionen und Insights nehmen Einzug in die Unternehmenskultur, abseits der klassischen Positionierungsbausteine – Effizienz wird zum Motor der Arbeitszeitverkürzung.
2. Das Ende der zügellosen Wachstumsphasen der großen Technologie- und Kommunikations-Plattformen
Der globale Abschwung der Wirtschaft setzt Tausende Arbeitskräfte im Digitalen Business frei – bedeutet das eine automatische Rückkehr zum Arbeitgebermarkt? Aus meiner Sicht ist das maximal eine kurzfristige Delle, die vorübergehende Auswirkungen auf Gehaltsvorstellungen hat. Diese Entwicklung zeigt uns aber auch die Limitierung: Laut Branchen Insights gab es bis zu 30 Prozent weniger Umsätze bei Black Friday-Kampagnen, die zu einem geringeren Ad Spending geführt haben (11.000 Entlassungen bei Meta). Der Peak wird hier erst 2023 eintreffen – die goldene Ära im Onlinemarketing und E‑Commerce sind vorbei. Noch nicht abzusehen sind die immer strengeren Datenschutzbestimmungen, Retargeting wird mittelfristig als Kampagnen Instrument verschwinden. Das Credo muss also lauten: First-party data or no data.
3. Co-Creation: Co-Working, Full Thinking – ein Mindset für eine neue Agentur Generation
Auch im Bereich der Arbeitsweisen und Unternehmensphilosophien von Agenturen brechen die Silos endgültig auf: KundInnen werden durch Co-Creation immer stärker in den Gestaltungsprozess von Ideen involviert. Wie relevant das Thema ist, zeigt CEO Oliver Klein im Podcast „What´s Next, Agencies?“. Oliver Klein steht für die Fullthinking-Methode – eine Lead Agentur muss nicht alle Disziplinen inhouse lokalisiert haben, sondern den strategischen Fokus gemeinsam mit den Kunden erarbeiten und in weiterer Folge das Projektmanagement für die jeweiligen Disziplinen übernehmen. Oliver Klein meint: „Der Schlüssel zum Erfolg liegt oft in einem besseren Miteinander zwischen dem Unternehmen und allen wichtigen externen Agenturpartnern im Sinne eines einheitlichen Mindsets.“ Externe Creatoren gewinnen an Bedeutung und sind ein wichtiger Baustein in der zukünftigen Kampagnen Planung – Voraussetzung hierfür ist ein gutes Setting mit Agentur und Kunden.
4. Die Ankunft von Künstliche Intelligenz in der Text- und Bildkreation
Nach einem Durchbruch bei der Textierung, Bilderstellung und der Content-Produktion im Jahr 2022 werden Kreativ- und Content-Abteilung im Jahr 2023 von neuen Tools wie Neuroflash oder Midjourney unterstützt werden. Bereits in den vergangenen Jahren hat uns Google gezeigt, welches Automatisierungspotenzial in der Durchführung von Kampagnen steckt, wenn es um die Mutation von Werbeanzeigen geht. Weiteres werden Stockphoto-Portale für die Suche nach Bildermaterial durch Tools wie DALL-E2 oder Midjourney nahezu obsolet werden. Auch im digitalwerk finden diese Tools bereits im Daily Business Anwendung, beispielsweise bei der Generierung von Header Bildern für Blogbeiträge oder die Formulierung dieses Absatzes mit dem KI-Tool Neuroflash. Auch wenn diese Tools eine hilfreiche Unterstützung sind, sollte man sich (noch) nicht vollständig auf sie verlassen, gerade auch weil Google sich schwer tun wird, KI-geschriebene Texte zu erkennen.
5. The Rise of Webflow: No Code Development 2023
Die visuelle No Code-Lösung zur Programmierung von Websites erfreut sich immer wachsender Beliebtheit – auch in Europa nimmt sie langsam Fahrt auf. Auch die DSVGO wird Webflow nicht mehr bremsen können. Während Webflow nicht nur für unseren Website-Relaunch zum Einsatz gekommen ist, sind wir davon überzeugt, dass zukünftig auch immer mehr Branding Websites, Landing Pages und Kampagnenseiten in Webflow konzipiert und umgesetzt werden. Die Community wächst stetig und der Marktanteil ist jetzt schon höher als bei Typo3. Wir glauben, WordPress sollte sich warm anziehen.
6. Shopify vs WooCommerce – Shopify will win 2023
Im E‑Commcerce Bereich gibt es am Jahresende 2022 einen Kopf an Kopf Duell zwischen WooCommerce und Shopify. Auch wenn das Duell erst mit kommendem Jahr entschieden wird, ist der Siegeszeug der kanadischen E‑Commerce Softwareschmiede für Mittelständer nicht mehr aufzuhalten. Daher auch hier unsere klare Agentur-Empfehlung: Shopify für KMU, Shopware für Enterprise. Als Agenturgruppe mit digitalwerk, Agencylife und der eigenen Entwicklerfirma devsk verfügen wir über die richtige Expertise, um Online-Shops zu entwickeln bzw. zu optimieren. Zusätzlich führen wir die richtigen Performance-Kampagnen durch und kümmern uns auch gerne um den gesamten Social Media Bereich bzw. das Onlinemarketing.
7. NFTs, KI und Blockchain im Agentur Market?
Große Top 500 Fortune Unternehmen arbeiten an NFT/Metaverse Projekten – auch wir im digitalwerk sind hier einen Schritt voraus und zeigen auf https://nft.digitalwerk.agency/ unser erstes Weihnachts-NFT/KI Projekt. Ausgehend von Markenidentität und ‑werten unserer KundInnen sind digitalen Kunstwerke in Co-Creation mit einer Künstlichen Intelligenz entstanden.
8. Was macht Social (Commerce) – wohin geht die Reise?
E‑Commerce, Performance Marketing, und Social Media verschmelzen immer mehr miteinander. Vor dem Hintergrund der rückläufigen Targeting Optionen spielt das Produkt-Feed Management eine große Rolle, da hierdurch komplexe Signale gesendet werden können. Am Beispiel von Programmatic Advertising wird ersichtlich, wie ausgefeilt Social Commerce betrieben werden kann. Basierend auf User-Signalen kann die Relevanz einzelner Impressionen vor der Anzeigenschaltung durch die algorithmische Auswertung von Datenpunkten, die sich auf die Person beziehen, wie z. B. demografische Informationen, Nutzerverhalten oder prognostizierte Konversionswahrscheinlichkeit und damit verbundener Umsatz, bestimmt werden. Hierdurch können folglich diejenigen Personen mit einem passenden Werbesujet (Stichwort Dynamic Creative Optimization) angesprochen, die zum Zeitpunkt einer Ad Impression Opportunity am relevantesten für Werbetreibende sind – zum Vorteil einer kostengünstigere Anzeigenschaltung und der Minimierung von Streuverlusten.
9. Flat Design
In den letzten Jahren haben wir eine Menge Trends kommen und gehen sehen. Ein Trend, der sich hartnäckig gehalten hat: Flat Design. Flat Design ist nicht nur ein Designstil, sondern auch eine Denkweise. Der Begriff “flat” bezieht sich auf die Reduktion von Ebenen. Alles liegt – bis auf wenige wichtige Elemente wie bspw. die Navigationsleiste – auf einer Fläche. Charakteristisch ist, dass die Elemente der Benutzeroberfläche aus einfachen Formen und Linien mit wenigen Schatten oder Texturen bestehen. Es ist nachvollziehbar, warum sich dieser Stil durchgesetzt hat: Er ist sauber, minimalistisch und einfach, was den BenutzernInnen das Navigieren komplexer Inhalte erleichtert, und auf subtile Weise aufzeigt, auf welche Elemente sie sich konzentrieren müssen. Auch DesignerInnen ermöglicht die Umsetzung von Flat Designs kreativ mit ihren Farbpaletten umzugehen und neue Wege zu finden, um Inhalte auf dem Bildschirm hervorzuheben, ohne sich auf Skeuomorphismus zu verlassen – das Hinzufügen unnötiger Ebenen wie Schlagschatten oder abgeschrägte Kanten, um ein Objekt so aussehen zu lassen, als Gehöre es in einen anderen Kontext (z. B. einen Button wie einen echten Button aussehen zu lassen).
10. New Year, New Tools, New Opportunities.
Warum mit einem durchdachten New Work-Ansatz auch New Tools und New Hardware einhergehen, haben wir bereits in unserem Blogartikel erläutert. Folgende Tools werden unserer Meinung im kommenden Jahr eine wichtige Rolle im Alltag von Digitalagenturen spielen:
- Design Figma / Sketch
- Video: DaVinci Resolve
- Konzeption: Miro
- KI Text: neuroflash, ChatGPT
- KI Bilder: Midjourney
- CMS: Webflow oder Headless Apps wie Storyblok
- Pitch Decks: Pitch.com
- E‑Commerce: Shopify und Shopware
- Agentur Software: Kanbert